Die aufregende Reise der Rotlachse

Teile:
18.10.2022 09:22
Kategorie: Reise

Salmon-Run am Shuswap Lake

Gemeinsam mit einer Handvoll Gleichgesinnten habe ich mich auf den Weg nach Britisch-Kolumbien gemacht. Via Vancouver reisen wir an den Shuswap Lake um zwei Wochen lang auf die Rotlachse zu warten. Die faszinierenden Tiere ziehen am Ende ihres Lebens zum Laichen über den Fraser und Thompson River hinauf in die Quellflüsse. In Kamloops teilt sich der Thomson River und wird zum North und South Thomson River. Hier müssen sich die Lachse entscheiden, ob sie Flussaufwärts zu ihrem Geburtsort wollen oder ob sie an einen neuen Platz reisen ...

Gallery 1 here

Bericht von Gerald Nowak

Das Ergebnis ist eindeutig: Gut 99 % entscheiden sich für den Geburtsfluss und ziehen über den South Thomson River hinauf in den Shuswap Lake. Der Shuswap Lake hat eine ganz besondere Form und besteht aus vier Armen, welche an die Gestalt des Buchstaben H erinnern. Die vier Arme heißen Seymour Arm (Norden), Anstey Arm (Nordosten), Salmon Arm (Südwesten) und dem Hauptsee (Westen). Der Shuswap Lake ist mit dem Little Shuswap Lake über den Little River verbunden, welcher vom Ende des Westarms abfließt, die Stelle an der die Lachse im großen Shuswap Lake eintreffen.

Im Nordwesten fließt der Adams River dem Hauptsee zu. Die Lachse nutzen diesen Ort um zu verschnaufen. Es dauert einige Tage bis sie sich von der bisherigen Reise erholt haben, die richtige Wassertemperatur im Adams River erreicht ist und ihre innere Uhr zum letzten Sprint ruft. Es kostet sie die letzte Kraft die vielen kleinen Stromschnellen des Flusses hinauf zu ihrem Geburtsort zu schwimmen, der gleichzeitig auch der Platz für den einzigen Sex in ihrem Leben sein wird. Die Weibchen wählen die Laichplätze ganz gezielt in den seichten Nebenarmen und dort in kleinen Vertiefungen des Flusses. Hier wurden sie geboren und hier werden sie sterben.

Eine gute Prognose

Die Zahlen der wandernden Tiere variiert von Jahr zu Jahr sehr stark und nur alle vier Jahre gibt es einen besonders intensiven „Salmon-Run“. Dieses Jahr ist es wieder soweit. Die Prognose beläuft sich auf sieben bis 14 Millionen Fische.

Der kanadische Herbst ist häufig feucht und regnerisch, doch wir haben unglaubliches Glück. Nur am Ankunftstag ist es ein wenig bedeckt. Bereits am Nachmittag des zweiten Tages reißt der Wolkenvorhang auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Auch wenn das schöne Wetter der Seele schmeichelt, es ist dieses Jahr viel zu warm: Die Lachse, die es gerne etwas kühler haben, sind noch sehr verhalten. Sie warten ab bevor sie die letzte Etappe angehen… Eigentlich sollte es um diese Jahreszeit in der Nacht bereits Frost haben. Doch davon sind wir weit entfernt. Tagsüber hat es über 20 Grad und in der Nacht fällt das Thermometer nicht unter 10 Grad. Obwohl schon einige Tiere im Fluss sind, ist die anvisierte riesige Zahl an Lachsen noch lange nicht erreicht. Wir wollen uns nicht unterkriegen lassen und wechseln täglich die Plätze, um möglichst jedem aus der Gruppe die Chance zu geben, bei guten Bedingungen Fotos zu bekommen.

Gallery 3 here

Tauchgänge im See stehen auch auf dem Programm, doch leider hat der letzte Wintersturm den Flusslauf dramatisch verändert: Anstatt gerade in den See zu fließen, hat sich der Adams River entschieden, direkt am Ufer entlang in den See zu münden. Das bedeutet, dass wir immer den Fluss queren müssen, wenn wir im Rücklauf der Mündung die dort im See wartenden Lachse fotografieren wollen. Die Sicht ist aufgrund der Veränderungen nicht besonders gut, aber die Schwärme sind an dieser Stelle gewaltig. In Summe ein super Platz, wenn man es geschafft hat, den Fluss durch die starke Strömung zu queren. Wer sich hier ruhig positioniert und für lange Sekunden die Luft anhält, kommt in den Genuss die Lachse auf Tuchfühlung zu erleben. Eine schnelle Bewegung oder einmal Ausatmen reicht bereits, um sie zu vertreiben.

Trockentauchen mal ganz anders

Ganz anders ist das Fotografieren im Fluss. Hier bekommt der Begriff „Trockentauchen“ eine ganz neue Bedeutung. Vom Tauchen sind wir hier weit entfernt, denn obwohl man einen Trockentauchanzug anhat, ist man nur mit Maske und Schnorchel ausgestattet. Wir liegen im Kies und nur der Kopf und Kamera sind im Wasser. Das Ziel ist die Fische in den seichten Nebenarmen des Flusses beim Laichen abzulichten. Ideal wäre ein Splitimage. Wenn man es schafft, fängt man noch die Bewegung des Wassers mit ein. Eine schöne fotografische Herausforderung.

