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Taucher waren sehr flach ohne Boje/Markierung unterwegs
Zwei deutsche Sporttaucher, die am Freitag Abend gegen 19:30 Uhr im Süden Mallorcas in einen schweren Unfall mit einem Sportboot verwickelt waren, sind schwer verletzt, befinden sich aber nach Notoperationen im Son-Espases-Hospital inzwischen in einen stabilen Zustand.
Der Unfall ereignete sich etwa 300 Meter vor dem beliebten Badestrand zwischen Ses Covetes und Colònia Sant Jordi, wo die beiden offenbar mit Scootern unterwegs waren. Sie hatten den mit Leinen abgesicherten Bade- und Schwimmbereich verlassen und waren ohne Markierungsboje im offenen Wassder unterwegs. Der Führer eines mit hoher Geschwindigkeit herannahenden Sportbootes hat die Taucher offenbar nicht sehen können und kollidierte mit den dicht nebeneinander fahrenden Scooter-Tauchern. Die beiden 20 und 26 Jahre alten Taucher hatten keine Chance abzutauchen oder auszuweichen, denn sie hatten offenbar wegen der Scootergeräusche das heranrauschende Sportboot auch erst im letzten Moment gesehen.
Einem der beiden Deutschen wurde bei der Kollision ein Arm direkt an der Schulter abgetrennt, der zweite Taucher wurde am Bein schwer verletzt.
Herbei geeilte Rettungskräfte bargen die beiden schwer verletzten Taucher und leisteten erste Hilfe und konnten die Schwerverletzten stabilisieren. Trotz sofort eingeleiteter Suchmaßnahmen einer Tauchergruppe der Guardia Cilvil konnte der abgetrennte Arm zunächst nicht gefunden werden. Im Krankenhaus wurden beide Verletzten sofort operiert und dem am Bein verletzten jungen Deutschen musste das nicht mehr zu rettende Bein amputiert werden. Am Samstag fanden die Taucher der Guardia Civil den abgetrennten Arm des deutschen Tauchers, für eine Wiedereingliederung war es aber inzwischen zu spät und auch die Verletzungen waren hierfür offenbar zu schwer.
Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen oder Fast-Kollisionen zwischen Sporttauchern und dicht unter der Küste fahrenden Freizeitkapitänen. Vor allem in den Sommermonaten, wenn alles zu Wasser gebracht wird was fahren kann, ist die Gefahr von Kollisionen besonders groß. Vor wenigen Tagen war die Taucher.Net-Redaktion in Kontakt mit Marcus Schempp von Omnisub Elba. Er berichtete in einer Mail, dass das Tauchgeschäft in der Hochsaison außerordentlich anstrengend sei und es kaum Luft zum Durchatmen gebe, vor allem aber auf See sei höchste Aufmerksamkeit geboten: “Da brauchst du eigentlich für 20 Gäste 20 Tauchlehrer, multilingual und mit Nerven aus Stahl....auf See herrscht Krieg, Kamikaze-Schlauchbootpiloten jagen Taucherbojen… bei anderen Tauchern musst du diskutieren bis sie eine Boje mitnehmen; da fällt es einem manchmal schwer sich zurück zu lehnen und sich den wichtigen Dingen zu widmen.“ (hap)
Die Meldung im Unfallforum:
Schwerer Tauchunfall auf Mallorca - Motorboot überfährt Taucher