17 Haiarten sind vom Aussterben bedroht

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27.03.2019 12:11
Kategorie: News

Aktualisierte Rote Liste der IUCN verzeichnet bedrohte Haie

Die Shark Specialist Group (SSG) der Weltnaturschutzorganisation IUCN hat aktualisierte Bewertungen der Roten Liste für 58 Haifischarten und Rochen veröffentlicht: 17 Arten sind vom Aussterben bedroht.

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"Unsere Ergebnisse sind alarmierend aber nicht überraschend, da wir feststellen, dass die Haie, die besonders langsam wachsen, begehrt und ungeschützt vor Überfischung sind, tendenziell am stärksten bedroht sind", erklärt Professor Nicholas Dulvy von der SSG. "Besondere Sorgen bereitet uns der Kurzflossen-Mako, dessen Bestand im Atlantik in etwa 75 Jahren um 60 Prozent zurückgegangen ist."

Der eng verwandte Langflossen-Mako wurde ebenfalls als gefährdet eingestuft. Mako-Haie wandern über große Entfernungen, vermehren sich erst im fortgeschrittenen Alter und werden in vielen (asiatischen) Ländern sowohl für ihr Fleisch als auch für ihre Flossen geschätzt, unterliegen aber keinen internationalen Fangquoten.

"Mehr als die Hälfte der untersuchten australischen Arten wurden als am wenigsten besorgniserregend eingestuft, was zu einem großen Teil auf die Einführung von Fischereigrenzen zurückzuführen ist", erklärt Dr. Peter Kyne von der Charles Darwin University, der als Koordinator der SSG Red List Authority fungiert. "Die neun australischen Haie, die weiterhin ernsthaft gefährdet sind, sind meist Tiefseearten, die außergewöhnlich langsam wachsen und daher schlecht gerüstet sind, um selbst einem bescheidenen Fischereidruck standzuhalten. Insbesondere der Grünaugen-Dornhai, dessen fast dreijährige Schwangerschaften die längsten im Tierreich sind, wurde als gefährdet eingestuft."

Als am wenigsten gefährdet gelten hauptsächlich Arten, die nicht auf asiatischen Speisekarten auftauchen, wie z. B. Stachelrochen, oder Arten die in extremen Tiefen leben wie z. B. der Riesenmaulhai.  

"Die Bedrohungen für Haie und Rochen steigen weiter an, und doch bleiben die Länder auf der ganzen Welt weit hinter ihren Schutzverpflichtungen zurück, insbesondere in Bezug auf die grundlegenden Fangbeschränkungen", sagt Sonja Fordham, stellvertretende Vorsitzende der SSG. "Um das Blatt zu wenden und die Erholung von Hai- und Rochenbestände zu ermöglichen, fordert die SSG sofortige nationale und internationale Fangbegrenzungen, einschließlich vollständiger Anlandeverbote für Arten, die als gefährdet oder stark gefährdet eingestuft werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf."

Weitere Informationen: https://www.iucnssg.org.