Oberfläche des Mittelmeers verzeichnet Temperaturrekord

Teile:
27.07.2023 06:23
Kategorie: News

Folgen des Klimawandels im Meer

Spanische Forscher vermeldeten einen Temperaturrekord an der Oberfläche des Mittelmeers. Hierbei geht es nicht um einen Rekord an einer einzelnen Messstation, sondern um einen gesamtheitlichen Mittelwert, der aufzeigt, wie sehr sich das Mittelmeer in diesem Jahr insgesamt erhitzt hat.

Gallery 1 here

Am Montag wurde eine Mediantemperatur von 28,71 Grad Celsius gemessen. Damit ist der aus dem Jahr 2003 stammende Höchstwert (28,25 Grad) um fast ein halbes Grad übertroffen worden, teilte der Wissenschaftler Justino Martínez vom Katalanischen Forschungsinstitut für die Verwaltung des Meeres (Icat-Mar) auf Twitter mit. Aufzeichnungen gebe es seit 1982, hieß es.

Mathematisch gesehen ist der Medianwert etwas anderes als der Mittelwert, oft auch Durchschnitt genannt. Der Median ist der Wert, der in der Mitte einer nach Größe geordneten Datenreihe liegt. Es gibt also genauso viele Messwerte oberhalb wie auch unterhalb des Medianwerts.

Wir verwenden den Medianwert für solcherart Untersuchungen da er der aussagekräftigste Wert ist“, erläuterten Martínez und García Ladona. „Das erklärt sich folgendermaßen: Wenn es zum Beispiel einen ungewöhnlich hohen Wert gibt, der unangemessen oder unrealistisch ist, etwa wegen eines Messfehlers, ist der Mittelwert betroffen und kann erheblich schwanken, während der Median praktisch nicht betroffen ist."

Die Grundlage der Messdaten lieferte das europäische Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Es ist noch nicht der endgültige Wert, den kennt man wohl erst in etwa einem Jahr. Laut den Forschern dürfte der Endwert normalerweise aber nur marginal von den vorläufigen Berechnungen abweichen.

Klimawandel als mögliche Ursache

Laut derzeitigem Stand der Wissenschaft ist auch der menschengemachte Klimawandel mitverantwortlich für die Erwärmung der Ozeane und Meere, die in verschiedenen Regionen der Erde beobachtet wird. Die überdurchschnittlichen Meeresoberflächentemperaturen sind demnach eine Konsequenz aus dem Zusammenspiel des globalen Erwärmungstrends mit den natürlichen Schwankungen des Ozeans.

Zu den gefürchteten Folgen des Temperaturanstiegs in den Meeren und Ozeanen gehört die Bedrohung maritimen Lebens, das sich zum Teil nicht an die veränderten Lebensumstände anpassen kann. So gehören etwa Korallen zu denjenigen Lebewesen, die am empfindlichsten auf eine Erhöhung der Wassertemperaturen reagieren. Ein Beispiel hierfür ist die gigantische Korallenbleiche am Great Barrier Reef in Australien. Aktuell sind durch die Erwärmung der Weltmeere auch die Riffe vor Mexiko stark in Bedrängnis geraten.