Normalerweise bin ich zu faul großartig Erfahrungsberichte zu schreiben. Aber von den Poor Knights war ich sowas von enttäuscht. Ich frag mich echt ob irgendjemand von den Reiseführerautoren da jemals tauchen war. Die Kelpwälder waren vielleicht 40cm hoch und Fische haben wir fast keine gesehen. Manchmal hat man ne Schecke wo gesehen. Das wars dann auch schon. Hat mich voll geärgert. P.s. Waren im märz dort.
Leider haben wir nicht viel positives über diesen Tauchplatz zu berichten. Wir fühlen uns richtig abgezockt und fehlinformiert. ´Dive Tutukaka´ wirbt nur mit der ´Top 10 Bewertung von Jaques Cousteau´, dadurch werden automatisch Erwartungen hochgeschraubt, die danach nicht eintreffen.
Vielleicht ist das auch ein Top 10 Tauchplatz, aber bestimmt nicht das ganze Jahr über und sicherlich nicht im Monat November, als wir dort tauchten. Mir ist als Tauchlehrer sehr wohl bewußt, daß es für nichts unterwasser Garantien gibt, aber ich war selten bei einem Tauchgang so enttäuscht wie hier. Mein Partner und ich haben je 2 Tauchgänge gebucht und da wir mit unseren 2 Kindern reisten, mußten wir natürlich auch sie aufs Boot mitnehmen für $75,-- pro Kind. Aber für Top 10 Jaques Cousteau war es uns das alles wert.
So, mein Partner konnte beim ersten Tauchgang wegen Ohrenproblemen nicht abtauchen, wir versuchten eine Weile, aber er konnte keinen Druckausgleich machen. Alle anderen Tauchgruppen waren abgetaucht, also ging auch ich aufs Boot zurück. Tauchgang Nr. 2 mein Partner beschließt dass es keinen Sinn hat nocheinmal zu versuchen, ich schließe mich einer großen Tauchgruppe an. Ich habe nur Flossen in meinem Gesicht. Zurück im Büro erkundige ich mich über Preisnachlaß, denn im Grunde machte nur ich einen Tauchgang. Mir wurde ziemlich unfreundlich gesagt,das sie für uns die Tauchausrüstung zur Verfügung stellen und was wir machen oder auch nicht ist unsere Sache. Also habe ich für einen Tauchgang auf Poor Knights $650,-- bezahlt und dabei genau zwei coole Nudibranches gesehen. Ich selber habe schon in der Karibik, central America und den Malediven Tauchen unterrichtet und auch einen Tauchshop gemanaged, aber so eine Touristen-Abzocke finde ich echt schrecklich. Wäre ja schon zufrieden gewesen, wenn sie uns einen Tauchgang von den 4 gebuchten nachgelassen hätten. Das ist beinhartes Geschäft, daß hat mit Liebe zur Natur und zum Beruf nichts zu tun. Und sie haben es auch nicht nötig, denn dank Jaques Cousteau ... werden immer wieder genug Taucher kommen. Echt Schade! Die Inseln selber sind sehr schön und speziell.
Ich war zwei Tage dort, a 2 Tauchgaenge. Organisation ist professionell, Preis mit Ausruestung ertraeglich, 229 NZD per Tag.
Tauchgaenge: Es werden Buddysysteme und Nichtdekompressionstauchgaenge erwartet. Die erste Regel habe ich fuer einen den Betreibern / der Crew bekannten UW-Fotografen brechen sehen. 12-Liter-Einzelflaschen (Alu). Der erste Tauchgang fand in beiden Faellen in einer Art Kelpgarten statt. Das Kelp ist nicht mit Kalifornien vergleichbar, maximal 1,5-1,8m hoch (Durchschnitt weit geringer). Die Tauchgaenge sind ´nett´, aber nicht aussergewoehnlich. Kelpbewachsene Felsbrocken mit Scorpionfischen und Stachelrochen darunter. Viel sehenswertes Kleinzeug, Crustazeen, Nudibranches. Getaucht wird gerade bei den ersten Tauchgaengen fast im optischen Schatten, der dann auch im Windschatten der Inseln liegt (ich habe keine Tauchschiffe die Seeseite der Inseln anfahren sehen). Die Uebergaenge zu sonnenbeschienenen Arealen sind z.T. sehenswert. Kleinere Kavernen und die vielen Archeways sind auch ueber der Wasserlinie sehenswert. Gut gefallen hat mir einer der zweiten Tauchgaenge in Blue Mao Mao. Die Cousteau-Wertung sollte man vergessen, aber das klare Wasser in einem absolut irrwitzigen blaeulichem Licht war die Sache schon wert. Auf dem Rueckweg gab es Stroemung + Duenung. Das war fuer nur 250m eine relativ anstrengende Sache. Stroemungen sind uebrigens in ganz NZ ein auf/unter dem Wasser sehr oft nicht zu unterschaetzender Faktor.
Fazit: Nicht berauschend, aber die Inseln haben sicher das Potential. Wenn moeglich (ich weiss nicht, ob der Marinereservestatus das zulaesst) wuerde ein mehrtaegiger Aufenthalt direkt an den Inseln mit eigenem Schiff wahrscheinlich signifikant mehr an Ausbeute zulassen.