Umbria - Mein Logbucheintrag
Es ist nun schon knapp ein Jahr her, dass ich die Umbria zum ersten Mal betaucht habe. Schon damals hat sie mich auf besondere Weise fasziniert. Im Buch “Manta Teufel im Roten Meer“ von Hans Hass las ich das erste Mal über die Umbria, und schon damals beeindruckte mich die Geschichte vom Untergang. Die Eindrücke, die Hass über seine ersten heimlichen Tauchgänge beschrieb, sind in Erinnerung. Das Verbotene, die explosive Brisanz oder einfach nur die Stille und Ruhe eines versenkten Frachters, so wirklich kann ich es nicht sagen, was das Kribbeln im Bauch ausmachte, als ich in meine Tauchklamotten schlüpfte.
Heute ist die Umbria durch ihre Lage vor Port Sudan ein Highlight auf allen Sudantouren, sie hat sicherlich schon einiges eingesteckt. Sammler haben ihr übriges getan, aber ihr einzigartiges Flair strahlt sie noch immer aus.
Kamera bereit! Luft gecheckt! Los geht es! Das Ziel sind die Laderäume, bevor die Sicht auf Null reduziert. Absprung direkt über dem Heck abtauchen und rein in den ersten Laderaum. Explosive Ladung, da kann man schon verstehen, warum die Sudanesen Angst hatten, dass von Port Sudan nicht viel übrig bleiben wird, wenn sie gezündet würde. Der Maschinenraum gehört der ersten Tauchgruppe. Also vorbei und weiter an der Backbordseite Richtung Bug, vorbei an Kapitänskabine, an den lichtdurchfluteten Aufbauten. Sie mussten warten. Da war er, mein Lieblingsladeraum, erst die Zementsäcke, Kabelrollen und dann die Fiats. Bloß nichts berühren, leichter Frogkick, wenig atmen... Ich werde belohnt. Die Fiats 1100 Lunga, kaum Sediment im Raum - innehalten - Auslöser drücken. Erinnerungen kommen auf, als ich zum ersten Mal hier war, die Ruhe, die Dunkelheit… Was wird wohl Hass hier gedacht haben. Leise umrunde ich die Autos und werfe ein Blick ins Innere der Wagen. Innerlich zufrieden mit einem letzten Blick dem Lichtstrahl folgend verlasse ich den Laderaum, die ersten Mittaucher sind im Anmarsch, ich weise ihnen den Weg. Weiter tauche ich zum „Weinkeller“. Die Rotweinflaschen liegen kreuz und quer und sind von feinem Sediment überzogen. Ich schwebe über die Flaschen hinweg und versuche, meinen Atem ruhig zu halten… Bloß nicht so viele Luftblasen… Auf den Auslöser drücken – geschafft.
Nun kann ich das Wrack richtig genießen. Ich lasse mich in die Tiefe sinken, aus dem Nebel tauchen die beiden kleinen Rettungsboote am Grund auf. Froh, dass damals die Besatzung komplett von Bord war, als der Kapitän die Luken öffnen ließ und sein Schiff versenkte. Ich tauche Richtung Bug weiter, über die Seilwinden hinweg, die von Korallen überwuchert sind, sehe die bewachsenen Masten, die ins weite Blau reichen, umkreist von vielen Fahnenbarschen. Das Meer hat das Wrack zu einem Zuhause für viele Meeresbewohner gemacht, überall sprießen Korallen in verschiedenen Farben, überall Leben. Kurz flackert ein Gedanke an die “Black Pearl“ aus „Fluch der Karibik“ auf und der Gedanke, dass sich Korallen-Körper aus den Flanken lösen könnten. Langsam reduziere ich meine Tiefe und tauche Richtung Bug weiter. Dort angekommen folge ich mit dem Blick den Ankerketten in die Tiefe. Die Sonnenstrahlen spielen auf dem Schiffsrumpf, und ich schwebe zufrieden und in Ruhe zum Heck zurück. Ich denke an die vielen Stunden, die ich mit der Umbria verbracht habe und bin zufrieden.
