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In irgendeiner UNTERWASSER von 1999 stand ein Ber ...

In irgendeiner UNTERWASSER von 1999 stand ein Bericht ueber Eilat. Es
ging um die TOP 5 am Roten Meer. Gordon Reef und noch ein Riff bei Sharm
waren zwei der 5, und wer schon mal dort war, weiss dass es wirklich tolle
Tauchplätze sind, die sich nicht hinter Karibik und Malediven verstecken
muessen. Ein weiter "TOP" Platz sei Eilat mit seinem Dolphin
Reef.



Eine natuerliche Lagune in der man mit Quasi-freilebenden Delphinen
tauchen und schwimmen kann. Da natuerlich niemand eine Woche nur mit Delphinen
schwimmen will gabs auch ein Beschreibung der uebrigen Tauchplaetze in
Eilat. Das ganze klang wirklich sehr vielversprechend und von UNTERWASSER
war ich bislang nicht entaeuscht worden. Wer´s genau wissen will
soll weiterlesen, wen Berichte ueber maessigtolle bis langweilige Tauchplaetze
nicht interessieren, der soll vielleicht meinen Bericht von der Baja California
lesen



Also- nach Israel zu kommen ist recht muehselig, man kann dann aber
auch davon ausgehen, dass man nicht entfuehrt wird. Ueber den Hick-Hack
mit Kontrollen und Umsteigen will ich mich gar nicht gross auslassen; schliesslich
ist jeder attraktive Tauchplatz nur mit etwas Muehe, Geduld und Kompromissbereitschaft
zu erreichen. Zusammengefasst sollte man diese Eigenschaften sowie 12-18
Stunden fuer seine Anreise einplanen. Wir sind um 11:00 in Frankfurt eingecheckt
und waren um 2:00 (morgens) in unserem Hotel (welches nebenbeibemerkt um
diese Uhrzeit noch warme Snacks und Bier fuer uns bereitgehalten hatte,
und zwar Gratis, insgesamt sind die Israelis sehr freundlich, hoeflich
und gastfreundlich zumindest wenn man nicht arabisch als Muttersprache
hat).



Wir waren im Red Sea Sportsclub untergebracht, welches eigentlcih nur
ein Trakt im Hotel Ambassador ist (halt direkt neben der Tauchschule: Manta
Divers). Man nutzt alle Einrichtungen des Ambassador und fuer den Durchschnittstaucher
ist das voellig in Ordnung. Deutsches 3-4 Steneniveau. Klasse Essen. MANTA
DIVERS - groesste Tauchschule Israels - kein Zweifel. Ich schaetze mal,
dass in der einen Woche ca. 200 Leute irgendeinen Tauchkurs, von OWD bis
hin zum Instructor Instructor Master Rescue Hastenichgesehn. Die Gruppengroesse
hat darunter nicht gelitten (Max. 10 Taucher) da auch jede Menge Tauchlehrer
vorhanden waren. Das Ganze war ziemlich durchorganisiert und nicht gerade
entspannend aber dafuer, dass 120 Taucher mehr oder weniger gleichzeitig,
irgendeinem Guide und irgendeinem Tauchplatz zugeorndnet werden mussten,
wars noch in Ordnung.



Man schlappt also mehr oder weniger ausgeruht am naechsten Morgen zur
Tauchschule und will sich anmelden und wird erstmal nach der Kreditkarte
und dann nach seinem Brevet gefragt. Ein Attest wird nicht benoetigt -
schoen fuer Leute wie mich, die ihr Attest immer zu Hause vergessen. Angenehm
ueberrascht wird man dann von den Preisen, die entgegen meiner Annahme
nicht auf einem Druckfehler auf den Internetseiten beruhten sondern wirklich
so niedrig waren. 110 USDollar fuer 10 Tauchgaenge. Das waren damals keine
20 Mark. Dafuer bekommt man in Deutschland ja kaum die Flasche gefuellt.
Wir also eine 5 Tage a 2 TG gebucht, Anzug angezogen und Geroedel auf den
Anhaenger des Kleinbusses geworfen und 20 Minuten nachdem meine Kreditkarte
durch die Ratsche gezogen wurde sassen wir 2 km weiter am Starnd und haben
uns vorbereitet.



