iPhone Gehäuse SportDiver von SeaLife - im Praxistest

Teile:
19.12.2020 18:35
Kategorie: Ausrüstung

Das kompakte und leichte Unterwassergehäuse für Apple iPhones im Praxistest

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin kein Fotograf und schon gar kein Unterwasserfotograf. Mein Leben lang mochte ich schöne Bilder, sowie Fotografien und habe auch sicher die eine oder andere schöne Urlaubserinnerung geknipst, aber wie gesagt, ich bin weit weg von Fotograf. Obwohl mir durch meine Erfahrung als Unterwassermodel viele praktische Anwendungen bekannt sind, hatte ich selbst noch nie eine Unterwasser Kamera. iPhone Knipser, könnte man mich nennen. Und daher kann ich nur sagen: ENDLICH hat mir jemand ein ordentliches Gehäuse für mein iPhone erfunden.

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Testbericht von Sabine Marschnig

Testen bedeutet für mich: Paket öffnen, iPhone rein, los geht’s…

Aber ist es wirklich so einfach, wie der Händler behauptet? Also gut, Paket öffnen, dann ein Zwischenschritt - App herunterladen - sofern das Apple-Passwort nicht vergessen wurde, ist dies in einer Minute erledigt. Empfehlen kann man allerdings, dass man diesen Schritt schon zu Hause machen sollte und nicht unbedingt auf einer einsamen Insel ohne großartigen Internetempfang.

Beim Öffnen des Pakets war das erste das mir fehlte: DIE BEDIENUNGSANLEITUNG… als Frau mit Plan, gerät man kurz in Panik, denn man will ja nicht, einfach drauf lossteuern und am Schuss "8 Schrauben“ wie bei einem Ikeamöbelstück zu viel übrig haben.

Ob das gut gehen würde? Gehäuse öffnen, Batterien rein - die übrigens dabei waren, sehr zu meiner Überraschung, Moisture Muncher (eine Kapsel mit Kristallen, die Feuchtigkeit annehmen) einklicksen, O-Ring Kontrolle (etwas Fett wurde mitgeliefert), Handy App und Bluetooth Schalter einschalten uuuuuuuund… Trommelwirbel: Perfekt, das Gehäuse kommuniziert mit meinem iPhone!

Für Kontrollfreaks, wie mich, wurde auch ein Vakuumpumpsystem mitgeliefert! Man verschließt das Gehäuse mit dem „Cam-Lock“ Verschlussmechanismus, schraubt den Zugang zur Pumpöffnung ab, betätigt drei mal kurz die mitgelieferte Pumpe (die dazu angesetzt werden muss) und nun zeigt das Display des Handys einen Countdown von 3 Minuten an. Ob man genug oder zu viel abgepumpt hat, übrigens ebenso. Man kann also wirklich nichts falsch machen!

Nach den 3 Minuten ist die Druckprüfung offensichtlich zur Zufriedenheit des Gehäuses sowie des iPhones beendet und die Warnleuchte im Gehäuse leuchtet Grün auf. Sollte das Gehäuse nicht dicht sein, so „quietscht“ das ganze System Ohren betäubend und hört erst auf, wenn man das Gehäuse geöffnet hat und es manuell ausschaltet.

Wann wäre dies der Fall? Oder warum könnte es undicht sein? Ein Haar das sich über den O-Ring beim Verschließen gelegt hat, könnte schon einen Wassereinbruch verursachen, daher war mir gerade diese Funktion besonders wichtig! iPhones sind ja leider nicht billig, also finde ich dieses Sicherheitsfeature extrem überzeugend!

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Da mein Mann noch eine Schiene und Arme mit Kugelgelenken hatte, wollte ich keine neue kaufen. Die drei 1/4-20 Stativhalterungen passen für so gut wie alle Schienen mit Standard-Stativgewinden. Schiene montiert, Blitzarm mit Lampe (Fluterfunktion) versehen und fertig ist meine neue UW-Kamera. Sollte man allerdings geeignete Leuchtmittel und Schienen benötigen, kann man das Gehäuse mit Schiene, Sea Dragon Unterwasser Foto- und Videolampen ergänzen!

Ab in den Urlaub – ab zum Praxistest

Dies war nun der Trockentest! Zwei Testfotos wurden gemacht, da alles so schnell und reibungslos funktioniert hat, konnten wir nun alles für unsere Reise auf die Malediven einpacken. Das Gehäuse wird mit einer praktischen leichten Box geliefert, die einen das System unkompliziert und sortiert einpacken lässt. Absolut Handgepäck tauglich und doch ein guter Schutz für das Gehäuse.

Was ich in der Vergangenheit gelernt hatte: setze Kamera oder Telefon und Gehäuse nicht permanent Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen aus! Dies bedeutet, es ist sinnvoll, das Telefon und Gehäuse nicht dauernd von eiskalt klimatisierten Räumen wieder in die tropische Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit hinauszutragen und retour. Gehäuse sind „außen“ besser aufgehoben und sollten zwischen den Tauchgängen auch dort gelagert werden.