Einer von 5 Tag-Tauchgängen & 1 Nachttauchgang: 5.3.2017 Zeit: 84 min; Tiefe: 25,2 m; Wassertemperatur: 25°C
Nachttauchen an der Umbria – geheimnisvoll und still. Lagerräume und das Innere des Wracks waren absolut TABU! Viele Fische schliefen in den Schlupflöchern, Muränen blieben uns verborgen, sollen aber nachts hier sehr aktiv sein. Durch die vielen Lichtstrahlen unserer Lampen umgab die Umbria ein bisschen Geisterfeeling. Ein Nachttauchgang an der Umbria - ein absolutes Highlight!
Heute ist die Umbria durch ihre Lage vor Port Sudan ein Highlight auf allen Sudantouren, sie hat sicherlich schon einiges eingesteckt. Sammler haben ihr übriges getan, aber ihr einzigartiges Flair strahlt sie noch immer aus.
Kamera bereit! Luft gecheckt! Los geht es! Das Ziel sind die Laderäume, bevor die Sicht auf Null reduziert. Absprung direkt über dem Heck abtauchen und rein in den ersten Laderaum. Explosive Ladung, da kann man schon verstehen, warum die Sudanesen Angst hatten, dass von Port Sudan nicht viel übrig bleiben wird, wenn sie gezündet würde. Der Maschinenraum gehört der ersten Tauchgruppe. Also vorbei und weiter an der Backbordseite Richtung Bug, vorbei an Kapitänskabine, an den lichtdurchfluteten Aufbauten. Sie mussten warten. Da war er, mein Lieblingsladeraum, erst die Zementsäcke, Kabelrollen und dann die Fiats. Bloß nichts berühren, leichter Frogkick, wenig atmen... Ich werde belohnt. Die Fiats 1100 Lunga, kaum Sediment im Raum - innehalten - Auslöser drücken. Erinnerungen kommen auf, als ich zum ersten Mal hier war, die Ruhe, die Dunkelheit… Was wird wohl Hass hier gedacht haben. Leise umrunde ich die Autos und werfe ein Blick ins Innere der Wagen. Innerlich zufrieden mit einem letzten Blick dem Lichtstrahl folgend verlasse ich den Laderaum, die ersten Mittaucher sind im Anmarsch, ich weise ihnen den Weg. Weiter tauche ich zum „Weinkeller“. Die Rotweinflaschen liegen kreuz und quer und sind von feinem Sediment überzogen. Ich schwebe über die Flaschen hinweg und versuche, meinen Atem ruhig zu halten… Bloß nicht so viele Luftblasen… Auf den Auslöser drücken – geschafft.
Nun kann ich das Wrack richtig genießen. Ich lasse mich in die Tiefe sinken, aus dem Nebel tauchen die beiden kleinen Rettungsboote am Grund auf. Froh, dass damals die Besatzung komplett von Bord war, als der Kapitän die Luken öffnen ließ und sein Schiff versenkte. Ich tauche Richtung Bug weiter, über die Seilwinden hinweg, die von Korallen überwuchert sind, sehe die bewachsenen Masten, die ins weite Blau reichen, umkreist von vielen Fahnenbarschen. Das Meer hat das Wrack zu einem Zuhause für viele Meeresbewohner gemacht, überall sprießen Korallen in verschiedenen Farben, überall Leben. Kurz flackert ein Gedanke an die “Black Pearl“ aus „Fluch der Karibik“ auf und der Gedanke, dass sich Korallen-Körper aus den Flanken lösen könnten. Langsam reduziere ich meine Tiefe und tauche Richtung Bug weiter. Dort angekommen folge ich mit dem Blick den Ankerketten in die Tiefe. Die Sonnenstrahlen spielen auf dem Schiffsrumpf, und ich schwebe zufrieden und in Ruhe zum Heck zurück. Ich denke an die vielen Stunden, die ich mit der Umbria verbracht habe und bin zufrieden.
Einer von 5 Tag-Tauchgängen & 1 Nachttauchgang: 5.3.2017 Zeit: 84 min; Tiefe: 25,2 m; Wassertemperatur: 25°C
Nachttauchen an der Umbria – geheimnisvoll und still. Lagerräume und das Innere des Wracks waren absolut TABU! Viele Fische schliefen in den Schlupflöchern, Muränen blieben uns verborgen, sollen aber nachts hier sehr aktiv sein. Durch die vielen Lichtstrahlen unserer Lampen umgab die Umbria ein bisschen Geisterfeeling. Ein Nachttauchgang an der Umbria - ein absolutes Highlight!