Kategorie: News
Wir brauchen das Meer
Nach einer Newsmeldung zum mittlerweile recht ernsten Zustand unseres Mittelmeers in Bezug auf Plastikmüll und Mikroplastikverschmutzung haben wir von unserer Leserin Sabrina Inderbitzi ein beeindruckendes Video zum Zustand der Meere erhalten und wollen euch dies nicht vorenthalten. Sabrina ist Filmemacherin. Sie dreht Filme für die Natur und über Menschen, die sich für die Natur einsetzen.
Zu der Motivation über das Video Plastik-Ozean schreibt Sabrina: "Als ich vor ein paar Jahren in Lembeh in Nord-Sulawesi tauchen war, kam ich eines schönen Morgens zum Strand herunter und unser Tauchboot lag mitten in einer Abfallhalde. Am Abend vorher war da noch nichts. Also gut, von „Nichts“ kann man zwar in Indonesien nicht sprechen, denn es hat eigentlich an jedem Strand Abfall, aber sowas hatte ich vorher auf meinen vielen Reisen doch noch nie gesehen. Die Meeresoberfläche war über 10 Meter mit Plastik- und anderen Abfällen, die es in der Nacht angeschwemmt hatte, übersäht.
Das war der Tag an dem ich beschloss, dieses Desaster zu filmen und der Welt zu zeigen. Ich filmte während meinen paar Tagen in Lembeh alle Tiere, die dort im Abfall lebten und der ganze Müll der da im und unter Wasser so rumtrieb. Schon nach nur 4 Tagen hatte ich eine beachtliche Sammlung an Filmmaterial zusammen. Weitere Aufnahmen entstanden dann während meinen folgenden Tauchgängen in Bali, Raja Ampat und in der Bandasee.
Ich wollte aber keinen Film machen, der alle erschlägt, sondern einer der dazu animiert die Schönheit unserer Meere zu schützen. Ich wollte meine wunderbaren Bilder von Indonesien in Kontrast zu der Verwüstung stellen und gleichzeitig Wissen vermitteln.
Auf einem Forschungstrip lernte ich dann Sarah-Jo Lobwein kennen. Sarah ist Australierin und Meeresbiologin. Sie hat den Kampf gegen Plastik aufgenommen und setzt sich für eine plastikfreiere Welt ein. Auf der 10-tägigen Tauchsafari durch die unberührtesten Orten Indonesiens nahmen wir Mikroplastikproben und machten Beach Clean Ups. In Indonesien ein Leichtes. Wir konnten jedes Mal mehrere Abfallsäcke an nur einem kleinen Strand füllen. Sie war also die richtige für meinen Film, um mir Rede und Antwort zu stehen und mir das nötige Wissen zu vermitteln. Und so entstand ein Interview und der Kurzfilm Plastic Ocean.
Auch wenn diese Bilder nachdenklich stimmen, mich teils sogar richtig wütend machen, bleibt da immer noch ein Funken Hoffnung. Einer der zehn Probenentnahmen, die wir auf dem Forschungstrip machten, hatte keinen einzigen Plastikpartikel drin. Das macht mir Hoffnung. Es gibt also noch plastikfreie Orte auf der Welt – wenngleich wenige. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, das Problem in den Griff zu kriegen."
Wenn auch ihr gutes Material über die aktuellen Zustände im Meer habt und eine kleine Geschichte dazu, dann schreibt uns doch an redaktion@taucher.net; gerne veröffentlichen wir euer Material zu diesem für uns alle so wichtigen Themenkreis.
Weitere Informationen zum Thema:
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