Kategorie: News
Jagd auf die TS Shillong (2)
Das Expeditionsteam rund um Rene Heese hat auf der Suche nach der TS Shillong am heutigen Tag ein weiteres Wrack entdeckt. Leider handelt es sich nicht um das ursprüngliche Ziel der Expedition, der Shillong, aber ein Wrack das zumindest nicht allgemein bekannt ist.
Im Suchgebiet welches das Team mit der MY Blue Pearl befährt, im Raum nördlich Ras Gharib, schlug während einer Nachtfahrt das Display des Fishfinders stark aus. Aufgrund des Profils war relativ schnell klar, hier befindet sich ein Wrack. Das Team beschloss also diesen Fund am heutigen Tag zu erforschen.
Im Laufe des Tages wurden einige Tauchgänge am Wrack durchgeführt. Die max. Tiefe mit knapp 50m war noch gut zu handhaben. Der erste Eindruck des Wracks ließ auf eine britische Korvette der Flower Class schließen. Diese Schiffe, eingesetzt u.a. im Zweiten Weltkrieg, gehörten zu einer Gruppe von 271 Korvetten zur Geleitzugsicherung und U-Boot-Abwehr, die in der britischen Royal Navy und alliierten Marinen dienten.
Weitere Informationen zum Thema Die erste Expedition zur TS Shillong Ein Wrack gefunden (News vom 8.12.2014) Für Entdecker: Ausschreibung zur Expedition |
Ein britisches Kriegsschiff - aber welcher Typ?
Nach einer ersten groben Vermessung war allerdings klar, das Schiff mit etwa 80m Rumpflänge kann keine Korvette dieses Typs sein. Die Flower Class Korvetten waren um einiges kleiner. Klar ist, das Wrack ist ein ehemaliges Kriegsschiff und in einem Top Zustand.
Die Aufbauten und der Rumpf weisen tendenziell auf den Grundtyp Korvette oder auch auf einen (UBoot)Jäger hin. Für einen Zerstörer der kleineren Klasse gibt es zu wenig Bewaffnung, gegen einen leichten Kreuzer spricht die Länge. Allerdings konnten einige Wasserbomben des Typs Hedgehog (einer Granatwaffe) eindeutig identifiziert werden, was für einen Jäger, eventuell in Fregattengröße, sprechen könnte.
Der genietete Schiffsrumpf liegt auf der Steuerbordseite. Das Schiff hat zwei Propelleranlagen. Anhand des allgemeinen Zustandes kann ein Torpedotreffer oder eine Minenexplosion ausgeschlossen werden. Allerdings ist die Bugspitze stärker beschädigt – ob eine frontale Kollision der Grund für die Havarie war? Auch dies kann durch die Beobachtungen des Teams noch nicht bestätigt werden. Hier hat Rene sicher noch einiges an Recherchearbeit vor sich, nach Ende dieser Expedition; doch vielleicht ist es ja ein Wrack welches bisher noch nicht identifiziert wurde? Wir würden es dem Rene wirklich von Herzen wünschen!
(23.12.2014) Der vollständige Bericht über die zweite Shillong Expedition ist in unserem OnlineMagazin DiveInside nachzulesen: Und ewig lockt das Wrack. |
Auf jeden Fall hat die Truppe um Rene Heese eine richtige Abenteuerfahrt mit Wracks die gerne jeder leidenschaftliche "Altmetaller" gerne mal betauchen würde. Am Vortag stand als Erholungsprogramm zwischen den Suchfahrten die selten angefahrene SS Turkia auf dem Programm. Auch dies ist für viele ein Wrack das ganz oben auf der ToDo Liste steht. Auf jeden Fall freuen wir uns auf weitere Informationen aus dem Golf von Suez. |
|