Ich habe jetzt leider mein Log nicht dabei und weiss nicht alle Namen
auswendig- der Tauchplatz hiess wohl "The Table" und war auch
in UW beschrieben wurden. Ueber einen Steg ins Wasser, 20 Grad, 5mm sind
definitiv zu wenig - besonders an den Ohren. Entgegen PADI-Empfehlung kann
man sich beim Tauchen in Eilat aber durch koerperliche Anstrengung aufwaermen.
Tiefer als 20 Meter gehts hier kaum (oder es wollte keiner mit uns dorthin)
und in der Regel reichen 50 bar um zu sehen was es zu sehen gibt. Nach
10 Minuten paddeln ueber einen sandigen, grauen Boden, geraet unser Guide
voellig aus dem Haeuschen - eine Muraene, weiss, nein blass, irgendwie
krank sieht sie halt aus. Abgesehen von diesem spektakulaeren Erlebnis
gabs soweit nur ein paar von diesen silbrig-gelben kleinen Fischen zu sehen
die eigentlich keinen so richtig interessieren. Und dann endlich "The
Table" eine tote Tischkoralle. Mitten in der unterseeischen Sandwueste.
Unfassbar - irgendwie schon. Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet,
dass irgendwo hier noch eine Koralle wachsen wuerde. The Table hat einen
Durchmesser von 2-3 Metern und ist einen Meter hoch. Es schwimmen ein paar
bunte Fischlein drumherum. Wuerde "The Table" im Bodensee stehen,
waers wirklich ne Attraktion. So ist es nur enttaeuschend. Interessant
nur fuer denjenigen der wissen will wie das Barrierreef vor 600.000 Jahren
mal ausgesehen hat.



Zweiter Tauchgang: Moses Rock. Die UW-Beschreibung liess Karibik-Erinnerungen
wach werden. Die Realitaet liess Heimweh in mir aufkommen. Ein 16-jaehriges
Burschilein steigt mit uns direkt am Hausstrand ins Wasser (Es gibt hier
eigentlich keinen Strand, mehr so Kieselsteine. Der einzige Strand ist
eingezaeunt und kostet Eintritt, den will aber keiner bezahlen und so ist
der Strand meistens leer) Uns, das sind meine Frau und ich, zwei Israelis,
zwei Deutsche und zwei Englaender die gerade ihren Tauchschein gemacht
haben. Waehren wir so Knietief im Wasser stehen taucht unser Guide bereits
ab und fordert uns auf ihm zu folgen. Als ich es vorzog noch etwas tiefer
ins Wasser zu gehen wurde er richtig ungehalten - mein erster Tauchgang
auf 50 cm. Als wir uns auf sagenhafte 2 (in Worten: zwei) Meter vorgearbeitet
hatten, fiel demGuide auf, dass die beiden Englaender noch an der Oberflaeche
rumruderten. Wir sollten hier unten warten, er gehe die beiden holen. Nach
zehn Minuten konnte ich ihn ueberzeugen, die Beiden an Land zu schicken
und endlich mit uns tauchen zu gehen. Offensichtlich wurde das Kapitel
mit der Tarierweste, bei den beiden uebersprungen. (Das soll jetzt keine
versteckte Kritik an der Tauchschule sein - nein, es soll vielmehr offene
Kritik sein, und es stimmt mich sehr nachdenklich, dass jede Menge deutsche
hierher kommen um billig ihren Tauchlehrer zu machen) Zurueck zum Tauchgang.
Nach ganzen 20 Minuten betrug die Tiefe bereits 8 Meter und da war auch
schon "Moses Rock" in seiner ganzen Pracht. Ein maechtiger Monolith
der bis an die Oberflaeche reichte und einen Durchmesser von 4 Metern hatte.
Zugegebenrmassen gab es wirklich viele Fische hier, auch Skorpionfische
und einen Steinfisch. Nicht wirklich berauschend wenn man bedenkt, dass
man im Roten Meer ist. Die zahllosen Schnorchler waren etwas durch unsere
Anwesenheit irritiert; mir ging es nicht anders. Eigentliches Highlight
waren allerdings die 45 Minuten die wir fuer unseren Rueckweg gebraucht
hatten. 45 MINUTEN ZWISCHEN 7 UND 3 METERN, das muss man sich mal vorstellen.
Der Kerl hat sich auf einer Strecke von 900 Metern verschwommen. Am Ende
wollte er noch Tarieruebungen durchfuehren da bin ich aufgetaucht, habe
mein Jacket aufgeblasen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Danach bekam ich ganz doll geschimpft (((.



