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Ost-Malaysia (Borneo) – Sabah – Sipadan-SIPADAN- ...

Ost-Malaysia (Borneo) – Sabah – Sipadan

-SIPADAN- wie oft schon hat man schwärmerische Berichte von Tauchern gehört und Faszinierendes darüber gelesen. Die lange Reise nach Borneo würde sich aber nicht nur wegen der sagenhaften Tauchgründe lohnen, sondern auch wegen der Naturlandschaften über Wasser und nicht zuletzt der Orang-Utans wegen. Seit Jahren war klar, dass wir eines Tages in dieses Gebiet fliegen würden, doch gab es immer wieder Gründe, diese Pläne zu verschieben.
Im August 2002 wurde der lange Traum wahr!
Da die Flüge oft schon lange im Voraus ausgebucht sein sollen, haben wir schon einige Monate im Voraus gebucht und einen Flug von Frankfurt/M über Kuala Lumpur nach Kota Kinabalu (und zurück) bei Malaysian Airlines für ca. 880.- Euro bekommen. Mit etwas Glück sollen aber noch günstigere Angebote erhältlich sein.
Zur Reiseplanung verwendeten wir das wohl bekannte Travel Handbuch mit „orange-farbenem Umschlag“ und „Infos aus dem Internet“. Schon Wochen vor Reisebeginn haben wir per „email“ Informationen angefordert, Unterkünfte vorreserviert und das Tauchangebot der auf Sipadan ansässigen Tauchorganisationen verglichen und über Preise verhandelt.
„Borneo Divers“ waren die Einzigen, die einen deutlichen Nachlass anboten (www.jaring.my/bdivers bdivers@po.jaring.my diving@bdiver.po.my). Wir zahlten etwa 60 % des regulären Preises, der bei Buchung von Europa aus erhoben würde. Dieses Angebot entspricht übrigens etwa dem Preis bei direkter Buchung vor Ort im „Office“ von „Borneo Divers“ in Kota Kinabalu (Ground Floor , G-07 Wisma Sabah , Kota Kinabalu).
Über „emails“ ließ sich weiterhin völlig problemlos mit den freundlichen Leuten von „Borneo Divers“ organisieren, dass unsere schwere Tauchtasche (2 Ausrüstungen) nach dem geplanten Sipadan-Aufenthalt über hunderte von Kilometern nach Kota Kinabalu zurücktransportiert und dort verwahrt wird. Während unserer darauf folgenden Rundreise durch Sabah war ein Transportieren von schwerem Gepäck somit nicht mehr nötig (berechnet wurde dafür 8.- Euro).
Wir waren begeistert von dem Service. Auf Sipadan wird man sich dann noch weiterer Vorzüge von „Borneo Divers“ bewusst......so liegt beispielsweise die schöne, saubere Anlage direkt am Drop Off .

Dann endlich war es soweit..........die Reise konnte beginnen !
(www.visitborneo.com/sabah.htm)
Mit kurzem Zwischenstopp in Kuala Lumpur erreichten wir nach insgesamt etwa 18 Stunden Flug Sabah`s Hauptstadt „Kota Kinabalu“ (auch nur „KK“ genannt !).
In KK wohnten wir 2 Tage zum Akklimatisieren im „Ang`s Hotel“, einem alten etwas schmuddeligen chinesischen Mittelklassehotel im Altstadtbereich (luckycup@tm.net.my). Touristenbüro und Filiale von „Borneo Divers“ sind in der unmittelbaren Nachbarschaft und das hotel-zugehörige Restaurant im Erdgeschoss ist nicht ohne Grund sehr beliebt !
Für die Anreise von KK zur Insel Sipadan muß man mit etwa 6 Stunden rechnen (Abholung vom Hotel, Inlandsflug nach Tawau (ca 30.- Euro), Bustransport nach Semporna und Übersetzen mit dem Schnellboot). Inlandsflüge sind relativ günstig (www.airasia.com). Die normalerweise ca. 60 min. dauernde Überfahrt kann bei unruhiger See um ein Vielfaches länger dauern (Medikamente gegen Seekrankheit?).
Irgendwann erscheint dann endlich unsere Trauminsel als grüner Fleck mit weißem Saum am Horizont.
