Dynamic Nord: Der neue Atemregler TR-80

Teile:
06.12.2023 14:50
Kategorie: Ausrüstung

Praxistest TR-80 Regler Dynamic Nord

Nach vier Tauchgängen und gut zwei Stunden unter Wasser kann ich heute ein wenig über das Atemverhalten des neuen TR-80 Atemreglers erzählen. Der Test ist ein ausschließlicher Praxistest und sagt nichts über die technischen Eckdaten des Reglers aus, dass müssen Fachleute beurteilen, die den Regler im Labor und unter vergleichbaren Bedingungen testen.

Gallery 1 here

Testbericht von Gerald Nowak (CMAS TL, UW-Fotograf)

Meine Testtauchgänge beziehen sich rein auf den Atemkomfort und das Verhalten des Reglers unter Wasser. Da ich bisher nie tiefer als 30 Meter war, kann ich die Luftlieferleistung in größeren Tiefen nicht beurteilen. Ich habe diese Tauchgänge im Echinger Weiher, dem Starnberger See und einem kleinen privaten Gewässer durchgeführt.

Bereits bei der ersten Begutachtung nach dem Auspacken, erscheint der Automat gut verarbeitet mit einem sauberen Finish. Die erste Stufe ist nicht zu schwer, aber auch nicht zu fragil ausgearbeitet. Der Testautomat wurde mir mit einem Octopus (OP30), einem Finimeter und einem Inflatorschlauch geliefert. Der Inflatorschlauch hat Standardmaße und passt somit auch an mein Jacket. Da ich mit einem Trocki unterwegs bin, habe ich mir zusätzlich einen zweiten Schlauch montiert.

Gallery 2 here

Sehr zufrieden mit dem Atemkomfort

Der erste Test im Echinger Weiher war nur kurz, da ich den Automaten auch noch meinen Buddy testen lassen wollte. Er hat sich damit wohl gefühlt und war sehr von der Luftlieferleistung beeindruckt. Damit auch ich das beurteilen kann, haben wir nach den ersten beiden Tauchgängen gewechselt und ich konnte mir beim dritten Tauchgang selbst ein Bild machen. Abwechselnd habe ich die Zweite Stufe und den Octopus geatmet. Der Automat liegt gut im Mund und zieht weder nach unten noch zur Seite. Er lässt sich leicht und ohne großen Zug atmen. Das Ventil öffnet angenehm sanft, so dass die Luft nicht in den Rachen schießt. Auch bei kräftiger Atmung habe ich nicht das Gefühl, dass er in der Luftlieferleistung nachlässt.

Ich tauche ihn über Kopf und gegen die Oberfläche. Auch wenn ich unter dem Automaten bin bläst weder der im Mund befindliche Automat noch der Octopus unkontrolliert ab. Da die Wassertemperatur noch deutlich in den Plusgraden liegt, kann ich leider das Kaltwasserverhalten auch so nicht beurteilen. Ich hoffe, dass ich im Winter dann die Gelegenheit habe, den Automaten unter Eis zu tauchen.

Ein weiterer Tieftauchgang ist ebenfalls geplant, denn der zweite Tauchgang im Starnberger See mit dem Automaten hat mich auch nur auf knapp 30 Meter Tiefe gebracht. Beim dritten Tauchgang in einem privaten Weiher ging es eigentlich nur noch darum, wie der Automat auf dem Bild aussieht, da ich bei den beiden ersten Tauchgängen keinen zweiten Fotografen an meiner Seite hatte, der mir Bilder vom Lungenautomaten im Einsatz gemacht hat.

Gallery 4 here

Ich bin mit dem Atemkomfort des Automaten sehr zufrieden und freue mich schon auf die Tauchgänge im Winter, wenn die Seen zugefroren sind und sich der Automat auch mal unter extremeren Bedingungen bewähren darf.

Technische Daten:
THE TEC REG
-    DIN 300 bar
-    Abgänge: 2 HD 7/16 UNF, 4 ND 3/8 UNF
-    sandgestrahltes Messing, matt verchromt
-    membrankompensiertes Design mit Trockenabdichtung der ersten Stufe
-    optimierte Kälteabgabe durch Trockenabdichtung
-    einstellbares Venturi, um ein freies Ausblasen an der Oberfläche zu verhindern und den Einatemaufwand während des Tauchgangs zu reduzieren
-    Einstellknopf zur Auswahl des persönlichen Einatmungskomforts
-    Auslassventil und Abdeckung bieten minimalen Widerstand
-    ND-Schlauch getestet für einen maximalen Druck von 34 bar

Gallery 3 here

Aufbau des Automaten

Die vordere Abdeckung ist so konzipiert, dass sie ein freies Ausblasen bei starker Strömung verhindert. Das Mundstück ist aus hochwertigem Silikon. Die durchschnittliche Atemarbeit für den kompletten Atemregler beträgt 0.86 J/L.

