Korallen aus dem Rotem Meer sind hitzefest

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13.05.2021 21:11
Kategorie: News

Steigende Wassertemperaturen führen zu Korallenbleichen

Korallenriffe befinden sich weltweit in einem schlechten Zustand. Der primäre Grund dafür scheint in den steigenden Wassertemperaturen, die zu massiven Korallenbleichen führen, zu liegen. Korallen im Roten Meer sind hingegen besonders hitzeresistent. Wie sie das schaffen, haben nun Schweizer Forscher genauer untersucht.

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Die Korallen im Golf von Akaba, am Nordende des Roten Meers gelegen, widerstehen Temperaturen, die durchschnittlich fünf Grad höher sind als die 27 Grad, an die sie sich ursprünglich angepasst haben:

Die Wissenschaftler um den Erstautor Romain Savary führten einen Hitzetest mit den Korallen durch: Sie setzten sie Wassertemperaturen von 29,5 Grad, 32 Grad und 34,5 Grad für Stunden und Tage aus. „Wir konnten beobachten, dass sich die Korallen und ihre Symbiosepartner sowohl von kurzen als auch von langen Hitzeperioden bis zu 32 Grad ohne Folgeschäden erholen konnten, erläuterte Savary von der ETH Lausanne (EPFL) in einer Studie, die soeben im Fachmagazin „PNAS“ erschienen ist.

Allerdings deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass bei 34,5 Grad eine tödliche Temperaturschwelle überschritten wurde.

Auf der Grundlage von Erbgutanalysen nach den Hitzetests gelang es den Forschern, das genetische Geheimnis der resistenten Korallen zu entschlüsseln. Allerdings liegt den „Superkorallen“ demnach eine breit gefächerte Genexpression zugrunde. Das dämpft die Hoffnung, weniger resistente Korallen ‚einfach‘ genetisch zu manipulieren und gezielt hitzebeständiger zu machen, zu komplex scheinen die Vorgänge zu sein.

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Als Genexpression bezeichnet man die Bildung eines von einem Gen kodierten Genprodukts, vor allem von Proteinen oder RNA-Molekülen. Die Genexpression besteht aus mehreren komplexen Einzelvorgängen. Dazu zählen Transkription, Spleißen, Translation und posttranslationale Modifikation sowie deren Regulationsmechanismen.

Bedrohte Korallenriffe wie etwa das Great Barrier Reef mit einer evtl. künstlichen (Neu)Besiedlung mit Korallen aus dem Roten Meer zu retten, ist laut den Wissenschaftlern kaum denkbar. Das Great Barrier Reef hat gigantische Abmessungen, eine vom Menschen initiierte künstliche Besiedlung wäre absolut unrealistisch. Noch schwerer allerdings wiegt folgender Faktor: „Korallen sind extrem abhängig von ihrer Umgebung und können sich in der Regel nur nach einer langen Zeit der natürlichen Besiedlung an anderer Stelle anpassen“, sagte Anders Meibom, ebenfalls von der EPFL.

Weitere Informationen:
https://www.pnas.org/content/118/19/e2023298118