Drastische Forderungen nach vier Toten in schottischem Steinbruchsee Prestonhill

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22.08.2017 14:25
Kategorie: News

Zuschütten und Ruhe ist...

Wenn es nach zahlreichen Einheimischen ginge und die Hinterbliebenen von vier tragischen Unfallopfern zu entscheiden hätten, würde der Steinbruchsee Prestonhill zugeschüttet werden. Knapp 25 Kilometer außerhalb der schottischen Hauptstadt Edinburgh liegt der Prestonhill Quarry von Inverkeithing, ein bei Tauchern beliebter kleiner Steinbruchsee von etwa 160 Metern Länge und rund 60 Metern Breite.

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Nicht dass es hier etwas Spektakuläres zu sehen gäbe. Außer einer überbordenden Kaulquappenpopulation, einem Audi 80 Sport und einem weiteren PKW-Wrack Saab 9.3, einem Speedbootwrack, einigen Fahrrädern, zwei hölzernen Kabelrollen, einem Haufen alter Reifen und diversen anderen Müll, gibt’s hier nichts Besonderes zu entdecken. Und nur wenn nicht so viele Taucher unterwegs sind, soll es bisweilen halbwegs vernünftige Sichtweiten geben. Bei einer maximalen Tiefe von elf Metern halt ein See, in dem man einen gemütlichen Tauchgang unternehmen kann, wenn das Tauchfieber mal wieder im Anmarsch ist.

In den 1970er Jahren hatte es einen ersten Todesfall in dem ausgedienten, gefluteten Steinbruchsee gegeben. Und in den Jahren 2014 und 2015 waren zwei Jugendliche in dem See ertrunken. Die genauen Umstände waren nie bekannt geworden. Und nun starb am 9 Juli die 36jährige Lehrerin Kelda Henderson in dem von Einheimischen als den gefährlichsten See Schottlands bezeichneten Prestonhill Quarry bei einem Tauchgang. Die leidenschaftliche Taucherin und Mutter eines Sohnes war nicht wieder aufgetaucht und erst am nächsten Tag von Rettungseinheiten tot vom Grund des Sees geborgen worden. Die Polizei ermittelt auch in diesem Fall, nähere Umstände sind noch nicht bekannt.

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Inzwischen formiert sich aber eine breite Front aus Einheimischen und Hinterbliebenen der vier Opfer, die die Behörden zum Handeln auffordern um dieses gefährliche Gewässer ein für alle Mal zu entschärfen: am besten komplett zuschütten und aus dem Gelände ein Naherholungsgebiet machen.

Dem privaten Besitzer, der sich um den See kaum kümmert, werfen die aufgebrachten Bürger nun Fahrlässigkeit vor, weil das Gewässer ungenügend abgeschirmt sei. Die rund 20 Meter hohe Steilwand an der Nordseite des Sees und das Gelände insgesamt seien nur unzureichend gesichert. Und deshalb soll der „Todessee“ nach Ansicht der Kritiker nun am besten komplett trocken gelegt werden.

So tragisch solche Todesfälle sind, so skurril muten aber auch solche drastischen Forderungen und Maßnahmen an. Die sind nicht nur für Taucher kaum nachvollziehbar...