Brasilien: Forscher entdecken unbekannten Rifffisch

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02.10.2018 07:42
Kategorie: News

Forschungstaucher werden von Hai überrascht

Benannt nach Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe und Schönheit, verzaubert eine neue Fischart, die bisher nur in einer abgelegene brasilianischen Inselgruppe beobachtet wurde, ihre Entdecker von der California Academy of Sciences. Sie haben die neue Art kürzlich in einem Artikel in der Zeitschrift Zookeys beschrieben.

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Auf einer Expedition in den abgelegenen brasilianischen Archipel der St. Paul's Rocks entdeckten Taucher eine neue Rifffisch-Art. Der Fisch, der erstmals in einer Tiefe von 120 Metern unter der Meeresoberfläche gesichtet wurde, bewohnt felsige Spalten in den Riffen der Dämmerungszonen und ist nirgendwo sonst auf der Welt zu finden. Die Taucher war so fasziniert von der Entdeckung, dass sie nicht bemerkten, dass sich ihnen ein riesiger, meist äußerst harmloser Stumpfnasen-Sechskiemerhai näherte. Die Annäherung des Hais ist in einem UW-Film festgehalten.

"Dies ist einer der schönsten Fische, die ich je gesehen habe. Es war so bezaubernd, dass wir alles um ihn herum ignorierten", sagt Dr. Luiz Rocha, Kurator für Fische an der California Academy of Sciences. Die Forscher benannten den Fisch nach der griechischen Göttin Aphrodite. Sein wissenschaftlicher Name lautet Tosanoides aphrodite.

"Fische aus der Dämmerungszone sind in der Regel rosa oder rötlich", so die Forscher. "Rotes Licht dringt nicht in diese dunklen Tiefen und macht die Fische quasi unsichtbar, es sei denn, sie werden von einem Licht wie dem, das wir beim Tauchen tragen, angestrahlt."

Die Männchen der neu entdeckten Fisch-Art sind mit abwechselnden rosa und gelben Streifen ausgestattet, während die Weibchen eine blutorangene Farbe haben.

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Der neue Bewohner der Tiefe ist ein bemerkenswertes Zeugnis für die riesigen Lebensräume des Ozeans, die noch unerforscht sind. Die Tauchersind Teil eines Tiefseeforschungsteams, das sich an die Riffe der Dämmerungszone wagt - geheimnisvolle Korallenlebensräume, in Tiefen von 60 bis 150 Metern. In diesen tiefen Riffen leben die Tiere in partieller Dunkelheit – jenseits der Tiefen, in denen sich Freizeittaucher bewegen. 

St. Paul's Rocks liegt fast 600 Meilen vor der Küste Brasiliens, so abgelegen, dass das Team das Forschungsschiff „M/V Alucia“ als Basis für die Erkundung des Archipels nutzen musste.  Aufgrund der isolierten Lage der Region sind viele der dort lebenden Arten nirgendwo sonst auf der Erde zu finden.

"In einer Zeit der globalen Krise für Korallenriffe ist es entscheidend, mehr über unerforschte Lebensräume und ihre farbenfrohen Bewohner zu erfahren, um zu verstehen, wie man sie schützen kann", so Rocha.

Link zur Studie: https://zookeys.pensoft.net/articles.php?id=27382.