Bevor es nun zum Tauchen los geht, Gehäuse öffnen, Telefon rein, alle Parameter einschalten, Vakuumpumpe zur Dichtheitskontrolle und los geht es. Ich persönlich bin sehr schnell beim Anziehen und mich tauchfertig richten. Wer weiß, dass er etwas länger braucht, sollte einfach noch die drei zusätzlichen Minuten der Vakuumkontrolle nicht vergessen. 3 Minuten können verdammt lange sein, wenn alle in voller Montur bei 32 Grad schon bereit zum Sprung am Boot stehen! Gerade für Anfänger, ist empfehlenswert: Macht euch über die Gruppe und euren Buddy Gedanken und einen Plan, wann ihr womit fertig sein möchtet!

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Ich befestige teure Ausrüstungsgegenstände gerne mit Spiralkabelkarabinern an meinem Jacket. So kann ich beim Sprung ins Wasser alles eng am Körper tragen und unter Wasser die Schnalle des Spiralkabels öffnen, um die Kamera zu bewegen, ohne dass ich diese vom Jacket abhängen muss.

Das große Display meines iPhones ist unter Wasser spitze! Man kann sehr deutlich beim Fotografieren mit dem Display sehen, ob man das Objekt seiner Begierde auch wirklich gut drauf hat. Der Rotfilter, der am Gehäuse befestigt ist, stellt sich ebenfalls als sehr praktisch heraus. Ab zirka 10m braucht man aber auch auf den Malediven eine gute Lampe. Und um es gleich vorweg zu sagen, man muss einfach nahe an das Objekt heran! Scharfstellen funktioniert dann einwandfrei. Der Auslöser ist unter Wasser groß genug und leicht zu bedienen. Überhaupt sind alle Tasten sehr leichtgängig und man kann auch bereits unter Wasser unscharfe oder misslungene Bilder löschen.

Weniger ist mehr! Bringt man von einem Tauchgang auf den Malediven - es gibt hier immer etwas zu sehen und zu fotografieren - im Schnitt zwischen 24 und 36 Bilder mit, dann sollte man danach großzügig löschen, sodass nur an die 5-6 Bilder übrig bleiben. 10 Tage ergeben dann ja immer noch an die 60 Bilder :-)

Mehr als 30 Sekunden bearbeiten ist bei mir nicht drinnen. Da man aber nach dem Tauchgang gleich die Bilder am Telefon hat, kann man in der Tauchpause die Fotos aussortieren, bearbeiten und es geht sich nach dem Essen sogar noch ein Schläfchen aus, bis der nächste Tauchgang ansteht.

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Lampe und Telefon sollte man nach jedem Tauchgang kontrollieren. Ich persönlich habe jetzt das Gehäuse mit dem 6er und mit dem 8er iPhone getestet. Es passen laut Hersteller folgende iPhones:

7, 7 Plus, 8, 8 Plus, X, Xr, Xs, Xs Max, 11, 11 Pro Max, SE (2. Generation)*.   

Freunde haben allerdings auch schon das iPhone 12 probiert! Funktioniert! Dies klappt deshalb so einwandfrei, da ein Bügel das Telefon in eine feste Position drückt und alle Funktionen über die App gesteuert werden. Wechselt man also das Telefon, dann braucht man endlich kein neues Gehäuse mehr, sondern alles bleibt wie gewohnt. Auch kann der Partner das Gehäuse am nächsten Tauchgang mit seinem Telefon verwenden. So einfach, wie bei diesem Gehäuse war es noch nie, dass zwei Personen mit einer Ausrüstung und unterschiedlichen „Kameras" fotografieren können, sogar dann, wenn man nicht das gleiche iPhone besitzt.

Fazit: Die Einfachheit, die das Gehäuse in der Präsentation versprochen hat, hat es mehr als gehalten. Es macht einfach nur Spaß und ist für Bedienungsanleitungsmuffel ebenso geeignet, wie für Kontrollfreaks! Auch Preis Leistung passt absolut! Dadurch, dass SeaLife das Produkt auf den Markt gebracht hat, hat man auch immer einen verlässlichen Scubapro/SeaLife Support in der Nähe und kann bei Problemen auf diesen zukommen. Wiederum ein Fakt, der mich persönlich sehr beruhigt. Das gesamte Konzept und das Produkt haben einfach nur überzeugt! So knipse ich nun nicht nur über Wasser mit meinem iPhone schöne Urlaubserinnerungen, sondern auch unter Wasser!

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Modell, UVP
SeaLife SportDiver (SL400, Gehäuse), 299,00 €
SeaLife SportDiver Pro 2500 Set (SL401, Set mit Lampe), 660,00 €

Wo kann ich das kaufen?

Beim Scubapro / SeaLife Fachhändler

Alpenaquarium Grüblsee -Familie Marschnig
Tel. + 43 664 218 118 2
Email. sabine@swat-team.at

Weitere Infos & Manual:
https://johnsonoutdoorsinc.sharepoint.com...
https://taucher.net/diveinside-sealife_iphone...