Der Automat ist für den anspruchsvollen Taucher gedacht. Zuverlässigkeit, Verarbeitung und Atemwiderstand zielen auf technisches Tauchen und Tauchen unter erschwerten Bedingungen.
Das kompensierte Membrandesign beinhaltet eine Trockenabdichtung der ersten Stufe. Sein strukturelles Design aus massivem Messing macht ihn ideal, um unter extremen Bedingungen die Kälteabgabe zu minimieren. Diese strukturelle Dicke ist wichtig, um ein mögliches Einfrieren der ersten Stufe an der Oberfläche zu verzögern. Diese Eigenschaft ist sogar noch wichtiger, um zu verhindern, dass die erste Stufe während des Tauchgangs einfriert.

Die zweite Stufe ist für technische Taucher mit anspruchsvollen Tauchgängen konzipiert. Der einstellbare Venturi (Dive/Predive) wurde vorrangig entwickelt, um ein freies Ausblasen an der Oberfläche zu verhindern und den Aufwand für das Einatmen während des Tauchgangs zu reduzieren. Mit dem Einstellknopf kann der persönliche Atmungskomfort reguliert werden. Um ein bequemes und einfaches Ausatmen zu ermöglichen, bieten das Auslassventil und die Abdeckung einen minimalen Widerstand. Der Deflektor wurde so entwickelt, dass die Blasen am Gesicht des Tauchers vorbeigeführt werden.

Der ND-Schlauch ist für einen maximalen Druck von 34 bar getestet. Das Mundstück ist aus hochwertigem, antiallergischem Silikon für maximalen Komfort gefertigt. Die Atemarbeit der ersten und zweiten Stufe des TR-80 liegt durchschnittlich bei 0.86 J/L.

Gallery 5 here

Frontcover TR

Dieses spezielle Design des Frontcovers verhindert ein unerwünschtes Abblasen der zweiten Stufe beim Tauchen mit starker Strömung oder mit starken schnellen Scootern. Der Staudruck kann nicht auf die Einatemmembran einwirken da das Frontcover vorne keine Wasser-Eintrittsöffnungen hat. Diese sind seitlich angebracht und ermöglichen somit dem jeweiligen Umgebungsdruck auf die Einatemmembran einzuwirken und eine korrekte Funktion sicher zu stellen.

Kompensierte Zweite Stufe

Die Kompensation der zweiten Stufe stellt sicher, dass unabhängig vom verbleibenden Restdruck in der Flasche der Einatemkomfort unverändert angenehm bleibt.

1. Steuerbarer Venturi-Effekt
Durch Einstellung auf „-“ wird der Venturi Effekt so abgeschwächt, dass die zweite Stufe an Land nicht unbeabsichtigt abbläst. Unter Wasser wird dann auf der Stellung „+“ der Venturi Effekt verstärkt und ermöglicht eine leichte und komfortable Einatmung.

2. Einstellung des Ansprechwiderstandes
Jeder Taucher hat ein eigenes persönliches Empfinden des „optimalen“ Einatemwiderstandes. Über den Einstellknopf kann die optimale, persönliche Einstellung gefunden und somit ein maximaler Atemkomfort erzielt werden.

Gallery 6 here

Mundstück

Das „Mundstück“ ist eine Eigenentwicklung der Firma und ist aus antiallergischem Silikon gefertigt. Es garantiert festen und komfortablen Sitz im Kiefer und kann bei Bedarf mit wenigen Handgriffen gewechselt werden. Es ist als Ersatzteil im Fachhandel erhältlich.

Blasenabweiser

Der Blasenabweiser ist eine Weiterentwicklung des bisherigen Standardabweisers. Er leitet nicht nur die Gasblasen am Gesichtsfeld vorbei, sondern senkt zudem in Verbindung mit einer vergrößerten Membrane die Ausatemarbeit, was zu einem verbesserten Atemkomfort führt.

Technische Details

Anschluss: DIN 300 bar / balancierte erste und zweite Stufe / nach außen abgedichtete erste Stufe / sandgestrahltes Messing, matt verchromt / Abgänge: 2 HD 7/16 UNF, 4 ND 3/8 UNF / Anti-Freeflow-Design der Frontabdeckung und des Rings / Venturi einstellbar / einstellbare zweite Stufe / Atemarbeit 0.86J/L

Weitere Informationen:
https://dynamicnord.com/de/