Plan gegen Plastikmüll im Meer

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17.07.2013 09:02
Kategorie: News

19-Jähriger plant Säuberung der Meere

Müllberge im Meer

Müllinseln, so groß wie ein Kontinent: Deutlich mehr als 140 Milliarden Kilogramm Müll in den Meeren. Dieser unfassbaren Verschmutzung  will Boyan Slat aus den Niederlanden zu Leibe rücken - mit einer Erfindung, die an Einfachheit fast nicht zu überbieten ist. Mit Hilfe von schwimmenden Sieben, verankert an Stellen mit für das Projekt idealen Meeressströmungen und besonderen Müllkonzentrationen, sollen die Plastik-Stücke in Auffangvorrichtungen gespült werden.

Über die Meere zu fahren und den Müll einzusammeln, wäre teuer, unbeholfen und würde zudem die Umwelt weiter verschmutzen“, begründet Boyan Slat die smarte Idee auf seiner Homepage. Sein Ansatz ist deutlich einfacher. "Meine geplanten „Putz-Stationen“, die den Projekttitel „Ocean Cleanup Array“ tragen, bedienen sich der natürlichen Strömung und filtern den Müll aus dem Wasser. Er wird gesammelt und zum Recycling an Land befördert. Um keine Tiere in Mitleidenschaft zu ziehen, sind keine Netze vorgesehen, sondern Trichter. Diese arbeiten nur mit der Kraft der Strömung - Tiere können somit einfach daraus entfliehen."

Studie in Arbeit

Informationen zum Thema:

Müllinseln: Staatsgründung (News vom 9.4.13)
EU-Projekt gegen Plastikmüll (News vom 6.5.11)
Müll im Meer (News vom 23.2.10)
Ein Meer voller Müll (News vom 8.6.09)

Mit nur 24 Stationen könnten bereits über 7 Milliarden Kilogramm Plastikmüll aus den Meeren gefischt werden, meint Slat. Und das in nur fünf Jahren. Die Realisierbarkeit des Ganzen wird derzeit von seinem Team weiter ausgearbeitet. Vorab-Studien bescheinigen dem Projekt allerdings, dass es durchaus machbar und effektiv sei. Auch finanziell könnte es rentabel sein: Durch die Wiederverwertung des Plastikmülls könnte mehr Geld eingenommen werden, als das Projekt kostet, schreibt der 19-Jährige.

Aktuell ist die Machbarkeitsstudie laut Slat ungefähr zu einem Viertel fertiggestellt. Eine Menge Detailarbeit liegt also noch vor dem Niederländer bevor die realen Daten feststehen und erste Versuche in der Realität durchgeführt werden können.

Grundsätzlichen Glauben schenken diesem Projekt übrigens auch andere: Slats Paper gewann die Auszeichnung für Best Technical Design der Uni Delft, bei der Konferenz  iSea Clash of The Concepts bekam „The Ocean Cleanup“ außerdem vom niederländischen Umweltministerium den zweiten Preis. Und auch bei der hochrangig besetzten TEDx-Konferenz in Delft durfte Boyan Slat sein Projekt vorstellen.

Weitere Informationen: www.boyanslat.com