Seelenfänger: Ein abenteuerliches Krimivergnügen

Teile:
19.04.2024 18:23
Kategorie: News

Neues Buch von Hanspeter Gsell

Das neuste Buch von Hanspeter Gsell (Nummer 8) ist im Druck und wird ab 30. April 2024 verfügbar sein. Bei seinem neuen Werk, einem Krimi, beobachtet er liebevoll und präzise die Menschen in seiner Umgebung. Eine Umgebung, die sich nicht nur auf die Schweiz beschränkt, sondern ihre Fortsetzung in Italien, den USA und der Südsee findet.

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Commissario Moroni in der Südsee

Commissario Moroni entflieht dem süditalienischen Chaos und landet auf einer kleinen Insel in der Südsee. Kaum angekommen, steckt er mitten in den Ermittlungen zu einem seltsamen Vorfall. Der Gouverneur befürchtet nämlich, dass jemand Jagd auf unerwünschte Einwanderer macht. Hat der rätselhafte Japaner aus Hiroshima seine Hände im Spiel? Oder eher Missionar Lubuw? Und was genau treibt Schiller Borowski, dieser amerikanische Herumtreiber, auf der Insel?   (Leseproben am Ende der Meldung)

Sein neustes Werk, ein amüsanter Abenteuer-Roman, spielt auf den Südsee-Inseln Rumurung und Falang. Gsell verbrachte viele Monate im Pazifik und kennt die Menschen und deren Gepflogenheiten bestens. Der Autor pflegt auch in seinem neusten Buch seinen gewohnt eigenwilligen Humor. Irre Sätze und Dialoge mit doppelten Böden begleiten Commissario Moroni durch die Südsee. Aberwitzige Lebensgeschichten pflastern dieses spannende und beschwingte Krimi-Abenteuer: Fabulierlust auf höchstem Niveau!

Das Buch

Seelenfänger | Commissario Moroni in der Südsee
Herstellung und Verlag BoD | 248 Seiten ca. CHF 20.— | ISBN 978-3 75831-5251-1

Der Autor

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Hanspeter Gsell (Jahrgang 1951) lebt in der Schweiz. Mehrmals im Jahr ist Hanspeter mit seiner Frau Monika auf Tour rund um den Globus, immer auf der Suche nach neuen Zielen. Über 25 Jahre lang hat Gsell als Kolumnist für die Hotelrevue und den Baslerstab geschrieben. Heute kann man seine Geschichten regelmäßig in der Sissacher Volksstimme lesen. Die süffisant geschriebenen Reiseberichte findet man in Fachzeitschriften und in seinen Büchern.

Gsell war: Drogist, Musiker, Kaufmann, Gastronom, Weinhändler, Autor und Kolumnist. Aufgewachsen in Weinfelden, lebte und arbeitete er in der Region Basel sowie in Italien, mit längeren Aufenthalten in der Westschweiz, in Israel, im Libanon und in Mikronesien (Truk Lagoon (Chuuk)). Besonders durch das letzte Ziel – Truk Lagoon – und seiner Verbindung zur S.S.Thorfinn, wurde er in der Taucherwelt sehr bekannt.

Gsell ist natürlich auch passionierter Taucher mit über 2’000 Tauchgängen. Seine Spezialität sind Wrack-Tauchgänge.
 
Publikationen und Bücher von Hanspeter Gsell:

Hühnerbrust und Federkiel: Seitenhiebe auf die Gastfreundschaft
ISBN 978-3-8334-6351-8

Ikefang und Gutgenug: Südseegeschichten
ISBN 978-3-8391-0777-5

Ein bisschen scharf muss sein: Seitenhiebe auf die Gastfreundschaft (2)
ISBN 978-3-8482-2851-5

Immer wieder Fernweh: Logbuch eines Inselsammlers
ISBN 978-3-7448-5647-8

Kontakt:
Hanspeter Gsell
Mail hpgsell@bluewin.ch
Blog: hpgsell.blogspot.ch

Text-Auszüge Moroni Südsee
Anfang und Ende
«Ich habe dich gewarnt, Moroni. Du wirst alles verlieren. Bevor du dir eine meiner Zigarren anzündest, sollst du wissen, dass dein Haus bereits weg ist, dein Job ebenfalls. Es fehlt nur noch dein Leben. Ich werde es dir auch noch nehmen – ich werde es mir holen. Ci vediamo - bis bald.»

Auf und weg
«Man hat mir gesagt, ich soll an der Via Magellano eine Leiche abholen. An der Nummer 33. Das ist doch die Nummer 33?», fragte der Leichenwagenfahrer.
«Ja, hier ist die Nummer 33», meinte Commissario Moroni. «Hier hat es aber keine Leiche.»
«No», sagte Totò, «noch nicht».
«Noch nicht? Was soll denn das wieder heißen? Entweder hat es eine Leiche oder es hat keine Leiche.»
«Ssissi-nonoo-no», stotterte der Leichenwagenfahrer. «Ich muss an der Via Magellano 33 eine Leiche namens Giovanni Maria Moroni abholen, basta.»
«Aber das bin doch ich!», rief ihm Commissario Moroni zu. «Mein Name ist Giovanni Maria Moroni. Aber, wie du siehst, bin ich quicklebendig.»
«Ja, aber nicht mehr lange», meinte Totò, stieg aus und öffnete die Heck-Klappe des Leichenwagens. «Du kannst dich selbst hineinlegen oder ich prügle dich hinein.»

Rumurung
Das Wort ‘Mafia’ war Urumal, dem Polizeichef von Rumurung gänzlich unbekannt. Auch Italien kannte er nicht. Als er Commissario Moroni fragte, wo denn diese Insel liege, und dieser antwortete, Italien sei keine Insel, sondern eine Halbinsel, glaubte ihm Urumal zuerst nicht. Ein Land, das keine Insel war? So etwas konnte nach seinem Verständnis der Welt nicht existieren!