Sipadan erinnert sehr an eine runde Malediveninsel, doch ist der zentral gelegene Wald wie ein Dickicht und kaum begehbar. Am Sandstrand sieht man immer wieder die Spuren von größeren Waranen. Das Korallenriff hat Riffwände, die steil bis in große Tiefen abfallen. An einer kleinen Stelle liegt die Riffwand keine 7 m vom Sandstrand entfernt, hier ist eine große Bootsanlegestelle und auch die Anlage von „Borneo Divers“. Unterkünfte und Organisation waren sehr gut und das Personal hilfsbereit und freundlich. Im Tauchpaket enthalten sind 3 Bootstauchgänge täglich sowie auf Wunsch zusätzliche Tauchgänge vom Ufer aus. In der Basis komplett „aufgerödelt“ schleppt man sich über den Sandstrand zu den Booten - bei Borneo Divers glücklicherweise nur ein paar Meter entfernt ! Die Bootsausfahrten dauern nur wenige Minuten, bei rauher See kann oft nur ein kleiner Riffbereich im Strömungsschatten betaucht werden.
Von der Unterwasserlandschaft waren wir dann leider etwas enttäuscht, was sicherlich aber auch mit unserer hohen Erwartungshaltung zusammenhing. Ähnlich wie auf den Malediven ist ein Großteil der Steinkorallen durch „Coral bleeching“ zerstört und so imponierten viele Riffhänge als Stein- und Geröllwüsten; Artenvielfalt und Reichtum der Korallenfische war entsprechend eingeschränkt. Bei unseren Tauchgängen sahen wir häufig Weißspitzenriffhaie und eine Vielzahl von Meeresschildkröten; letzteres bedingt durch einen künstlichen Selektionsvorteil (Parkranger sammeln die gelegten Eier, lassen sie in geschützten Arealen ausbrüten und bringen die frisch Geschlüpften sicher zum Wasser).
Großfischbegegnungen, Mantas, Adlerrochen usw. haben wir und auch die anderen Taucher in der Anlage nicht gesehen. Bester Tauchplatz war der „Barrakuda-Point“; hier konnte man einem Schwarm von mittelgroßen Barrakudas und Makrelen sehen und natürlich wieder eine stattliche Anzahl an „Turtles“.
Enttäuschend war auch die Sichtweite unter Wasser, die sich etwa bei 8 – 15 m bewegte. Wie so häufig an Urlaubsorten als Begründung angeführt, wurde auch diesmal wieder ein Taifun bei den Philippinen beschuldigt. Im Gespräch mit ortsansässigen Tauchern war jedoch dann zu erfahren, dass die Sichtweite auch sonst nur selten einmal 20 m überschreitet und auch ein kritischer fotografischer Blick auf UW-Bilder in Fotoalben offenbart die Wassertrübung in einigen Metern Entfernung. Im Gespräch mit anderen weitgereisten Tauchern war man sich einig – man hatte mehr erwartet.
Mit etwas gedrückter Stimmung verließen wir nach 5 Tagen Sipadan und starteten unsere 3-wöchige Rundreise durch Sabah.
Mit dem Speedboot nach Semporna zurückgekehrt, verbrachten wir eine Nacht im schönen Hotel „Dragon Inn“ , welches sich direkt an der Bootsanlegestelle befindet (DZ für 13.- Euro). Im zugehörigen, gemütlichen Restaurant „Pearl City“ konnte man gut essen gehen. Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Minibus zum Office des „Danum Valley Field Centre“ (DVFC) in Lahat Datu (Block 3, MDLD 3286, Ground floor, Fajar Centre, Lahad Datu) (saningahmat@hotmail.com) .
