Schutz für Malpelo - Haie in Gefahr

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25.10.2013 10:19
Kategorie: News

Malpelo in Gefahr

Malpelo (© Michael Crist)
Die Gewässer rund um die Insel Malpelo, Kolumbien, zählen in Taucherkreisen zu den besten Tauchgründen der Welt. Der Fischreichtum der pazifischen Insel  und die großen Populationen mehrerer Haiarten sind atemberaubend und stellen die kleine Insel auf eine Stufe mit Cocos Island und den Galapagos Inseln.

Malpelo ist die einzige Erhebung einer unterseeischen Vulkankette, die sich von Nordosten in Richtung Südwesten über eine Länge von ca. 400 Kilometern erstreckt. Die Malpelokette ragt aus Tiefen von über 4.000 Metern auf. Die Insel liegt gut 450 km vom nächsten Festland entfernt und wird von Abertausenden von Seevögeln, wie Tölpeln und Seeschwalben, bewohnt. Nicht zu vergessen sind zahlreiche Krabbenarten, einige Echsen und kleinere Warane, die den Eiern der Seevögel nachstellen. Marinebiologen haben festgestellt, dass Malpelo auch als Kinderstube für die kolumbianischen Küstengewässer gilt, denn die Eier und Larven die in Malpelo entstehen werden von den Strömungen entsprechend verteilt.

Durch die für Meeresbewohner optimale Lage - zahlreiche Strömungen, wie der Humboldtstrom, die Panama Contra Strömung und die kolumbianische Strömung treffen hier aufeinander und bringen Nährstoffe zur Insel – hat sich eine prächtige Unterwasserwelt entwickelt. Neben dem immensen Fischreichtum werden immer wieder Schulen mit hunderten von Hammerhaien gesichtet. Ab Ende Mai  gesellen sich zu dem Spektakel noch weitere Schulen mit tausenden von Seidenhaien hinzu. Auch eine dritte Haiart ist oft zu Besuch: der Galapagoshai. Die bis zu 3 Meter langen Tiere sind imposante Räuber. Ein unvergessliches Erlebnis für jeden Taucher ist es den Galapgoshaien zuzusehen, während große Hammerhaischulen über  die Gruppe hinwegschweben.

Fischschwärme vor Malpelo (© Mallehai)  Hammerhai vor Malpelo (© Michael Crist)  Seidenhaie (© Michael Crist)
Fischschwärme vor Malpelo, Hammerhai und eine Schule Seidenhaie (Klick zum Vergrößern)

Malpelo ist ein Welt-Naturerbe und wird (theoretisch) von den Behörden Kolumbiens und der Malpelo Foundation geschützt. Für Taucher ein wahres Paradies: es ist nur jeweils einem Boot erlaubt vor Ort zu sein. Man teilt sich diese Top Tauchplätze also nur mit den Tauchern die sich an Board befinden; diese Regelung wird im Gegensatz zum generellen Schutz der Region übrigens lückenlos kontrolliert!


Malpelo Petition


Helft mit Sharkfinning und die illegale Fischerei rund um Malpelo einzudämmen und zeichnet die Petition zum Schutz der pazifischen Region:  Malpelo-Petition.


Schutz für Malpelo

Toter Hai an Longline (© Stephan Liphard)
Toter Hai an Longline
Das Meeresschutzgebiet umfasst eine 21 Meilen Zone rund um die Insel. In dieser geschützten Zone herrscht absolutes Fangverbot. Trotzdem kommen jedes Jahr eine Vielzahl an Fischerbooten von den Küsten Costa Ricas und Ecuador um die reichen Fischgründe illegal auszubeuten.

Dutzende Langleinen wurden durch Taucher bereits in diesem Jahr gefunden – leider oftmals mit einer großen Menge an toten Haien an den großen Haken. Eines der letzten Großfischparadiese der Weltmeere ist in großer Gefahr ohne vernünftigen Schutz. Die wenigen Park Rangers und Patrouillenboote sind der Situation bei weitem nicht gewachsen.

Die Petition zum Schutz der marinen Gewässer Malpelos wurde von Michael Crist, Tauchertraum, und Stephan Liphard, einem begeisterten Taucher, ins Leben gerufen. Die Petition wird während der jährlichen Konferenz der Marinepark Behörden, Regierungsvertretern Kolumbiens und der Inhaber der für die Region zugelassenen Safarischiffe im November durch Michael Crist an die offiziellen Stellen übergeben.