Gallery 2 here

Es ist wirklich spannend zu beobachten, wie die Lachse ihren „Platz“ im Fluss verteidigen. Die Weibchen verbeißen ihre Konkurrentinnen mit aller Gewalt. Aber auch die Männchen rangeln was das Zeug hält. Während sie den Fluss hinaufgewandert sind, hat sich ihr Äußeres gewaltig verändert. Nicht nur das rote Laichgewand zeugt vom bevorstehenden Lebensende. Auch der Unterkiefer hat sich stark nach oben verbogen und gewaltige Zähne sind zum Vorschein gekommen. So manch ein Geselle hat schon gut sichtbare Blessuren von den heftigen Kämpfen um die Weibchen.

Der Kreislauf des Lebens

Drei bis fünf Mal baut ein Weibchen während der tagelangen Laichzeit neue Laichgruben, um dann einige hundert Eier abzulegen bis zu dreitausend pro Tier. Die bis zu 7 Kilo schweren Männchen versuchen dann ihren Samen darüber zu verteilen. Die Eier verweilen mehrere Wochen im Kies, bevor die winzigen Junglachse schlüpfen. Diese treiben mit der Strömung hinunter in den Shuswap See. Durchschnittlich zwei bis drei Jahre verbringen die Jungfische im See, bis sie groß genug sind, um über tausend Kilometer lange Strecke in die Bucht von Vancouver zu schwimmen. Im Meer angekommen, beginnt eine im Normalfall vierjährige Reise die die Fische zuerst ins nördliche Polarmeer führt, um später zurück zu ihrem Ursprung zu schwimmen. Der Kreislauf des Lebens endet mit dem Ablaichen im Adams River.

Nicht bei allen Lachsen ist der Aufenthalt im Meer vier Jahre lang. Es gibt einige Exemplare die schon nach drei Jahren zurück sind, während andere fünf Jahre benötigen. Was genau der Grund für diese Abweichung ist, ist bisher nicht erforscht. Die Zeit des Laichens ist aber immer im Oktober, meist um die Monatsmitte herum. Einige wenige Lachse wandern nie ins Meer, sie verbringen ihr komplettes Leben im See. Die Ureinwohner Kanadas, die First Nations, nennen diese besonderen Fische „Kokanee“.

Gallery 4 here

Wir haben die zwei sehr intensiven Wochen mit dem Leben und Sterben der Lachse verbracht und viel gelernt über ihre Bedeutung für die gesamte Region. Ohne die Lachse würde es hier komplett anders aussehen. Die Tiere tragen wichtige Nährstoffe aus dem Meer in ihren Körpern mit sich, die nach ihrem Tod dazu beitragen, dass die gesamte Natur an den Flüssen und See „auflebt“ und vom Sterben der Lachse profitiert. Kaum eine andere Region hat so viele Adler, Seevögel und Landtiere, die sich von den Kadavern der Fische ernähren. Nur die scheuen Schwarzbären sind uns nicht vor die Linse gelaufen. Sie vermeiden die Begegnung mit Menschen und sind nur nachts unterwegs. Ihre Hinterlassenschaften sind das Einzige was wir von ihnen gesehen haben. Darryl, unser lokaler Guide, zeigt uns diese mit einer Handbewegung: „Bear poo, you can recognise it on the berrys“.

Wer dieses spannende Abenteuer selbst erleben möchte, sollte sich das Jahr 2026 vormerken:
www.waterworld.at/specials/2026-expdition/salmon-run-iii-2026/

Weitere Infos zum Salmon Run Event am See:
www.shuswaptourism.ca/festivals-and-events/adams-river-sockeye-salmon-run/

 

Bauer Junior II im Outdoor-Einsatz beim "Salmon-Run"

Der kleine Bauer „Junior II“ ist ein perfekter Begleiter für unterwegs und ein Retter in der Not, wenn mal kein Tauchshop in der Nähe ist. Das kleine Leichtgewicht wiegt nur 44 kg, ist super handlich und schnell in Betrieb genommen. Mit dem optional erhältlichen Transportwägelchen überall einsetzbar. Auch alleine schnell verladen und unkompliziert zu transportieren, selbst mit einem kleinen Fahrzeug. In der Praxis der perfekte Luftgarant in abgelegenen Regionen.

Gallery 5 here

Mit dem Benzinmotor nicht ganz so leise, wie die elektrische Variante des „Junior II“, aber dafür auch weit ab einer Steckdose einsetzbar. Dabei ist es wichtig, den Aufstellort richtig zu wählt und nicht direkt an einem See oder in der Nähe von Erholungsgebieten zu füllen. Eine abgelegene Kiesgrube oder ein Industriegebiet sollten der perfekte Ort für das Nachfüllen der Tauchflaschen sein. Man will ja vermeiden unangenehm aufzufallen und Probleme durch das Rattern des Kompressors zu bekommen. Wer den Aufstellort für den Kompressor überlegt wählt, kann auch durchaus auch auf Reisen unkompliziert seine Tauchflasche nachfüllen.

Ich werde den kleinen Bauer in den nächsten Monaten weiter ausführlich testen und Euch wissen lasse, was ich von dem Kompressor halte, wo ich ihn überall eingesetzt habe und ob er so flexibel ist, wie er im ersten Einsatz hier für mich war.

Die technischen Daten sind schon einmal vielversprechend und ich freu mich auf einen vielfältigen, flexiblen Einsatz an unterschiedlichen Orten.

JUNIOR II Kompressor, 90 – 330 bar, 100 l/min, Hochdruckverdichter zur Verdichtung von Luft und Atemluft:

Typen-
bezeichnung
Effektive
Liefermenge
Antrieb kW Gewicht
netto
Maße
L × B × H
JUNIOR II-B
100 l/min Benzinmotor 4,2 44 kg 79 × 37 × 44