Schwandorfer Finswimmer schwimmen auch auf Deutsc ...
Schwandorfer Finswimmer schwimmen auch auf Deutscher Langstrecke vorne mit
Die Talsperre Pöhl, vor den Toren der sächsischen Stadt Plauen gelegen, war am vergangenen Wochenende das Mekka der besten Deutschen Freiwasserschwimmer. Die Athleten aus 18 Finswimmvereinen Deutschlands trafen sich an dem idyllisch gelegenen Naherholungssee um in fünf Einzel- und zwei Staffeldisziplinen die Deutschen Meistertitel zu vergeben.
Langstreckenschwimmen im Freigewässer, bei dieser Facette des Finswimming scheiden sich oft die Geister. Während die reinen Beckenschwimmer das warme, klare Wasser eines Hallenbades für ihre Wettkämpfe bevorzugen, lieben die Freiwasserschwimmer gerade den Kräftevergleich in den oft kalten, trüben Fluten diverser Seen, in dem sie mit vielen Unwägbarkeiten wie Wind, Wellen und Strömung zu kämpfen haben. Aufgrund der in diesem Jahr nur sehr langsamen Erwärmung der heimischen Seen, konnten sich die Schwandorfer Finswimmer Julia von der Sitt, Sophie Kemptner sowie Marte und Jarla Anders nicht spezifisch auf diesen Wettkampf vorbereiten sondern mussten auf ihre gute Kondition, die sie in umfangreichen Trainingseinheiten im Becken erworben hatten, vertrauen. Zum Glück hatte der Wettergott in der Woche vor den Meisterschaften ein Einsehen und so stieg die Wassertemperatur im Stausee Pöhl auf kuschelige 19 Grad. Leider erwies sich jedoch der vom ausrichtenden Verein, TC Nemo Plauen abgesteckte Kurs bei der Streckenbesichtigung als nicht ganz optimal. Die zu kleinen Wendebojen waren von den Schwimmern kaum auszumachen und das in regelmäßigen Abständen entlang der Wettkampfstrecke vorbeifahrende Ausflugsboot brachte mit seinen großen Wellen die Schwimmer oft aus der Bahn. Trotz aller Widrigkeiten wollten die Schwandorfer FC-Finswimmer sich nicht davon abhalten lassen, ein Wörtchen bei der Vergabe der Medaillen mitzureden.
Gleich im ersten Rennen über 6000 m hatte der FC Schwandorfer, der als einziger bayerischer Verein am Start war, mit Julia von der Sitt (Jahrgang 95) eine Athletin am Start. Aufgrund der großen Anzahl von Meldungen wurden zuerst die Männer, darunter der Weltmeister in dieser Disziplin, Christian Höra vom ausrichtenden Verein, auf die Reise geschickt und 15 Minuten später erklang das Startsignal auch für die Frauen. Insgesamt viermal war der Dreieckskurs zu durchschwimmen und bereits vor der ersten Wendeboje in 500 m Entfernung zog sich das Teilnehmerfeld sehr auseinander. Mit Sorge beobachtete die Schwandorfer Crew, dass einige Schwimmerinnen durch Wind und Wellen oder durch schlechte Orientierung ziemlich von der Diretissima abwichen. Leider konnte auch mit Hilfe des Fernglases nicht geklärt werden, ob die junge Schwandorferin dazu gehörte – zu groß war mittlerweile die Entfernung. Als aber nach knapp 19 Minuten Julia von der Sitt, nach Abschluss der ersten 1500 m –Runde, wieder über die Start-/Ziellinie kam, fiel den Schwandorfern ein Stein vom Herzen - sie lag gut im Zeitplan und war auf Medaillenkurs. Nach weiteren drei Runden konnte die junge Schwandorferin nach 1h21:36,0 min ihr Rennen ausgepowert aber glücklich beenden: 3. Platz und Bronzemedaille für Julia von der Sitt.
