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Sechs Chiffriermaschinen aus der Ostsee geborgen
Bereits im Dezember berichteten wir über den Fund einer Chiffriermaschine in der Ostsee. Beim Absuchen des Meeresbodens mit einem Seitensichtsonar stießen Taucher auf eine ENIGMA-Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg, an der sich ein herrenloses Fischernetz verfangen hatte.
Jetzt haben Taucher, die eigentlich auf der Suche nach einem verlorenen Propeller waren, sechs weitere deutsche Chiffriermaschinen vom Typ Enigma gefunden, berichtete das Archäologische Landesamt.
„Bei der Suche nach einem verlorenen Propeller bin ich auf einen Haufen entsorgter Enigma-Maschinen gestoßen (...) Teilweise sind sie offensichtlich bereits vor dem Entsorgen unbrauchbar gemacht worden“ zitiert das Landesamt den Finder, Christian Hüttner.
Eine absichtliche Zerstörung der Maschinen sollte eine Nutzung durch den Feind verhindern. Ca. 100.000 bis 200.000 Enigmas sollen in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs gebaut worden sein. Archäologen gehen davon aus, dass zahlreiche Geräte am Ende des 2. Weltkriegs in den schleswig-holsteinischen Gewässern versenkt wurden, oft gingen sie mit den Schiffen und U-Booten unter, auf denen sie zuvor im Einsatz gewesen sind.
Denkmalschützer rufen dazu auf, solche Fundstücke nach Möglichkeit am Ort der Entdeckung zu belassen. Sie könnten nämlich noch besseren Aufschluss zu einzelnen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges erbringen.
Weitere Informationen:
Enigma Fund in der Ostsee (Nov/Dez 2020)