Ein Meer voller Müll

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08.06.2009 09:06
Kategorie: News

6,4 Millionen Tonnen Müll landen pro Jahr im Meer

Treibende Müllberge im Meer
Müllberge im Meer sind für den Tod von
Millionen von Lebewesen verantwortlich

Müll findet seinen Weg ins Meer und ist dort für den Tod von ca. 1 Million Seevögeln und 100.000 Meeressäugern und Schildkröten pro Jahr verantwortlich!

Meeresschildkröten verwechseln häufig Nylontüten mit Quallen - wodurch ihre Verdauung blockiert wird und sie dadurch sterben. Fischereileinen und Reste von Netzen, Plastikringe, Seile und anderer Abfall wickeln sich z.B. bei Robben um Flossen und Gliedmassen und führen zum Ertrinken oder zu Amputationen.

Besonders gefährlich sind die so genannten Geisternetze, die von Fischern nicht mehr benutzt werden, im Meer treiben und tödliche Fallen für viele Meerestiere sind.

6,4 Millionen Tonnen Müll werden nach Angaben des United Nations Environment Programme (UNEP) jedes Jahr in die sieben Weltmeere gekippt. Auf jedem Quadratkilometer der Ozeane schwimmen laut UNEP 46.000 Stück Plastikmüll. Der Müll in den Weltmeeren stammt zu einem großen Teil von der internationalen Schifffahrt. Dazu kommen Haus- und Industrieabfälle, die über die Flüsse in die Ozeane gelangen und durch Meeresströmungen und Winde verteilt werden.

Das Plastikmeer

Obwohl Plastikmüll weltweit in den Meeren vorkommt, gibt es Regionen, in denen bedingt durch Meeresströmungen die Konzentration besonders hoch ist. Im Nordost-Pazifik, zwischen Hawaii und dem amerikanischen Festland, zeigt sich ein besonders eindrucksvolles Phänomen. Hier ist im Laufe der Jahre ein riesengroßer Müllstrudel („Asian Trash Trail“) entstanden, der die Größe von Mitteleuropa hat. Bedingt durch ein Hochdruckgebiet formt sich hier ein Meereswirbel, der von aufsteigenden warmen subtropischen Luftmassen und absinkenden kühleren Luftmassen permanent gespeist wird. Plastikmüll oder anderes Treibgut, das sich im Meer befindet, wird von den Strömungen erfasst und endet über kurz oder lang in diesem überdimensionalen Müllstrudel. Laut Angaben der US-Behörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) verweilen die Partikel dieses Teppichs bis zu 15 Jahre in diesem Kreisel.