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Nach einer umfangreichen Oberflächenerkundung von ...

Nach einer umfangreichen Oberflächenerkundung von Neuseeland, mussten wir als Taucher doch auch die Unterwasserwelt des Landes auf der anderen Seite der Welt erkunden. Die Wahl des geeigneten Tauchplatzes war nicht einfach, aber schlussendlich haben wir uns für die Poor Knights Islands entschieden. Man sagt, dass die Inseln zu den top10 Divespots der Welt gehören.
Der kleine Ort Tutukaka ist der Ausgangspunkt und Dive Tutukaka! der geeignete Partner. Obwohl wir sonst in NZL eher die kleinen companies für unsere Ausflüge ausgesucht haben (weil persönlicher!), habe ich mich beim Tauchen eher für die größere company entschieden, weil da die Ausrüstung wahrscheinlich qualitativ hochwertiger sein wird.

Wir haben uns ein paar Tage vorher über die Homnepage www.diving.co.nz angemeldet, um auch ganz sicher einen Platz auf einen der Tauchboote zu bekommen.

Wir wurden sehr freundlich empfangen. Die Vorbereitung erfolgte sehr professionell. Brevets wurden kontrolliert, Erfahrungen abgefragt (auch ob eher Kalt- oder Warmwassertaucher). Das gesamte Equipment wurde im Shop probiert und in eine persönliche Tasche gepackt (mit Namensschild). Am modernen Tauchboot gabs eine umfassende Einweisung.

Die Fahrt zu den Poor Knights Islands (PKI) dauert ca. 45 Minuten. Die PKI zeigen sich als schroffe Felsenlandschaft, die völlig unberührt ist. Durch unseren Skipper Glenn erfahren wir sehr viel über die Insel: Geschichten von der Oberfläche und von Unterwasser. Selbstverständlich alles in englischer Sprache!

Es wird einem frei gestellt, ob man die Tauchgänge lieber auf eigene Faust im Buddy-Team oder gemeinsam mit einem Guide bestreiten möchte. Wir hatten uns für die Buddy-Team-Variante entschieden und bekamen nach dem umfangreichen Briefing noch ein Special-Briefing. Die Navigation sollte nicht so schwierig sein.

Welche Tauchplätze man genau anfährt entscheidet der Skipper dann immer direkt vor Ort - abhängig von Wetter, Strömung, Tageszeit usw. Es gibt insgesamt 60 Tauchplätze. Am Tag werden 2 Tauchplätze angefahren. Dazwischen gibts eine kleine Inselrundfahrt und ein Besuch der größten Meereshöhle der Welt: Rikoriko-Cave, in der die Akustik unbeschreiblich ist.

Wir haben am ersten Tag ´Middle Arch´ und ´Cleanerfish Bay´ betaucht und am zweiten Tag ´The Dye Arch´ und ´Blue Mao Mao Arch´.

Die Beschreibung der Tauchplätze hängt immer mit der bereits gemachten Erfahrung des Erzählers ab. Ich versuche es ziemlich neutral zu halten:
Das Außergewöhnliche an den Tauchgängen ist die Unterwasser-Architektur. Wie man schon an den Tauchplatznamen erkennt, gibt es dort sehr viele Unterwasser-Bögen. Teils komplett Unterwasser, teils halb-Unter- halb-Oberwasser. Die Sonneneinstrahlung in solche Bögen ist sehr beeindruckend. Das zweite auffallende ist das viele Celb, das in den Gewässern von Neuseeland überall zu finden ist. Celb ist Unterwasserseegras, das auch teilweise von den Meeresbewohnern als Versteck genutzt wird. Also schaut genau! Das Celb bewegt sich natürlich mit der Brandung hin und her. Die Optik ist vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig - ich hab´ mir erzählen lassen, dass so manchem Taucher übel davon geworden ist…..

Schon beim Abtauchen erkennt man wie gesund hier das Unterwasserleben ist. Naja, immerhin sind die PNI schon seit den 50er Jahren zum Marineschutzgebiet erklärt worden. Niemand darf dort etwas ins Wasser werfen. Alle Boote verfügen über einen Abwassertank - das heißt nichts, aber auch wirklich gar nichts wird dort im Wasser hinterlassen. Das Wasser ist glasklar mit Sichtweiten um die 30m (Februar). Temperatur ca. 21°C.
Zu sehen gibt es eigentlich alles: farbenfrohe Korallen, Stachelrochen, Skorpionfische, Schnecken, Schnapper, Anglerfische, verschiedene Arten von Muränen, Makrelen, große Schulen von jungen Fischen. Auch luftgefüllte Unterwasserhöhlen gabs im Angebot.
Wenn man ruhig taucht und nicht viel mit dem Armen rumrudert, dann kommt man ganz schön nah an die Fische in den riesigen Schulen ran.

Es gibt es eigenes Bestimmungsbuch, das am Tauchboot verfügbar ist und dass man selbstverständlich auch käuflich erwerben kann. Teilweise haben die Fische dort andere Namen.

Ich muss schon zugeben: DAS große Highlight war jetzt nicht dabei, aber die Tauchplätze sind trotzdem TOP. Ich kann zwar bestätigen, dass es dort Mantarochen gibt, aber ich habe ihn leider nur von oben - also vom Boot aus - gesehen. Als ich mit meiner Maske ins Wasser gesprungen bin, war er leider schon wieder weg .... Aber es war riesig.

Bei der Rückfahrt hatten wir dann noch eine Begegnung mit 5 bis 6 Delphinen, die für uns eine Show abgezogen haben. Synchron-Springen war ihre leichteste Übung. Der Skipper hat sich bemüht uns so nah wie möglich ranzufahren und es durften 6 Taucher inkl. Schnorchel-Equipment gleichzeitig ins Wasser. Ich hatte Glück und kam ganz nah an die Delphine ran.

Als besonderes Service habe ich es empfunden, dass die Crew direkt nach dem Tauchgang für jeden Taucher die Tauchgangsdaten notiert hat. Anfangs empfand ich es eher als Kontrolle, ob man ja nicht die 30m-Marke überschritten hat, aber im Nachhinein habe ich verstanden, dass man danach einfach leichter Logbuch-schreiben kann. Da die Taucher selten Logbücher auf der NZL-Reise bei sich haben, bietet Dive Tutukaka! Vorgedruckte Logbuchseiten gratis an. Auf der Rückseite ist eine Skizze der PKI inkl. aller 60 Tauchplätze und auf der Vorderseite ist Platz für 2 Divelogs. Selbstverständlich ist auch ein Stempel vorhanden!

Der Preis ist vielleicht mit EUR 135,-- pro Tauchtag (2 Dive inkl. Kompletter Ausrüstung) etwas teuer, aber dafür hat man wirklich den perfekten Service. Die Ausrüstung ist wirklich TOP!

Direkt neben dem Diveshop befindet sich das Snapper Rock, eine Restaurant-Bar, wo man entspannt ein Bierchen zischen kann und über die Tauchgänge
philosophieren kann. Das Essen ist leider recht teuer, aber dafür sehr gut.
Günstig Wohnen kann man in Tutukaka eigentlich fast nur am Camping Platz, sonst gibt es eher nur Luxus-Unterkünfte. Es sind aber genügend Parkplätze vorm Diveshop vorhanden, also spricht auch nichts gegen eine Unterkunft ein bisschen weiter weg.

Für mich war Neuseeland sowieso eine Reise wert, aber die beiden Tauchtage haben einen großen Teil dazu beigetragen.