Entsorgte Masken verschmutzen Ozeane

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31.12.2020 10:32
Kategorie: News

Gesichtsmasken an Orten, an denen sie nicht sein sollten

Seit Beginn der Pandemie sind Einwegmasken immer wieder an Orten zu finden sind, an die sie nicht hingehören. Besonders auf Straßen und Stränden, doch besonders in den Weltmeeren stellen sie eine große Gefahr dar.

Wenn wir unsere Abfälle nicht korrekt entsorgen, werden sie irgendwann im Meer landen. Plastik aber auch andere Stoffe, die nicht biologisch abbaubar sind, stellen besonders für Tiere wie z.B. Wale, Möwen und Meeresschildkröten eine große Gefahr dar. Der Müll kann im Hals der Tiere stecken bleiben oder den Verdauungsstrakt verstopfen. Zusätzlich können sie sich im Müll verheddern und sich schwerwiegende Verletzungen zufügen.

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Schätzungsweise sind ungefähr 86 Millionen Tonnen Plastik in die Meere gelangt, wovon ein großer Teil bereits auf den Meeresgrund abgesunken ist.

Doch besonders jetzt, in einer Zeit in der der Umweltschutz eher hinten angestellt wird, können wir feststellen, das Einwegmasken immer wieder an Orten zu finden sind, an die sie nicht hingehören. Besonders auf Straßen, Stränden und im Meer sind diese vermehrt aufgefunden worden.

OceansAsia

"Sobald Kunststoff in die Meeresumwelt gelangt, ist es nahezu unmöglich, ihn wieder zu entfernen", sagte Dr. Teale Phelps Bondaroff, Forschungsdirektor bei OceansAsia.

Er und weitere Wissenschaftler verfolgen unter dem Namen „Oceans Asia“ zum Schutz des Meeres seit Beginn der Pandemie, die Anzahl von Gesichtsmasken, die auf einer abgelegenen Insel südlich von Hongkong angespült wurden.

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"Ungefähr sechs Wochen, nachdem COVID Hongkong getroffen hatte, begannen wir Ende Februar, viele Masken zu finden", sagte Bondaroff. "Bemerkenswert ist, dass wir vor COVID keine Gesichtsmasken gefunden haben."

Die Einwegmasken bestehen aus Polypropylen, sehr dünne Kunststofffasern. Sie lösen sich auf und gelangen in Form von Mikroplastik in die Ozeane. Hunderte von Jahren, können diese Plastikstücke im Meer verbleiben, Fische bedrohen und auch in die Nahrungskette übergehen.

So viele Einwegmasken befinden sich schon in den Weltmeeren

Eine Studie der OceansAsia sagt, dass von den geschätzten 52 Milliarden Masken, die 2020 weltweit hergestellt wurden, voraussichtlich 1,56 Milliarden in diesem Jahr in unsere Ozeane gelangen werden. Das würde zu einer zusätzlichen Verschmutzung des Meeres durch Kunststoff, von etwa 4.700 bis 6.300 Tonnen führen.

Die mehr als 1,5 Milliarden Gesichtsmasken, die 2020 in unsere Ozeane gelangt sind, bleiben dort auch langfristig. Sie werden mehr als 450 Jahre im Meer bleiben und in kleinere Stücke zerbrechen und als Mikroplastik auch in unsere Nahrungsketten gelangen." so Bondaroff.

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Der Bericht stellt auch fest, dass der weltweite Umsatz mit Masken von rund 800 Millionen US-Dollar im Jahr 2019 auf 166 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 gestiegen ist.

"Das ist wichtig, wir müssen die Sicherheit der Menschen gewährleisten, aber gleichzeitig wirkt sich dies nachhaltig auf unsere Umwelt aus", sagte Bondaroff.

Auch wenn die Gesamtmenge an im Meer entsorgter Masken unglaublich groß ist, macht dieses Problem nur einen kleinen Teil der Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen aus. Die Menschen sollten wenn möglich, auf wiederverwendbare Masken umsteigen und Einwegmasken verantwortungsvoll entsorgen. Außerdem stellt die Forschergruppe um Bondaroff verschiedene Forderungen an die Regierungen auf.

Die Aufforderung an die Regierung

- Schlagen sie Richtlinien vor, die die Verwendung wiederverwendbarer Masken fördern.
- Fördern sie die Innovation und Entwicklung nachhaltiger Alternativen zu Einweg-Kunststoffmasken.
- Höhere Geldstrafen auf nicht korrekt entsorgten Müll.
- Informieren Sie die Öffentlichkeit über eine verantwortungsvolle Entsorgung.