Nach der dienstältesten Schwandorfer Finswimmerin war nun die jüngste an der Reihe. Jarla Anders (Jahrgang 1999) ging über die 1000 m an den Start. Am Ufer setzte hektisches Treiben ein, Mono- und Stereoflossen wurden angezogen, Masken und Schnorchel zurechtgerückt und alle Aktiven warteten gespannt auf das Startsignal. Unruhig wie Rennpferde schwammen die jüngsten Teilnehmer an der Startlinie hin und her und versuchten sich gut in Position zu bringen. Kaum war das Startsignal ertönt, verließen die Minis den Startbereich und nahmen die Strecke zur ersten Wendeboje in 500 m Entfernung in Angriff. Auch hier war nach kurzer Zeit in einem Gewirr von Armen und Beinen eine Unterscheidung der einzelnen Schwimmer nicht mehr möglich und die Zeit des bangen Wartens begann. Da Jarla Anders zum ersten Mal diese „lange Kante“ mit einer Monoflosse schwamm, waren die Nerven der Schwandorfer Crew äußerst angespannt. Hoffentlich tritt kein Krampf auf und wird die Kraft reichen? Aber bereits nach 18:13,0 min konnten die Schwandorfer aufatmen. Jarla Anders zeigte außerordentliches Stehvermögen und durfte sich schließlich gegen harte Konkurrenz aus Potsdam und Erfurt über den 7. Platz freuen. Für Sophie Kemptner und Marte Anders (beide Jahrgang 97) stand die Mitteldistanz, die 2000 m – Strecke auf dem Programm. Beide Schwimmerinnen hatten in den letzten Wochen durch ansteigende Formkurven ihr derzeitiges, hohes Leistungsniveau unterstrichen und wollten nun auch im Freiwasser ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Obwohl beide Schwimmerinnen in den letzten Jahren bereits Erfahrungen bei Freiwasserwettbewerben sammeln konnten, mussten sie sich erst wieder an die Ruppigkeit der Konkurrenz gewöhnen. Um eine gute Position an der Startlinie zu bekommen wird geschoben, gedrückt und manchmal auch mit der Flosse getreten. Aber all das ist nach dem Startsignal vergessen und die Schwimmerinnen verlassen im Renntempo den Startbereich. Gerade beim Freiwasserschwimmen spielt die Renntaktik eine große Rolle. Oft ist es günstig an der Flosse einer Konkurrentin zu kleben oder sie durch einen gezielten Zwischenspurt aus dem Rhythmus zu bringen, auch das Anschwimmen der Bojen und das Orientieren zur nächsten Wendestelle muss geübt und beherrscht werden. Als die beiden Schwandorferinnen nach 1000 m zum ersten Mal durch den Startbereich schwammen konnten die am Ufer stehenden Betreuer einen kurzen Blick auf die Schwimmtechnik werfen und beruhigt sein – alles sah flüssig und kraftvoll aus. Nach 27:20,0 min beendete Sophie Kemptner auf Platz 3 liegend ihr Rennen, nach 29:03,0 durchschwamm Marte Anders die Ziellinie und durfte sich über den 6. Platz freuen.
Genau fünf Stunden nach ihrem Rennen über 6000 m musste Julia von der Sitt nochmals den Neoprenanzug überstreifen und die 3000 m – Distanz in Angriff nehmen. Als einzige Starterin hatte sie sich über beide Strecken gemeldet und musste nun gegen eine Gruppe ausgeruhter Athletinnen antreten. Eigentlich wollte Julia diese Strecke nur als Belastungstest nehmen und „runterzuschwimmen“, änderte aber während des Rennens ihre Zielvorgabe. Sie konnte sich bereits beim Start gut positionieren und kam immer besser ins Rennen, als sie dann auf der letzten Teilstrecke noch zwei Schwimmerinnen aus Rostock überholen konnte war klar: auch über die 3000 m ging die Bronzemedaille an Julia von der Sitt vom 1. FC Schwandorf. An einem Tag zwei Medaillen über die Longdistanz zu holen, davon hatte niemand zu träumen gewagt!
Den Abschluss der Deutschen Langstreckenmeisterschaften bildeten am Sonntag die Staffelwettbewerbe. Hier wollten Jarla Anders, Sophie Kemptner und Marte Anders über die 3 x 1000 m noch einmal die Mission „Medaille“ in Angriff nehmen. Startschwimmerin Jarla Anders ging das Rennen hochmotiviert an und erfüllte mit dem 5. Platz nach 1000 m genau die Trainervorgabe. Nun war es an Sophie Kemptner, Boden gut zu machen und es gelang. An dritter Position liegend übergab sie an Marte Anders, die verbissen um jeden Meter fightete und diese Position nach großem Kampf auch bis ins Ziel verteidigen konnte.
Mit jeweils drei dritten Plätzen in den Einzelwettbewerben, einem dritten Platz in der Staffel und zwei weiteren Top-Ten-Plätzen haben die Schwandorfer Finswimmer nachdrücklich bewiesen, dass sie neben den Wettkämpfen in rechteckigen Schwimmbecken auch im Freigewässer auf nationaler Ebene durchaus konkurrenzfähig sind.
Gedränge an der Startlinie
Die Objekte der Begierde
Gratulation!
