Rätselhafter Hai in Coburg

Im Schau-Aquarium "Sea-Star" im bayerischen Coburg ist offenbar eine noch unbekannte Hai-Art entdeckt worden. Das Hai-Weibchen, das erst seit kurzem im Aquarium in Coburg lebt, könne in keine der bekannten 405 Haisorten eingruppiert werden. Das sagte der zoologischer Direktor des Aquariums, Peter Faltermeier. Erst vor wenigen Wochen war der 70 Zentimeter lange Hai vom Zoo Schönbrunn in Wien nach Coburg gebracht worden.

Hopsender Hai
"Auf den ersten Blick könnte man das Weibchen in die Gruppe der Ammenhaie einordnen", sagte Faltermeier, der unlängst ein Fachbuch über Haie geschrieben hat. Irritierend seien jedoch die feststehenden Augen, die im Vergleich zur Größe riesigen Zähne sowie die Körperbehaarung. Weiterhin sei auffällig, dass das Hai-Weibchen nicht schwimmen könne, sondern nur hopsen und die Flossen wegklappen könne wie ein Walfisch.

Möglicherweise ein Tiefseefisch
Bisher ist es dem Zoodirektor und Haikenner Peter Faltermeier nicht gelungen, das Tier einer Art zuzuordnen. "Wir vermuten, dass es sich um eine Tiefseeart handeln könnte" so Geschäftsführerin Elfi Kummer. Darauf lässt die Lebensweise des Tieres schließen: Es verkriecht sich in dunkle Ecken und liegt meist bewegungslos am Aquarienboden. Schwimmend sieht man das seltsame Wesen selten, es bewegt sich eher hopsend, die Flossen kann es seitlich wegklappen. Besonderheiten sind auch die feststehenden Augen, und die im Vergleich zur Körpergröße riesig anmutenden Zähne.

Hai-Experten sind ratlos
"Wir haben ein Foto mit den Beschreibungen der Besonderheiten an Hai-Experten auf der ganzen Welt geschickt", berichtete Faltermeier. Keiner hätte das Weibchen bisher bestimmen können. In den nächsten Wochen soll der unbekannte Hai geröntgt und von mehreren führenden Wissenschaftlern aus Deutschland untersucht werden. Dann werde sich entscheiden, ob das Hai-Weibchen in Coburg die 406. Haiart auf der Welt ist.

Quelle Text und Bild: dpa