Beleuchtung: Weefine Ringlicht

Teile:
23.06.2018 16:41
Kategorie: Ausrüstung

LED Licht in Ringform

Gerade für UW-Fotoanfänger besteht die größte Schwierigkeit genau in dem Punkt, der für gute Fotos der wichtigste ist: der Beleuchtung. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass man erst mal richtig tauchen und tarieren lernt, bevor man eine - und zwar egal welche - Kamera in die Hand nimmt. Das ist unerlässlich zur Schonung der UW-Welt und um überhaupt zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen (damit die Kamera nicht gleich nach dem ersten Versuch an die Wand fliegt).

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Bericht von Sibylle Gerlinger

Also das Licht. Das A-und-O jedes Bildes. Leicht gesagt, wenn Profis in ihren Workshops vom „richtigen Setzen des Lichts“ sprechen. Aber wie. Blitz? Schwierig. Wo geht der hin? Hat man endlich die richtige Stelle gefunden, ist entweder die Intensität des Blitzes verkehrt oder der Fisch weg. Meistens sogar beides. Ich selbst tauche seit nunmehr 30 Jahren, habe aber erst vor 2 Jahren mit der UW-Fotografie begonnen und würde mich als ehrgeizigen Knipser bezeichnen. Zum Glück habe ich einen erfahrenen, verständnisvollen aber strengen Lehrmeister, der auch die blödesten Fragen geduldig beantwortet: Gerald Nowak. Er übernimmt im Folgenden den technischen Teil dieser Rezension.

Gerald hat mir von Anfang an zu einem LED-Licht geraten, anstatt meine Ungeduld an einem Blitz auszulassen. Das hat aus meiner Sicht nur (!) Vorteile, solange man sich im Bereich der Makrofotografie austobt, wozu ich jedem Fotoanfänger dringend raten kann. Zum einen schwimmen Nacktschnecken nicht so schnell davon, so hat man mehrere Versuche für gute Fotos und zum anderen ist die Belichtung leichter.

Mit einem stetigen Licht (einer guten Tauchlampe z.B. oder einem Videolicht) sieht man vor und während des Fotografierens genau, wohin es strahlt und setzt es automatisch an den richtigen Punkt. Einziger Nachteil eines statischen Lichts ist die Angewohnheit von Nacktschnecken und anderen Meeresbewohnern sich davon abzuwenden. Man benötigt also ein wenig Fingerspitzengefühl.

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Im Prinzip bieten sich beim statischen Licht drei verschiedene Möglichkeiten:

1.    Tauchlampe, Videolicht, hochwertiger LED-Strahler
2.    Snoot, d.h. eine Lichtquelle, die durch ein Prisma auf einen gezielt kleinen Bereich strahlt, wodurch der Hintergrund verdunkelt und ein „Super-Trooper“ oder Disco-Effekt erzielt wird. Sehr magisch und zeitgemäß, aber nicht so einfach auf das Objekt zu platzieren.
3.    Ein Ringlicht.

Erstens erklärt sich von selbst, zweitens ist für Fortgeschrittene. Es geht hier also um drittens. Und da gibt es jetzt eine sagenhafte Lösung, um Critters, Fische, kleine Riffabschnitte oder eben Makrolebewesen vollständig – d.h. von allen Seiten – und für den Fotografen durchweg beglückend auszuleuchten.

LED-Lichtring

Der Hersteller Weefine hat zu einem sensationellen Preis ein Ringlicht auf den Markt gebracht, das hochwertig verarbeitet ist und diverse Funktionen erfüllt. Es verfügt über eine ständige LED-Beleuchtung in vier Intensitätsstufen, Rotlicht in zwei Farbstufen sowie blaues Licht in zwei Farbstufen. Zudem kann man ihn an den internen Blitz der Kamera anschließen, und so in verschiedenen Variationen blitzen.

Das Weefine Ringlicht wird auf das Kameragehäuse aufgeschraubt, für manche Gehäusegewinde wird dabei wegen unterschiedlicher Größen ein Zwischenring benötigt. Über zwei Stellknöpfe auf dem Akkufach wird das Licht geregelt und wenn man nach dem Fotografieren stets in den stand-by-Modus schaltet, hält der Akku auch einen Tauchgang lang.

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Die vergleichsweise geringe Akkudauer erklärt sich aus der hohen Lichtleistung. Nach kurzem Probieren habe ich ohnehin nicht mehr die Höchstleistung verwendet, die wirklich sehr stark ist und für viele Fotos zu helles Licht erzeugt. Außerdem wollte ich keine „Blindfische“ hinterlassen.

Die Ergebnisse waren für mich vom ersten Versuch an mehr als zufriedenstellend und so möchte ich auf diese Beleuchtungsmöglichkeit nicht mehr verzichten.

Spezifikationen

Kompatibel zu Gehäusen / Ports mit M67 Gewinde (optional mit M52/M67 Adapter).
• Helligkeit: Dauerlicht max. 1800 Lumen / Blitzlicht max. 3000 Lumen
• Maximale Tauchtiefe: 100m / 330ft
• Abstrahlwinkel: 100 Grad an Land / 90 unter Wasser
• Farbtemperatur: 5000 ~ 5500K
• Leistungsstufen: 100% / 75% / 50% / 25%
• Taste: Dual-Taster mit Batteriestandsanzeige
• Brenndauer: Dauerlichtmodus ca. 45 Minuten
• Blitzlichtmodus ca. 12 Stunden
• Batterie: 1 x 26650 Lithiumbatterie
• Ladezeit: ca. 4 Stunden von Null (5V / 2A)
• Abmessungen: 123,8 x 159,6 x 40,6 mm und M67 Gewinde

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Vorteile:
-    Preis
-    Qualität
-    Handhabung
-    vielfältige Einsatzmöglichkeiten (Licht/Blitz)

Nachteile:
-    Akkulaufzeit

Preis: 349 CHF (300 Euro)

Bezugsquelle
Fantic UW-Foto AG
Gartenstrasse 7
CH - 8370 Sirnach
Tel +41 71 966 40 40
Mail : info@fantic.ch
Web: www.uw-foto.ch