Nachdem wir uns bereits von Deutschland aus per email im DVFC vorangemeldet (pchongls@icsbrbj.po.my) und uns sicherheitshalber von Semporna aus noch einmal telefonisch dort gemeldet hatten (empfehlenswertes Vorgehen), wurden wir am Nachmittag im Office in Lahat Datu abgeholt und in etwa 2 ½ Stunden über staubige Urwaldpisten ins Danum Valley gebracht. In dieser Region gibt es noch richtigen „Primären Regenwald“ mit der Möglichkeit für Spaziergänge, Touren, Tierbeobachtungen und Ausflüge. Außerdem existiert im Danum Valley noch ein teures Luxusresort, das „Borneo Rainforest Lodge“. Die Preise sind schwindelerregend. Das schon deutlich günstigere DVFC war lange Zeit nur als Forschungsstätte für Wissenschaftler, Botaniker, Biologen und Studenten gedacht, welche hier oft jahrelang lebten. Zwischenzeitlich werden so langsam auch für Touristen die Tore geöffnet, wobei bislang jedoch noch keine Werbung gemacht wird. So kam es, dass wir nur eine Hand voll Touristen unter vielen Forschern waren.
Das Ambiente war großartig. Die Zimmer im „Resthouse“ waren verhältnismäßig luxuriös und sauber, billigere Unterkünfte in einer Herberge sowie eine Campingmöglichkeit sind auch vorhanden, von letzterer ist allerdings abzuraten.
Treffpunkt zum Essen, Lesen und Diskutieren ist ein großes Holzhaus auf Stelzen mit einer großen gemütlichen Veranda, von der aus man durchaus auch Tiere ganz bequem beobachten kann. Der Blick fällt auf eine Flussschleife und angrenzenden Urwald. Wir saßen hier oft früh morgens und in der Abenddämmerung, also zu den interessanten Zeiten und beobachteten die Szenerie. Wanderungen beginnt man am besten bereits in der Morgendämmerung im Nahbereich in eigener Regie oder in entfernteren Regionen mit einem „Guide“ (Mike war ein sehr sympathischer Indonesier und war für ca. 1 Euro pro Stunde Führung zu „chartern“).
Die wunderschöne Urwaldstimmung, Vogelbeobachtungen (u.a. Nashornvögel), wilde Affen in den Bäumen und allerlei interessantes Kleingetier waren faszinierend und wir hätten es im Danum Valley durchaus noch länger als 5 Tage ausgehalten.
Danach ging es per Minibus in Richtung Sandakan; kurz vor dieser mittelgroßen Stadt befindet sich der Sepilok Nationalpark mit seiner Orang-Utan-Auswilderungs-Station. Eine sehr empfehlenswerte Traveller-Unterkunft ist das Sepilok Resthouse wenige Meter vor dem Parkeingang (imejbs@tm.net.my sephse@tm.net.my Tel/Fax: 6089 534900) . Hier lassen sich auch vergleichsweise günstige Touren zum einige Stunden per Auto entfernten River Kinabatangan organisieren.
Da beliebt und oft lange im Voraus ausgebucht, empfiehlt sich rechtzeitige Reservierung per email oder Telefon im Sepilok Resthouse.
Um es abzukürzen und vorwegzunehmen – während die Orang-Utan Fütterung im teuren Sepilok Park eine sehr künstliche zooähnliche Atmosphäre aufweist, empfanden wir die Flusstour auf dem River Kinabatangan als phantastisches Erlebnis und jeden bezahlten Euro wert. Unbedingt sollte man eine „River-Tour“ mit mindestens 1 Übernachtung bei Sukau (sipadan@po.jaring.my) und mehreren Bootsausfahrten (Abenddämmerung, Nacht und früher Morgen) buchen.
In den Seitenarmen des Flusses sieht man, insbesondere am späten Nachmittag, eine Vielzahl an Tieren wie beispielsweise Nasenaffen, Makaken, gelegentlich wilde Orangs, Seeadler, Nashornvögel, Eisvögel, Krokodile und Pfauen.
Nach Besichtigung der Orang-Utan Fütterung im Sepilok führte unsere Reise in die kühlere Bergregion am Mount Kinabalu (Höhe ~ 4100 m).
Organisatorisch gehören zum „Kinabalu Nature Resort“ (Lot G15,Ground Floor,Wisma Sabah,Kota Kinabalu) (www.kinabalunatureresorts.com) (info@kinabalunatureresorts.com) sowohl das Parkareal am Bergmassiv („Kinabalu Park Headquarters“, Höhe ~1500 m) mit Unterkünften, Büros und zugehörigen Berghütten auf ca. 3300 m Höhe als auch die etwa 45 min. per Auto entfernte Parklandschaft „Poring Hot Springs“ (Höhe ~1100 m) mit Waldpark und heißen Schwefelquellen. Die Eintrittskarte gilt für beide Gebiete !
