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Niederländische AntillenInsel:St. MartinOrt:Auf d ...

Niederländische Antillen

Insel:
St. Martin

Ort:
Auf dem französischen Teil der Insel, am Rand von Marigot, der Hauptstadt dieses Inselteiles.

Datum:
10.07 bis 21.07.04

Basis:
Sea Horse Diving im Hotel Mercure

Inhaber:
Alain Leprince (Franzose, ca. 45 Jahre alt)

Kontakt:
www.seahorsedivingtwo.com
oder mobil 0690 643587

Kurzer Erfahrungsbericht:
Wer mehr wissen möchte, kann mich gerne anschreiben.
Ich habe 11 Tauchgänge dort unternommen. Die Gruppenstärke ging von zwei bis sechs Gästen und einem Guide. Die Basis ist ein Einmannbetrieb, zur Not holt sich Alain noch einen befreundeten Tauchlehrer zur Unterstützung.
Ein einzelner Tauchgang kostete 45 Euro, ab 10 TG verringerte sich der Preis auf 32 Euro. Verpflegung gibt es auf dem Boot nicht, nur Wasser. Eingeschlossen ist bereits die Gebühr für Leihausrüstung. Tauchen mit eigener Ausrüstung macht es nicht billiger. Außer mir tat dies auch niemand. Für „Durchschnittsgrößen“ ist alles in gutem Zustand in der Basis vorhanden. Man kann ja vorher per Email checken und dann nur den Rest mitnehmen. Wir flogen mit Air France und durften nur 20 kg Gepäck pro Person mitnehmen. Das sonst übliche Anmelden des Tauchgepäcks zum kostenlosen Transport, war nicht möglich. Da half auch kein Telefonieren mit der Air Line. Man blieb unerbittlich und nannte uns lediglich den Preis für das Kilogramm Übergepäck. Auch ein Grund, nicht alles mitzunehmen.

Abfahrt am Steg ist morgens um 9:00 Uhr und/oder nachmittags um 14:00 Uhr. Und zwar recht pünktlich. Mit dem Schnellboot erreicht man innerhalb von 15 bis 30 Minuten alle Tauchplätze, welche in unserem Fall alle im Süden der Insel lagen. Hotel und Basis liegen am Nordufer des großen Sees. Man fährt also erst quer über den See zum holländischen Teil, haarscharf unter der Zugbrücke durch und von dort eben zum gewünschten Platz.
Der Seegang variierte von Tag zu Tag von fast keine Wellen bis zu 2m-Wellen. Die Lufttemperatur lag bei rund 30°C und im Wasser üblicherweise bei 28°C.
Praktisch alle Tauchplätze liegen im offenen Meer, deshalb gibt es auch kein langsames Austauchen mit schwimmendem Sicherheitsstop entlang von Riffkanten oder ähnlichem. Es geht gleich runter auf den Boden, meist ca. 15 bis 20 m tief, da bleibt man dann praktisch die ganze Zeit. Der Sicherheitsstopp findet im Blauen statt (klassisches Profil). Da Alain Kapitän und Guide in einer Person ist, endet jeder Tauchgang da, wo er begann. Das Boot ist in der Zwischenzeit nicht besetzt. Also Navigieren, statt Driften. Strömung hatten wir auch nicht nennenswert.
Man findet dort einige Wracks, groß und klein, ganz alt (La Prosélyte – nur noch Kanonen und Anker da) und ganz neu (Porboise – gerade mal ein Jahr unter Wasser). Bei der neuen Zugbrücke liegen Reste vom Baubetrieb und drei Schifflein unten, beim „Cable Reef“ ein altes Unterseekabel und Wrackteile. Auf dem Kopf liegt die „Gregory“ in 16 m Tiefe. Die anderen Plätze bestehen aus meist schön bewachsenen Felsbrocken, die auf weißem Sandboden liegen. Die Fischwelt bietet etliche große Stechrochen, häufig Riffhaie (1 m ... 1,5 m), Schildkröten, grau/weiße Muränen, oft Langusten, gelegentlich ein Oktopus, Krebse, Papageienfische, Drachenköpfe und all die in der Karibik üblichen Kleinfische. Außerdem viele Schnecken mit weißem, gepunktetem Haus, das früher angeblich als Zahlungsmittel galt und deshalb auch inoffizell „monnaie caribbean“ genannt werden.
Da St. Martin französischer Boden, Alain Franzose und CMAS-Taucher ist, findet der ganze Tauchbetrieb nach französischem Recht , mit den dort geltenden Möglichkeiten und Limitierungen statt.
Die Geschäftssprache ist französisch. Alain spricht gebrochenes Englisch, das nicht immer zu verstehen ist. Außerdem sind oft französische oder belgische Gäste mit an Bord und dann gibt es nur noch Französisch. Zumindest einer sollte also die Sprache etwas kennen. Da kann man gleich die alten Schulkenntnisse wieder etwas aufpolieren.
Die Basis ist sehr klein und verfügt nicht über einen „Kreditkartenautomat“. Bares hat Alain sehr gerne und zwar nicht nur am Schluß als Gesamtbetrag, sondern gerne kleine Geldspritzen zwischendurch. Er bezahlt damit gleich die nächste Tankfüllung des Bootes. Auf der Insel gibt es viele Geldautomaten. Man kommt also problemlos an Bargeld. Wie gesagt, auf der französischen Seite sind Euro die offizielle Währung.
Einen Tagesausflug zum allseits gelobten Saba hätte ich gerne gemacht, war mir dann aber zu teuer. Zwei Tauchgänge dort wären bei 90 Euro, die Fähre bei ca. 70 Euro (weiß nicht mehr so genau) gelegen und dann noch das Taxi quer über die Insel. Pro Person also rund 180 Euro für einen Tag. Das war es mir persönlich nicht wert.
Mein Vorschlag ist, nach einer Woche St. Martin zu verlassen und eine Woche komplett nach Saba zu gehen. Eine Woche reicht üblicherweise auf so einer kleinen Insel aus.
Der französische Teil der Insel ist recht ruhig und beschaulich, während auf dem holländische Teil Trubel herrscht. Vor allem in Philipsburg, wo auch die Kreuzfahrtschiffe anlegen. Dort sind die internationalen Fastfood-Ketten, große Supermärkte, Casinos, Bars, Juweliere und, und, und vorhanden.