Australien: Vermisster Taucher rettet sich schwimmend ans Ufer

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12.11.2016 11:25
Kategorie: News

Auf offener See ohne Signalmittel

Nach dem Tauchgang sind Tauchpartner und Boot spurlos verschwunden. Man befindet sich auf offener See und eine Heimkehr ist alles andere als sicher. Ein echter Albtraum. Und genau das erlebte ein Australier am vergangenen Donnerstag nach einem Tauchausflug an das African Reef vor Geraldton, Australien.

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Die Tauchausfahrt startete am späten Nachmittag in Geraldton, West Australien. Der Ort liegt gut 400km nördlich von Perth. Eine der beliebtesten Tauchplätze von Geraldton sind das Little African Reef und das etwas weiter von der Küste entfernte African Reef. Der Mann unternahm gemeinsam mit einem Kollegen einen Tauchgang am African Reef. Während des Tauchgangs verloren sich die beiden. Während der Tauchpartner relativ schnell auftauchte, suchte der Australier weiter unter Wasser nach seinem Buddy. 

Der Partner tauchte also alleine auf und fand nach einiger Zeit das abgetriebene Boot – das Ankerseil war gerissen. Nach einigen Suchrunden rief er umgehend Verstärkung, um den vermissten Taucher ausfindig zu machen, doch die langsam einsetzende Abenddämmerung und die raue See erschwerten die Suchaktion.

"Er hatte keine Taschenlampe, Stroboskop oder sonst eine Art von Signalmittel bei sich", sagte Ian Beard, Sprecher der "Geraldton Volunteer Marine Rescue Group" (Freiwillige Marine-Rettung Geraldton) den örtlichen Medien. "Es war eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen."

Der 46 Jahre alte Taucher wusste, dass er sich in einer absolut lebensgefährlichen Lage befand und die dort lebenden Haie sein kleinstes Problem waren; es war ihm wohl auch klar dass er ohne Signalmittel in der Nacht nicht gefunden werden würde. Das African Reef ist gut 8km von der Küste entfernt.  Seine Familie hatte bereits während der Dämmerung und der Hilfe von Freunden am Strand mit Lampen eine Orientierungshilfe eingerichtet. Eine wohl lebensrettende Maßnahme, denn auch einen Kompass hatte der Australier nicht dabei. Nach Aussagen des Tauchers nahm er die Leuchtmittel wahr und konnte somit Richtung Küste schwimmen.

Gegen 3:20 Uhr – nach acht Stunden auf offener See - entdeckten ihn schließlich seine Angehörigen völlig erschöpft am Strand liegend. "Ich kann nur erahnen, was das für eine Wiedervereinigung war", sagte Seeretter Beard. Der Mann kam anschließend in ein örtliches Krankenhaus, wo glücklicherweise nur eine Unterkühlung festgestellt wurde.