Taucher sollen Positionen von Geisternetzen in der Ostsee melden

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01.08.2016 08:41
Kategorie: News

WWF startet Bergungsaktion von herrenlosem Fischereigerät

Erfolgreicher Start für die Jagd nach Geisternetzen: Ein großes Schleppnetz und Stellnetzreste mit einem Gewicht von etwa 1,5 Tonnen hat der WWF bei ersten Bergungsausfahrten vor Rügen vom Grund der Ostsee geholt.

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In Zusammenarbeit mit einem Fischer wird erstmals ein speziell konstruierte „Netzharke“ eingesetzt, mit der auf dem Meeresgrund liegende Netze erfasst und an Bord des Fischerboots gehievt werden. „So lassen sich die Areale, in denen vermehrt mit verlorenen Netzen zu rechnen ist, großflächig absuchen und gefundenes Fischereigerät gleich entfernen. Die Netzharke ist dabei deutlich kleiner und verträglicher als gebräuchliche Grundschleppnetze und wird derzeit in Schleppnetzgebieten getestet“, erläutert Philipp Kanstinger, WWF-Meeresschutzexperte.

Grundsätzlich einsetzbar ist diese Methode dort, wo nicht mit denkmal-geschützen Schiffswracks oder Munitionsaltlasten zu rechnen ist. Die während der Such-und Bergungsfahrten gewonnenen Daten dienen auch als Grundlage für eine ostseeweite Karte von Verdachtsflächen für Geisternetze.

Im Juli werden die Bergungsfahrten des Projekts vor Usedom fortgesetzt. Allein in der Ostsee gehen jährlich etwa 10.000 Netze oder Netzteile verloren. Etwa ein Zehntel des weltweiten Kunststoffmülls im Ozean besteht aus Geisternetzen. Bis zur vollständigen Zersetzung der Kunststoffe können bis zu 400 Jahre vergehen.

Geisternetze melden!
Nach zwei Jahren Vorbereitung, intensiven Gesprächen und Antragsstellungen ist es dem WWF Deutschland und Partnern rund um die Ostsee seit März 2016 möglich, die Geisternetz-Arbeit, die 2014 begann, in der Ostsee wieder aufzunehmen. Der WWF Deutschland wird sich innerhalb der nächsten drei Jahre um die Umweltverträglichkeit verschiedener Bergungs- und Wiederverwertungsmethoden kümmern.

Der WWF und seine Mitstreiter suchen nach der besten Art, Geisternetze zu lokalisieren, zu bergen und mittels Signalgebern verlorene Netze schnell aufspüren zu können. Eine Hafenstudie soll aufzeigen, welche Häfen sich zum Anlanden und Weiterleiten der gefundenen Netzteile eignen. Somit entsteht eine Blaupause, die auch über die Ostsee hinaus in Politik und Wirtschaft verankert werden soll.

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Zuallererst müssen Gebiete lokalisiert werden die „reiche“ Beute in Form von Geisternetzen versprechen. Hierfür arbeitet der WWF eng mit Fischern und Tauchern zusammen. Während Fischer um die Positionen wissen, an denen Netze hängen geblieben sind, wissen Taucher durch den Blick unter Wasser auch genau weshalb ein Netz sich verhakt hat. Positionsangabe und Einschätzung durch Bilder, ermöglichen eine effiziente Planung und Durchführung von Bergungsaktionen.

Positionen, Beschreibungen und Bilder können an Geisternetze@wwf.de gesendet werden und fließen so in eine ostseeweite Datenbank ein. Über einen Newsletter will der WWF darüber informieren wo, was und wie viel Netze/Netzteile durch die Mitarbeit der Taucher geborgen werden konnten.

Weitere Informationen: www.wwf.de.

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