Was solls, das Bier war war billig und gut, und eigentlich waren wir
ja hier um mit Delphinen zu tauchen. Naechster Tag. Morgens sind wir zum
oertlichen Wrack gefahren. Ich bin kein eingefleischter Wrackfan, weshalb
meine Ausfuehrungen hier nicht auf die Goldwaage legen sollte. Ein Marinekahn
der vor 3-4 Jahren versenkt wurde. Liegt auf 15-20 Meter. Alle Aufbauten
sind entfernt worden. Schiff ist vielleicht 10 Meter hoch und 25 Meter
lang. So was kuestenwachenmaessiges. Man kann durch zwei Frachtraeume tauchen
und die Freaks zwaengen sich in die Bruecke. Wer´s braucht. Fische
- kaum. Korallen- Fehlanzeige. Mittagstauchgang: Japanese Gardens, das
Event schlechthin laut UW. Direkt dem Underwater Observatory vorgelagert.
(Das soll uebrigens was ganz tolles sein kostet aber 75 USDollar Eintritt,
ohne alles. In den Haitank steigen = 100 Dollar extra, mit dem U-Boot fahren
nochmal ca. 100 Dollar. Dafuer kann man in Aegypten einen Hai KAUFEN.



Auf mich hat der Laden mehr so pseudowissenschaftlich, disneymaessig
und Touriabzocke im Quadrat gewirkt. Aehm - die Japanese Gardens also gehoeren
irgendwie zu diesem Park dazu. Quasi die Spielwiese der eilater Meeresbiologen,
wenn hier also auch wieder nix los ist, wird die Taucherei in Eilat abgebrochen
- haben wir uns gedacht. Eine Gruppe von 6 Tauchern faehrt mit einem kleinen
Boot etwa 5 Minuten raus, Rolle rueckwaerts, immernoch kalt, die Sicht
war aber uebrigens immer recht ordentlich - 30-40 Meter, trotz des Sandbodens.



Japanese Gardens ist wirklich ganz nett. So an die 1000 kleine Korallenblöcke,
je einen Quadratmeter gross, stehen hier zwischen 30 und 10 Metern. Es
sind einige Papageienfische, Muraenen und vielleicht auch Blaupunktrochen
zu sehen und die Korallen leben groesstenteils noch. Um ein Riff im eigentlichen
Sinne handelt es sich hierbei aber nicht. Also, das wars. Wer noch nie
in warmen Gewaessern getaucht hat sieht hier bestimmt noch das eine oder
andere Neue, wer schonmal im Roten Meer getaucht hat, wird masslos enttaeuscht
sein aber einschraenkend muss ich sagen, dass wir im Dezember dort waren
und im Sommer vielleicht das pure Leben dort herrscht. Ich glaubs aber
nicht. Zum anderen gibt es aber auch noch das Dolphin Reef von dem ich
in dem andern Bericht erzaehlen moechte.



Fazit: Fuer das gleiche Geld und eine bequemere Anreise, kann man in
Sharm oder auf dem Festland genausogut wohnen und wesentlich schoener tauchen.

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