„Organisatorisches Nadelöhr“ bei der Planung einer Bergbesteigung ist die Anzahl der noch freien Berghütten. Auch ohne Vorreservierung gelingt meist nach 1-2 Tagen auf der Warteliste die Buchung einer Übernachtung in einer Hütte. Vorzugsweise sollte man versuchen, einen Platz in einer beheizten Hütte zu bekommen, denn auf 3300 m Höhe wird es nachts sehr kalt ! Wir haben uns nahe des Park-Headquarters eine Unterkunft gesucht und uns jeweils früh morgens nach frei gewordenen Plätzen erkundigt. Schon am nächsten Morgen bekamen wir einen Hüttenplatz zugewiesen und der lange Aufstieg konnte beginnen. Durch eine reizvolle Nebelwaldlandschaft mit riesigen Farnen, Flechten und Flora der gemäßigteren Klimazonen führte eine anstrengende „Treppe“ bergauf........ja Tatsache, der Bergwanderweg bestand großteils aus einer Treppe, wobei jede Stufe eine unterschiedliche Breite und Höhe hatte. Alle 1-2 km kommt man an Rastplätzen mit Trinkwassermöglichkeit vorbei (Wassermitnahme nicht notwendig). Am Nachmittag erreicht man die Berghütten und ruht sich nach einem Mahl schon früh am Abend aus, denn schon morgens gegen 3.00 Uhr beginnt der Endaufstieg zum Gipfel (warme Kleidung, Handschuhe und Taschenlampe empfohlen). Nach ca. 2-3 Stunden kann man vom Gipfel aus den Sonnenaufgang bewundern, bevor der lange Abstieg bis zur „Talstation“ beginnt.
Nach dieser 2 Tages-Tour krampft fast bei allen „Touris“ dermaßen die Beinmuskulatur, dass man recht froh ist, im Anschluss seine „Knochen“ ins warme Schwefelwasser bei Poring Hot Springs zu legen. Eine Übernachtung in Poring Hot Springs sollte man möglichst bereits in Verbindung mit der Bergtour buchen, da die Bettenzahl dort recht begrenzt ist.
Poring Hot Springs hat uns trotz eines angenehmen Warmwasserbads nicht so recht gefallen; die Bademöglichkeit bestand aus einer Vielzahl von zusammengebauten, rechteckig weißgekachelten Badewannen, die schmuddelig und ungemütlich waren. Ein Warmwasserbecken existierte nicht, die Duschen waren unsauber und in der Umkleide gab es keinerlei Verschlussmöglichkeiten. Die alternative Nutzung eines kleinen abgeschlossenen Badehäuschens gegen Aufpreis war schon deutlich angenehmer !
Nach den anstrengenden Tagen im Kinabalu Resort fuhren wir per Minibus weiter in Richtung Kota Kinabalu und fanden nach telefonischer Voranmeldung eine schöne Bungalowanlage an einem langen Sandstrand etwa 30 km südlich der Hauptstadt (www.beringgis.com.my bbrpapar@tm.net.my).
Einige Tage gönnten wir uns nur Strand, Pool, Sonne und gutes Essen. In der Folgezeit unternahmen wir noch einige Tagesausflüge und besichtigten die Hauptstadt mit vorgelagertem Inselpark (Naherholungsgebiet „Tunku Abdul Rahman National Park“), die Hügellandschaft der „Crocker Range“ und unternahmen eine abenteuerliche Eisenbahnfahrt durch die Padas-Schlucht, in der auch Wildwasserfahrten veranstaltet werden.
Unser schweres Tauchgepäck, das zwischenzeitlich von „Borneo Divers“ nach KK transportiert wurde, konnten wir wohlbehalten entgegennehmen.
Der Rückflugtermin kam immer näher und so endete bald unsere Reise.
Trotz der etwas enttäuschenden Tauchgänge auf der Insel Sipadan haben wir einen sehr schönen und erlebnisreichen Urlaub in Sabah verbracht, an den wir uns noch lange mit Freude erinnern werden.

M. und C. Keller