01.06.2009 17:08
Kategorie: News
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Noch im vorigen Jahr warnte Islands Außenministerin davor, langfristige Interessen, wie den Tourismus, kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen zu opfern. Whale Watching, die harmlose Art, Wale lukrativ zu vermarkten, bringt schon lange mehr Devisen ins Land, als tote Wale. Auf 20 Mio US$ wird Islands jährlicher Umsatz im Whale Watching pro Jahr hochgerechnet. Das können tote Wale kaum bieten.
Noch 2007 hat die Supermarktkette Hagkaup Stores verkündet, kein Walfleisch anzubieten, weil im eigenen Land keine Nachfrage sei. Daran kann auch das eher müde wirkende Medieninteresse im Lande kaum etwas ändern. Bleibt als Abnehmer nur Japan mit seinem großen Hunger auf Seegetier aller Art. Japan kam aber noch im letzten Jahr auch nicht in Frage, weil es ein nationales Importverbot verhängt hatte. Wohin also mit den toten Walen, zumal der internationale Handel mit Walprodukten durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (WA oder CITES) untersagt ist.
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Von 1990 bis 2003 ruhten Islands Harpunen. Im August 2003 hatte die Regierung den Walfang wieder freigegeben. 36 Zwergwale wurden im ersten Jahr wieder abgeschossen. Getreu japanischem Vorbild hatte Island seine Fänge zunächst als wissenschaftlich notwendig deklariert. Seit 2006 greift Island ganz offiziell auch wieder aus kommerziellen Gründen zur Harpune. Möglich wurde dieser Coup – ganz ohne Sanktionen anderer Länder, weil Island aus der IWC aus- und wieder eingetreten ist. Dann aber mit einem „Vorbehalt“, d.h. das Moratorium nicht anerkennen zu müssen. Weil die meisten Mitgliedsländer dies für nicht akzeptabel hielten, wurde abgestimmt. Das Unglaubliche passierte: Island stimmte mit ab – und Island selbst wurde zum Zünglein an der Waage. Die Folgen müssen die Wale noch heute tragen.
Als Natur- und Tierschützer in den späten 80ern wegen des Walfangs zu einem Boykott gegen isländischen Fisch aufriefen, brachte das Island nach Angaben einer nationalen Zeitung rund 50 Millionen Euro Verlust ein.
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