29.05.2013 11:39
Kategorie: News
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Dümmer geht’s nimmer!
Dass in China der Suppe aus Haiflossen wundersame Wirkung zugesprochen wird und deshalb die Welt-Haipopulation kurz vor dem Kollaps steht ist bekannt....
Dass es aber noch kuriosere Begründungen gibt, um der Haipopulation an die Flosse oder genauer gesagt, ans Gebiss zu gehen, ist fast nicht zu begreifen. Tatort: Kwazulu Natal, ein wunderschöner Küstenstreifen in Südostafrika. Was sich dort zurzeit abspielt, wird uns Tauchern die Schuppen hochstellen und ist unseren Nachfolgegenerationen nicht zu erklären. Seit 1994 taucht Roland Mauz an den Protea Banks einem Riff vor der Küste Kwazulu Natals. Hier betreibt er auch eine Tauchbasis und besonders das Riff Protea Banks ist bei den tauchenden Touristen beliebt, weil es noch eines der wenigen intakten Riffe ist, an denen man zahlreichen Haiarten in natürlicher Umgebung beständig begegnet. Mauz hat nun Alarm geschlagen und die internationale Tauchgemeinschaft um wortlaute Unterstützung gebeten. Mauz berichtet, dass es seit kurzem mit der Naturidylle vorbei sei, denn einige in dieser Region ansässige Fischer würden laut Mauz inzwischen nicht nur ihrem Geschäft, die Bewohner der Region mit frischem Fisch zu versorgen nachgehen, sondern meucheln aus Verärgerung ohne Sinn und Verstand die Haie der Protea Banks und schneiden ihnen am Strand die Gebisse heraus.
Hintergrund
Der Hai hat über die Jahre gelernt, dass er sich nur unter einem Boot zu platzieren braucht und sobald der Fisch am Haken hängt, er ihn nur noch abzuzupfen braucht. Dabei bekommt er eine volle Mahlzeit direkt vors Maul geliefert, ohne sich besonders anstrengen zu müssen. Ähnliche Jagdstrategien sind auch den Orcas in der Straße von Gibralta eingefallen, wenn es darum geht, den Fischern die großen Atlantik-Tunfische vom Haken zu beißen.
Da sowas fast täglich klappt hat es sich wohl in den Hai-Kreisen herumgesprochen, dass Protea Banks ein beliebtes Hai-Restaurant geworden ist.
Der Fischer an der Meeresoberfläche aber findet diese Strategie gar nicht lustig, denn er verliert seinen Fang, seine Leine, seinen Köder und oft teure Metallblinker. Es gibt Tage an denen außer Spesen nicht viel beim Fischen gewesen ist.
Dass es die Fischer mit der Zeit ärgert, ist verständlich. Es gibt dann Fischer die Alternativen zu den Protea Banks aufsuchen und ihr Glück dort versuchen. Andere erfinden dauernd neue Tricks um die Haie zu täuschen und wieder andere schlachten jeden Hai gnadenlos ab den sie in ihrer Wut zu fassen kriegen! Meistens wird dann den gefangenen Tieren das Gebiss heraus geschnitten während der Rest des Körpers unbrauchbar ist.
„Für uns ist so etwas eine Straftat an der Natur, die unbedingt gestoppt werden muss“, sagt Mauz gegenüber Taucher.Net und erklärt weiter: “In letzter Zeit waren zwei besonders grausame Fischer an den Protea Banks aktiv. 'Mighty Fishing Charters' und 'Must Byt Fishing Charters' wurden von uns gesehen und fotografiert als sie mit Haiköpfen am Strand landeten und dort die Gebisse entfernten“, sagt ein fassungsloser Roland Mauz.
Link zur Petition |
„Wir protestieren gegen die brutale Vernichtung dieser Tiere, die weltweit in höchster Gefahr der Ausrottung stehen! Sie spielen nicht nur eine wichtige Rolle in der Balance des Ökosystems, sondern auch eine wertvolle Rolle im Tourismus. Hier werden hunderte von Tauchern aus aller Welt nach Südafrika gelockt um Haie zu sehen. Dieser Tourismus bringt dringend benötigte Mittel ins Land, in die verschiedenen Provinzen und die jeweiligen Gemeinden. Es wird geschätzt, dass ein lebender Hai im Jahr etwa € 5.000 für ein Land wert sein kann während ein toter Hai kaum € 20 für sein Gebiss bringt“, rechnet Mauz mit der kurzsichtigen Denkweise einiger weniger ab.