ich will ein kurzes Update zu meinem Besuch der Gudrun im Oktober 2024 geben.
Gudrun ist noch da. Genau wie das Schild „Tauchen verboten“. Aktuell ist sie mit einem grau/blauen Ball/Boje markiert, die gut vom Ufer aus halb rechts von der Slipanlage des Hafens, und damit dem Einstieg zu erkennen ist.
Ich bin von Land getaucht und schnell mit Scooter rüber gefahren. Paddelnd hätte ich es mir auf Grund des Bootsverkehrs wohl nicht getraut, was aber keinen Abschrecken sollte.
Sonst gilt was oben schon geschrieben ist… Zahn der Zeit nagt.
Es ist schon eine Weile her dass ich an der Gudrun getaucht bin - ich schätze es war 2011. Damals hatte ich längst nicht so viele Tauchgänge wie heute, und ich bin mittlerweile schon an vielen anderen Wracks im getaucht - unter anderem in Scapa Flow, vor Malta oder Großbrittannien . Trotzdem ist mir das Wrack der Gudrun noch sehr gut in Erinnerung, denn es war ein genialer Tauchgang! Aber auch dass der Maschinist der Fähre mir kurz vorher noch den Spring-Strap meiner einen Flosse repariert hat bleibt unvergessen, und ist ein gleichzeitig ein gutes Beispiel für die legendäre Hilfsbereitschaft und Mentalität der Menschen dort im hohen Norden! Zum Wrack: Der zur Markierung verwendete Kanister ist von Land schnell erreicht. Bei etwa -15m kommt man dann an die Mastspitze, an der dieser befestigt ist. Diese ist mittlerweile derartig krass mit Muscheln (?) überwachsen, dass sie kaum noch als solche zu erkennen ist. Sie ähnelt vielmehr einem riesigen Globus! Man taucht dann weiter am Mast entlang ab, bis man bei etwa -25m (? so genau weiss ich das leider nicht mehr, könnte auch etwas tiefer sein) mittschiffs das Deck erreicht. Man kann das Wrack also wirklich nicht verfehlen! Unten angekommen kann man sich zunächst Richtung Heck umschauen, wo das Hilfssteuerrad als eines der Highlights wartet - hier kann man wirklich supercoole Fotos machen - ein schönes Beispiel ist hier ja bereits hochgeladen worden. Die Gudrun liegt relativ aufrecht, aber zum Bug hin etwas etwas tiefer. Auf dem Weg dorthin erinnere ich noch die Ladeluken und seitliche Gänge der Aufbauten, die man wunderschön durchtauchen kann. Am Vorschiff auf ca. -35m angekommen findet man allerlei seltsames Gerümpel an Deck, welches nicht zum eigentlichen Wrack gehört, sondern dort irgendwann mal versenkt wurde, zum Beispiel einen Zementmischer. Die Sicht war insgesamt sehr gut. Trotzdem sollte man bei einem Wracktauchgang in jedem Fall eine gute Lampe dabei haben, denn so sieht man zum Beispiel Angelschnüre besser, die es an der Gudrun wie an fast jedem anderen Wrack natürlich auch gibt. Außerdem möchte man ja auch hier oder da mal ins Wrack hineinleuchten, und aufgrund der größeren Tiefe in Richtung Bug wird es dann schon ein wenig schummrig. Wer vor lauter Begeisterung seine Nullzeit etwas überzogen hat, wird es zu schätzen wissen beim Auftauchen den Mast als feste Referenz zu haben, an dem man prima seine „Strafminuten“ absitzen, und dabei gleichzeitig ein paar Fische gucken kann! Weil man während des gesamten Tauchgangs doch relativ tief ist, empfiehlt es sich schon ein wenig mehr Gas dabei zu haben. Ich glaube ich bin damals eine Doppel 7 / 300bar getaucht, aber das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau. Der Luftverbrauch ist natürlich individuell sehr unterschiedlich, aber mit weniger als einer gut gefüllten 12 Liter Flasche sollte man hier nicht abtauchen, damit man sich das Wrack auch in Ruhe anschauen kann. Allzeit „Gut Luft“ & Viel Spaß!
Das Wrack liegt etwa 50m vor dem Fähranleger in Abelnes. Max. Tiefe ca. 43m unten am Bug. Schraube auf 33m. Länge des Wracks etwa 90m. Es handelt sich hier um einen deutschen Frachter der 1944 bombadiert wurde und hier sank. Das Wrack wird durch einen blauen Kanister, der als Boje dient, an der Oberfläche gekennzeichnet. Vorsicht vor dem Bootsverkehr! Das Bojenseil hängt am Mast der in 14m Tiefe beginnt. Das Wrack steht aufrecht auf Sandboden und ist Aufgrund der guten Sicht einfach zu betauchen. Die Frachträume sind offen. Gutes Anfängerwrack, da selten Strömung und moderate Tiefe.
Bin noch bis Mitte Oktober 2008 vor Ort und kann gerne persönlich Auskunft geben.