Sylter Aussenriff: Greenpeace-Steine bewahren Schutzgebiet

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31.05.2009 18:55
Kategorie: News
Greenpeace - Sylter Außenriff - © Peter Jonas/Greenpeace

Vor rund einem Jahr versenkten Greenpeace-Aktivisten 300 Tonnen Felsgestein, um das Sylter Außenriff vor den Zerstörungen durch die Schleppnetzfischerei zu schützen. Ein voller Erfolg für die Umwelt, wie Greenpeace-Taucher jetzt feststellten: Auf den Felsen haben sich zahlreiche Muschel- und Krebsarten angesiedelt. Am eigentlichen Skandal hat sich allerdings nichts geändert: Noch immer ist in dem ausgewiesenen Schutzgebiet die zerstörerische Fischerei mit Grundschleppnetzen und der Abbau von Sand und Kies erlaubt.

"Die Felsen sind bereits jetzt eindeutig ein Teil des Lebensraumes", sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. "Die dort aufgefundenen Meeresorganismen, widerlegen alle, die behaupten, die Steine schädigten das Meer. Hauptsächlich das für Fischereifragen verantwortliche Ministerium für Ernaehrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verhindert  bislang den Schutz des Schutzgebietes."

Lage des Greenpeace Versuchs am Sylter Außenriff



Während deutsche Behörden Greenpeace-Aktivisten im vergangenen Jahr daran hinderten, weitere Steine im Gebiet des Sylter Außenriffs zu versenken, erkennt die schwedische Regierung den Nutzen von Felsbrocken zum Schutz des Meeres an. Dies bestätigten schwedischen Behörden Greenpeace-Skandinavien vor wenigen Tagen. Demnach wird das Versenken der Steine in schwedischen Gewässern als Schutzmassnahme gewertet - anders als in Deutschland.

Das Sylter Außenriff gehört zu den zehn bereits vor über fünf Jahren von der Bundesregierung gemeldeten Meeresgebieten des deutschen Schutzgebietnetzwerkes Natura 2000. Trotzdem ist dort die zerstörerische Fischerei mit Grundschleppnetzen und der Abbau von Sand und Kies erlaubt. Täglich werden so Millionen Meeresorganismen sinnlos getötet.