Anfahrt / Anreise:
Flug nach Lissabon, Bus- oder Autotransfer nach Peniche Peniche liegt ca. 80 km nördlich von Lissabon In Peniche Tauchzentrum Haliotis
Örtlichkeit / Einstieg:
Tauchen vom Zodiak Anfahrt mit dem Kleinbus zum Hafen (5 min) Anfahrt mit dem Zodiak zum Tauchgebiet (30-40 min) Tauchen vom Zodiak Oberflächenpause auf dem Boot oder der nahegelegenen Insel Berlenga zweiter Tauchgang
Wasser:
Salzwasser
Erreichbarkeit:
Bootstauchgang
Max. Tiefe:
Schwierigkeit:
Für Fortgeschrittene
Tauchgangstyp:
Wrack-TGStrömungs-TGHöhlen-TGBergseetauchgang
Nächste Füllmöglichkeit:
Tauchregulierung:
Nächster Notruf / Kammer:
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Linda5SSI AOWD230 TGs

Wir sind vom 9. bis 17. September 2011 zum Tauche ...

Wir sind vom 9. bis 17. September 2011 zum Tauchen im Berlenga-Archipel mit den Inseln Berlenga, Estrelas und Farilhoes nach Portugal gereist.
Die Reise haben wir bei „Beluga Reisen“ gebucht, die dieses Gebiet mit Mondfischexpeditionen und einzigartigem Naturschauspiel in den Monaten September und Oktober bewirbt. Das Tauchen vor Ort in Peniche organisierte das Haliotis-Tauchzentrum. Gewohnt haben wir im Hotel Soleil Peniche, das neben dem Tauchzentrum liegt.

Die sehr kurzfristige Buchung und Betreuung mit Sonderwünschen durch Beluga war sehr gut.

Im Heft 1 aus 2011 der Zeitschrift „tauchen“ gab es einen Bericht zu dieser Tauchbasis und diesem Tauchgebiet. Einen Eindruck von Angebot und Möglichkeiten vermittelt das Video auf der Homepage des Haliotis-Tauchzentrums.

Ein Tauchtag beginnt mit dem Treffen in der Tauchbasis morgens um neun Uhr. Hier zieht man sich an und packt die übrigen Sachen zusammen; im Kleinbus werden die Taucher anschließend in wenigen Minuten zum Hafen von Peniche gefahren. Dort werden die Flaschen montiert und dann geht es mit Speed-Zodiacs ins Tauchgebiet mit Fahrzeiten zwischen 40 und 70 Minuten, je nach Wellengang und Tauchplatz; zu unserer Reisezeit war die See durchaus bewegt bis rau. Es werden bei jeder Ausfahrt zwei Tauchplätze angesteuert und betaucht; die Oberflächenpause mit Lunchpaket findet entweder auf dem Boot oder auf Berlenga statt; die meisten Taucher bleiben wegen der frischen Temperaturen ganztags im Anzug. Je nach Tauchgebiet und Seegegebenheiten ist man etwa um 16.00 Uhr zurück im Tauchzentrum und kann endlich den Anzug ausziehen und dort heiß duschen.

Um die Tauchbedingungen zusammenzufassen: Ein 7mm-Anzug reicht nicht!! „Ist das alles was Du anziehst?“ war die Frage einer fürsorglichen Mittaucherin, die schon einige Male hier unter Wasser war, und mich veranlasst hat, eine zusätzliche Eisweste einzupacken. Bei Wassertemperaturen zwischen 14 Grad und 19 Grad war das auch nötig, Haube und Handschuhe sowieso; angenehm gefühlt habe ich mich aber trotz Eisweste nicht, zumal ich durch die lange, windige Überfahrt schon durchgekühlt war und weiter auskühlte, wenn es dauerte, bis alle Taucher sich im Seegang an der Oberfläche zusammengefunden hatten. Also am Besten gleich den Trockenanzug mitnehmen (für erfahrene Trocki-Taucher).

Wegen schlechter Sicht, Dünung und Strömung ging es bei den meisten Tauchgängen an der Ankerleine nach unten, aber mehr als 1m bis 7m Sicht hatten wir auch unten nicht. Die schönen Farben der Juwelenanemonen und Gorgonien sah man nur mit starker Lampe, denn ab 15m ist nur noch wenig Licht da. Drachenköpfe gibt es zu sehen, auch Makrelenschwärme und einiges an Kleinzeug. Es gibt Wracks und Höhlen zu betauchen. Einmal wurde das Boot von Delphinen begleitet.

Die Mondfische zeigten sich unter Wasser nicht. Zu sehen waren sie aber außerhalb des Wassers: sie springen aus dem Wasser, um die Seevögel anzulocken, die sie putzen sollen. Allerdings darf man hier nicht an den balinesischen Mola Mola denken: die Mondfische hier sind etwa so groß wie ein große Pizzas.

Zusammengefasst: dies ist kein Tauchziel für Anfänger; die Kombination von langen Anfahrten ins Tauchgebiet, Seegang, kaltem Wasser, schlechter Sicht, Dünung, Strömung und an Wochenenden Rudeltauchen erfordern Erfahrung mit solchen Bedingungen. Tauchausfahrten können auch einmal ausfallen, entweder witterungsbedingt oder weil unter der Woche zu wenig Taucher da sind.

Die Meeresbucht vor dem Hotel bietet für Surfer und Kiter eine Beschäftigungs-Alternative; der Strand ist bei Flut sehr schmal und außerdem im Wind gelegen und eignet sich zu dieser Jahreszeit wenig zum Chillen.

Aus meiner Sicht ist der Berlenga-Archipel ein Ziel für Taucher, die unbedingt etwas Anderes sehen und besondere Ziele im Logbuch haben oder im Atlantik tauchen wollen. Mit schönem Tauchen und Sehen hatte der Atlantik hier zu dieser Jahreszeit nichts zu tun (man sagte uns, daß die Sicht normalerweise sehr viel besser ist), auch wenn es an den Rahmenbedingungen praktisch nichts zu bemängeln gibt (gut ausgestattete und funktionierende Tauchbasis – selbst bei 60 Tauchern; ordentliches Hotel; nette Restaurants im Ort; sehr freundliche Menschen).

Die Tauchbasis Haliotis würde ich mit 4 – 5 Flossen bewerten, etwas störend ist der etwas unpersönliche Massenbetrieb am Wochenende und der unzulängliche Raum für die private Ausrüstung.

Die schlechten Sichtverhältnisse zu unserer Reisezeit und die wenig sichtbare Unterwasserwelt können im Vergleich zu den schönen Tauch-plätzen der Welt aber nicht unberücksichtigt bleiben; deshalb vergeben wir insgesamt drei Flossen aufgrund des geringeren Tauchgenusses.
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