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Verrückt - Mit Nitrox auf 110 Meter
Okay, es gibt viele Möglichkeiten sich umzubringen. Ob Victor Crawford aus dem US-Bundesstaat Alabama bei seinem Tod nach einem Tauchgang während einer Liveaboardtour mit der 'Cayman Aggressor' eine ganz besondere Variante wählte oder ob er nur Opfer eines tragischen Unglücks wurde, untersuchte im vergangenen Jahr eine gerichtsmedizinische Jury, die nun ihre Ergebnisse veröffentlichte.
Der 62jährige Crawford galt als erfahrener Taucher. Während eines Gruppentauchgangs auf dem Trip mit dem Liveaboard ging er verloren und wurde später in der Nähe von einer anderen Diveboot-Crew aufgefunden. Der Todesfall schlug im März vergangenen Jahres hohe Wellen, als bekannt wurde, dass die gerufene Ambulanz erst nach einer Stunde im Diveshop in East End, Cayman Islands eintraf und den Körper des Verstorbenen dann nicht mitnahm.
Die Royal Cayman Island Police widersprach allen Spekulationen und widerlegte Behauptungen, dass der Tod des Tauchers durch fahrlässiges Verhalten der Behörden eingetreten war.
Der amerikanische Taucher hatte sich nach übereinstimmenden Zeugenaussagen von der Tauchgruppe entfernt und die verabredete Tiefengrenze von 120 Fuß (ca. 36 Meter) überschritten und war dann auf einmal verschwunden. Mr Crawford hat nach Aussagen der technischen Kommission nach Auslesen seines Computers einen flotten 110-Meter-Tauchgang (314 ft) absolviert, alleine, mit 30er Nitrox im Tank und war dann mit zu großer Aufstiegsgeschwindigkeit unter Missachtung aller Deep- bzw. Dekostopps „ausgetaucht“. Als Todesursache wurde „Ertrinken im Meerwasser“ infolge einer Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffvergiftung festgestellt und die offiziellen Ermittlungen mit dem Ergebnis, dass es sich um einen Unglücksfall handele, abgeschlossen.
Fragen bleiben dennoch, denn wieso ein „erfahrener Taucher“ einen Nitroxtauchgang auf 110 Meter unternimmt, ist schon ein wenig mysteriös... (hap)