In den Tiefen des Great Barrier Riffs

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28.04.2019 16:09
Kategorie: News

Tiefe Riffe sind voller Leben

Wissenschaftler haben einen Blick in die Tiefen des Great Barrier Riffs geworfen und dokumentiert, dass diese voller Leben sind. Sie fordern dazu auf, ihre Erkenntnisse zu berücksichtigen und das Riff besser zu schützen.

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Tiffany Sih, Doktorandin am ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies an der James Cook University, leitete eine Studie, die mit Hilfe von so geannnten Baited Remote Underwater Video Stations (BRUVS) und Mehrstrahl-Sonar das Riff bis auf 260 Meter Tiefe untersuchte.

"Die Ökologie tieferer Lebensräume entlang des Great Barrier Riffs wurde selten untersucht", so  Sih. Der Grund: Forschung in diesen Tiefen ist teuer, da speziell geschulte Taucher, ferngesteuerte Tauchboote oder Mini-U-Boote eingesetzt werden müssen.

Das Forscherteam hat 48 Standorte in Tiefen zwischen 54 und 260 Metern im zentralen Great Barrier Riff mit einem Sonar und relativ simplen BRUVS untersucht, die Fische mit Ködern anlocken und filmen.

"Wir haben festgestellt, dass sich die Ökologie tieferer Rifffischgemeinschaften grundlegend von derjenigen in geringeren Tiefen unterscheidet. Sowohl die lebenden Komponenten des Lebensraums wie Algen, Weichkorallen und Schwämme, aber auch große Felsbrocken oder der Untergrund allgemein tragen zur Struktur und Komplexität des Riffes bei, was sich auf die Zusammensetzung der dort vorkommenden Fischarten auswirkt", erklärt Sih.

Als die Fischereiregeln für den Great Barrier Riff Marine Park vor über einem Jahrzehnt festgelegt wurden, lagen wenige Umweltdaten für die tieferen Lebensräume vor. "Aber jetzt existiert die Technologie, mit der wir die tieferen Bereiche kartieren und die Fischgemeinschaft vollständig dokumentieren können", so Sih. Sie appelliert an die Verantwortlichen, die tieferen Riffe als wichtige Lebensräume für Fischgemeinschaften zu betrachten und zu schützen.

Link zur Studie: https://www.mdpi.com/1424-2818/11/2/26.