Die strengen Kampfrichter
Die Mannschaft + Trainer
Die Talsperre Pöhl, vor den Toren der sächsischen Stadt Plauen gelegen, war am vergangenen Wochenende das Mekka der besten Deutschen Freiwasserschwimmer. Die Athleten aus 18 Finswimmvereinen Deutschlands trafen sich an dem idyllisch gelegenen Naherholungssee um in fünf Einzel- und zwei Staffeldisziplinen die Deutschen Meistertitel zu vergeben.
Langstreckenschwimmen im Freigewässer, bei dieser Facette des Finswimming scheiden sich oft die Geister. Während die reinen Beckenschwimmer das warme, klare Wasser eines Hallenbades für ihre Wettkämpfe bevorzugen, lieben die Freiwasserschwimmer gerade den Kräftevergleich in den oft kalten, trüben Fluten diverser Seen, in dem sie mit vielen Unwägbarkeiten wie Wind, Wellen und Strömung zu kämpfen haben. Aufgrund der in diesem Jahr nur sehr langsamen Erwärmung der heimischen Seen, konnten sich die Schwandorfer Finswimmer Julia von der Sitt, Sophie Kemptner sowie Marte und Jarla Anders nicht spezifisch auf diesen Wettkampf vorbereiten sondern mussten auf ihre gute Kondition, die sie in umfangreichen Trainingseinheiten im Becken erworben hatten, vertrauen. Zum Glück hatte der Wettergott in der Woche vor den Meisterschaften ein Einsehen und so stieg die Wassertemperatur im Stausee Pöhl auf kuschelige 19 Grad. Leider erwies sich jedoch der vom ausrichtenden Verein, TC Nemo Plauen abgesteckte Kurs bei der Streckenbesichtigung als nicht ganz optimal. Die zu kleinen Wendebojen waren von den Schwimmern kaum auszumachen und das in regelmäßigen Abständen entlang der Wettkampfstrecke vorbeifahrende Ausflugsboot brachte mit seinen großen Wellen die Schwimmer oft aus der Bahn. Trotz aller Widrigkeiten wollten die Schwandorfer FC-Finswimmer sich nicht davon abhalten lassen, ein Wörtchen bei der Vergabe der Medaillen mitzureden.
Gleich im ersten Rennen über 6000 m hatte der FC Schwandorfer, der als einziger bayerischer Verein am Start war, mit Julia von der Sitt (Jahrgang 95) eine Athletin am Start. Aufgrund der großen Anzahl von Meldungen wurden zuerst die Männer, darunter der Weltmeister in dieser Disziplin, Christian Höra vom ausrichtenden Verein, auf die Reise geschickt und 15 Minuten später erklang das Startsignal auch für die Frauen. Insgesamt viermal war der Dreieckskurs zu durchschwimmen und bereits vor der ersten Wendeboje in 500 m Entfernung zog sich das Teilnehmerfeld sehr auseinander. Mit Sorge beobachtete die Schwandorfer Crew, dass einige Schwimmerinnen durch Wind und Wellen oder durch schlechte Orientierung ziemlich von der Diretissima abwichen. Leider konnte auch mit Hilfe des Fernglases nicht geklärt werden, ob die junge Schwandorferin dazu gehörte – zu groß war mittlerweile die Entfernung. Als aber nach knapp 19 Minuten Julia von der Sitt, nach Abschluss der ersten 1500 m –Runde, wieder über die Start-/Ziellinie kam, fiel den Schwandorfern ein Stein vom Herzen - sie lag gut im Zeitplan und war auf Medaillenkurs. Nach weiteren drei Runden konnte die junge Schwandorferin nach 1h21:36,0 min ihr Rennen ausgepowert aber glücklich beenden: 3. Platz und Bronzemedaille für Julia von der Sitt.
