Great Barrier Reef soll "gefährdetes Welterbe" werden

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29.11.2022 06:07
Kategorie: News

Klimakrise gefährdet Riff vor der australischen Ostküste

Das Great Barrier Reef vor der australischen Küsten soll in die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen werden. Nach dem Bericht von Wissenschaftlern die im Auftrag der Vereinten Nationen das große Riff untersucht hatten, steht leider fest dass die Schäden an den Korallen unglaublich groß sind – trotz einer Kältephase (La-Niña-Phase).

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Die Delegation hatte im März das bedrohte Naturwunder zehn Tage lang besucht und intensiv untersucht. Das größte Korallenriff der Erde, das seit 1981 zum Unesco-Welterbe zählt, sei durch die Auswirkungen des Klimawandels "großen Bedrohungen ausgesetzt und erfülle die Kriterien für die Einstufung als gefährdet“, folgerte das Team.

Das Great Barrier Reef ist immer häufiger schweren Korallenbleichen ausgesetzt. Allein seit 2016 hat es vier große Bleichen gegeben. "Eine neue Massenbleiche ereignete sich während des Besuchs des Teams", erläuterten die Wissenschaftler der Vereinten Nationen. Es war das erste Mal überhaupt gewesen, dass das Massenphänomen während einer sogenannten La-Niña-Phase aufgetreten sind. La-Niña zeichnet sich eigentlich durch kühlere Temperaturen im Pazifik aus.

Schutzmaßnahmen für Great Barrier Reef unzureichend

Wegen unzureichender Maßnahmen der australischen Regierung zu seinem Schutz droht das Great Barrier Reef seinen Platz auf der Weltnaturerbe-Liste der UNESCO zu verlieren. Die Unesco hatte bereits 2021 damit gedroht, das Riff auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen. Australiens Regierung konnte diesen schweren Prestigeschaden durch politischen Druck aber gerade noch abwenden.

Trotz beispielloser Fortschritte der Wissenschaft und bei den praktischen Schutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren sei das Riff „deutlich durch Klimawandelfaktoren beeinträchtigt“, so Eleanor Carter von der Umweltorganisation IUCN und UNESCO-Vertreter Hans Thulstrup. Die Fähigkeit des Riffs, sich von den Auswirkungen der Erderwärmung zu erholen, seien „substanziell beeinträchtigt“. Die beiden Fachleute empfehlen daher, das Great Barrier Reef auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten zu setzen. In diesem Fall bestünde das Risiko, dass das Riff von der UNESCO-Liste gestrichen wird.

Es fehle bei der australischen Strategie zum Erhalt des Riffs an klaren Klimazielen, kritisierten Carter und Thulstrup. Außerdem würden einige zugesagte Schutzmaßnahmen nicht vollständig umgesetzt, insbesondere hinsichtlich der Wasserqualität und der Fischerei.

Siehe auch:
Great Barrier Reef massiv geschädigt