Im Weissen Haus von Kaiser Schiller
Neben dem weißen Teller stand je ein Rotwein- und ein Weißweinglas. Desgleichen waren mehrere verschmutzte Wassergläser, ein Whisky-Tumbler und ein leeres Fläschchen mit der Aufschrift Modoku zu sehen.
Commissario Moroni erwartete jeden Moment einen Oberkellner. Doch es kam keiner. Es benötigte auch keinen. Denn außer Moroni befand sich nur noch eine einzige Person im Raum. Und diese benötigte weder einen Oberkellner noch sonst einen Kellner. Denn sie war offensichtlich tot.

Lubuw, Herr über die Thunfische
«Wo ist der Tote?», fragte Commissario Moroni Lubuw, den Herrn über die Thunfische.
«Wir haben keine Toten hier. Heute früh haben wir alle Fische in eine Maschine der Asia Pacific Airline geladen. Diese ist auf dem Weg, via Guam, nach Tokio.»
«Seine Hoheit ist demnach als Thunfisch unterwegs nach Tokio?», fragte Moroni.
«So muss es wohl sein. Dein Toter in der grauen Tüte ist zwischen den Fischen nicht aufgefallen; die Maschine wird in zwei Stunden in Tokio-Haneda landen. Der Abnehmer der Ladung ist ein gewisser Nakamura auf dem Gelände des Fischmarktes in Toyo-su.»
«Gib mir die Adresse und die Telefonnummer dieses Mister Nakamura. Ich muss ihn dringend sprechen. Sonst landet seine Hoheit womöglich noch auf einem Teller, oder noch schlimmer, in einer Dose.»

Kaiser Schiller, der Todeskampf
Der Unbekannte stach blitzschnell zu. Der Schmerz in Schillers Handrücken ließ diesen laut aufschreien. Die Spitze des hauchdünnen Messers hatte seine rechte Hand wie Butter durchstochen. Die Klinge hatte ihren Weg durch Knochen, Muskeln, Nerven und Sehnen gefunden und steckte tief in der Tischplatte.
Seine Hand war festgenagelt, Schiller konnte weder aufstehen noch vom Tisch fallen. Alle Versuche, das Messer herauszuziehen, misslangen.

Einige Minuten später bemerkte er, dass im Mund- und Rachenbereich Gefühlsstörungen auftraten. Der rechte Mundwinkel fiel immer mehr nach unten.
Zuerst waren es nur diffuse Störungen. Das aufkommende Kribbeln im Mund und die Taubheitsgefühle im Rachenbereich aber wirkten verstörend.
Nach vier Minuten setzten Lähmungserscheinungen ein, die linke Backe fühlte sich gefühllos an, seine Arme gehorchten ihm nicht mehr. Schiller war verwirrt, hatte Angst, Todesangst.
Plötzlich griff er sich an den Hals, er konnte kaum mehr atmen, der Kreislauf versagte, nach ersten Bewusstseinsstörungen kollabierte er.
Sein Todeskampf hatte genau siebzehn Minuten gedauert.

…. und noch ein Todeskampf
Es war beinahe Mitternacht geworden. Der Unbekannte ging zum Strand hinunter und entledigte sich der Kleider und seiner blonden Perücke. Anschließend stieg er ins Meer: Das Wasser spülte die Schminke weg, der falsche Bart war ihm schon vorher abgefallen.
Nach dem erfrischenden Bad legte er seine Kokosmatte auf den Sand, strich sie glatt und legte sich hin.
Er hatte nicht bemerkt, dass er einen Gast bekommen hatte. Kaveku war aus seiner Sandhöhle gekrochen und bestieg vorsichtig die Palme neben seiner Schlafstätte.
Kaveku war hungrig und hatte ausgesprochen Lust auf eine der Kokosnüsse. Er hatte keine Mühe, die aalglatte Palme zu erklimmen. Immerhin hatte er zehn Beine. Kaveku war ein Palmendieb, eine gemeine Kokosnuss-Krabbe. Eben wollte er sich mit seiner linken Schere an den Keimlöchern der delikaten Nuss zu schaffen machen, als sich diese vom Stängel löste.
Die Nuss erreichte, kurz bevor sie auf den Schädel des Fremden aufschlug, eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Sie zertrümmerte sein Gesicht. Er war sofort tot.
Kaveku hatte den Fall der Nuss mitverfolgt und stieg von seiner Palme herunter. Der Kopf des toten Mannes war übersät von Blutungen und Schwellungen, aus Mund und Nase floss eine farblose Flüssigkeit. Da wird man sich wohl ein kleines Fingerchen abzwacken dürfen, dachte sich Kaveku.
Aber nicht nur die Kokosnusskrabbe hatte Blut geleckt. Auch bei einem anderer Mitbewohner der Insel wurde der Appetit geweckt. Salty hatte sein Versteck in den Mangroven verlassen, das Geräusch der aufprallenden Nuss hatte ihn geweckt. Seit beinahe vier Monaten hatte das Salzwasserkrokodil nichts gefressen.
Unter Wasser näherte es sich der Stelle am Strand, wo sich die Krabbe am abgezwickten Mittelfinger gütlich tat. Saltys Körper war im ruhigen Meer nicht zu erkennen.
Das Tier spannte seine Muskeln bis zum Zerreißen an und bündelte seine gewaltigen Kräfte. Mit einem gewaltigen Sprung schnellte Salty aus dem Meer. Und holte sich den Toten.
Salty schleppte ihn in sein Versteck in den Mangroven, wo er ihn genüsslich auffraß. Es sollte nichts übrig bleiben.