Nach der dienstältesten Schwandorfer Finswimmerin war nun die jüngste an der Reihe. Jarla Anders (Jahrgang 1999) ging über die 1000 m an den Start. Am Ufer setzte hektisches Treiben ein, Mono- und Stereoflossen wurden angezogen, Masken und Schnorchel zurechtgerückt und alle Aktiven warteten gespannt auf das Startsignal. Unruhig wie Rennpferde schwammen die jüngsten Teilnehmer an der Startlinie hin und her und versuchten sich gut in Position zu bringen. Kaum war das Startsignal ertönt, verließen die Minis den Startbereich und nahmen die Strecke zur ersten Wendeboje in 500 m Entfernung in Angriff. Auch hier war nach kurzer Zeit in einem Gewirr von Armen und Beinen eine Unterscheidung der einzelnen Schwimmer nicht mehr möglich und die Zeit des bangen Wartens begann. Da Jarla Anders zum ersten Mal diese „lange Kante“ mit einer Monoflosse schwamm, waren die Nerven der Schwandorfer Crew äußerst angespannt. Hoffentlich tritt kein Krampf auf und wird die Kraft reichen? Aber bereits nach 18:13,0 min konnten die Schwandorfer aufatmen. Jarla Anders zeigte außerordentliches Stehvermögen und durfte sich schließlich gegen harte Konkurrenz aus Potsdam und Erfurt über den 7. Platz freuen. Für Sophie Kemptner und Marte Anders (beide Jahrgang 97) stand die Mitteldistanz, die 2000 m – Strecke auf dem Programm. Beide Schwimmerinnen hatten in den letzten Wochen durch ansteigende Formkurven ihr derzeitiges, hohes Leistungsniveau unterstrichen und wollten nun auch im Freiwasser ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Obwohl beide Schwimmerinnen in den letzten Jahren bereits Erfahrungen bei Freiwasserwettbewerben sammeln konnten, mussten sie sich erst wieder an die Ruppigkeit der Konkurrenz gewöhnen. Um eine gute Position an der Startlinie zu bekommen wird geschoben, gedrückt und manchmal auch mit der Flosse getreten. Aber all das ist nach dem Startsignal vergessen und die Schwimmerinnen verlassen im Renntempo den Startbereich. Gerade beim Freiwasserschwimmen spielt die Renntaktik eine große Rolle. Oft ist es günstig an der Flosse einer Konkurrentin zu kleben oder sie durch einen gezielten Zwischenspurt aus dem Rhythmus zu bringen, auch das Anschwimmen der Bojen und das Orientieren zur nächsten Wendestelle muss geübt und beherrscht werden. Als die beiden Schwandorferinnen nach 1000 m zum ersten Mal durch den Startbereich schwammen konnten die am Ufer stehenden Betreuer einen kurzen Blick auf die Schwimmtechnik werfen und beruhigt sein – alles sah flüssig und kraftvoll aus. Nach 27:20,0 min beendete Sophie Kemptner auf Platz 3 liegend ihr Rennen, nach 29:03,0 durchschwamm Marte Anders die Ziellinie und durfte sich über den 6. Platz freuen.
Genau fünf Stunden nach ihrem Rennen über 6000 m musste Julia von der Sitt nochmals den Neoprenanzug überstreifen und die 3000 m – Distanz in Angriff nehmen. Als einzige Starterin hatte sie sich über beide Strecken gemeldet und musste nun gegen eine Gruppe ausgeruhter Athletinnen antreten. Eigentlich wollte Julia diese Strecke nur als Belastungstest nehmen und „runterzuschwimmen“, änderte aber während des Rennens ihre Zielvorgabe. Sie konnte sich bereits beim Start gut positionieren und kam immer besser ins Rennen, als sie dann auf der letzten Teilstrecke noch zwei Schwimmerinnen aus Rostock überholen konnte war klar: auch über die 3000 m ging die Bronzemedaille an Julia von der Sitt vom 1. FC Schwandorf. An einem Tag zwei Medaillen über die Longdistanz zu holen, davon hatte niemand zu träumen gewagt!
Den Abschluss der Deutschen Langstreckenmeisterschaften bildeten am Sonntag die Staffelwettbewerbe. Hier wollten Jarla Anders, Sophie Kemptner und Marte Anders über die 3 x 1000 m noch einmal die Mission „Medaille“ in Angriff nehmen. Startschwimmerin Jarla Anders ging das Rennen hochmotiviert an und erfüllte mit dem 5. Platz nach 1000 m genau die Trainervorgabe. Nun war es an Sophie Kemptner, Boden gut zu machen und es gelang. An dritter Position liegend übergab sie an Marte Anders, die verbissen um jeden Meter fightete und diese Position nach großem Kampf auch bis ins Ziel verteidigen konnte.
Mit jeweils drei dritten Plätzen in den Einzelwettbewerben, einem dritten Platz in der Staffel und zwei weiteren Top-Ten-Plätzen haben die Schwandorfer Finswimmer nachdrücklich bewiesen, dass sie neben den Wettkämpfen in rechteckigen Schwimmbecken auch im Freigewässer auf nationaler Ebene durchaus konkurrenzfähig sind.
Gedränge an der Startlinie
Die Objekte der Begierde
Gratulation!
Die strengen Kampfrichter
Die Mannschaft + Trainer