Oosterschelde, Stavenisse, ´Te Oude Dorp´

2 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(2)

S.OverhagenCMAS ***425 TGs

Tauchen in einer anderen Dimension......Am Wochen ...

Tauchen in einer anderen Dimension......

Am Wochenende haben wir uns zur Oosterschelde begeben und uns auf einem sehr schönen Campingplatz, ´Te oude Dorp´ in Stavenisse eingenistet. Henk, der Besitzer des Platzes baut im Laufe diesen Jahres die Infrastruktur für Taucher erheblich aus, so wird zum Beispiel das alte Dusch- und Waschhaus zu einer Trockenhalle für Tauchanzüge und einem Laderaum für Lampen und Kameras umgebaut. Auf Wunsch können Taucher dann auch mit einem Golfwagen zu den vier Einstiegen in unmittelbarer Nähe des Platzes gebracht werden, das ist ein Superservice, da die Wege über den Deich und zum Riffeinstieg gelegentlich sehr lang sind und speziell im Trocki recht beschwerlich werden können. Flaschen können im ca 6km entfernten Sint Maartinsdijke am Zeestern gefüllt werden, auch das zu zivilen Preisen, es werden immer die Restfüllungen berücksichtigt und nur die Differenz bezahlt. Dort ist auch ein Buch im Angebot, dass alle niederländischen Tauchplätze in Karten und ausführlichen Tauchplatzbeschreibungen wiedergibt.
Auf dem Campingplatz gibt es eine schöne Bar, wo man zu sehr zivilen Preisen Essen und Trinken kann.
Wir wollten bewusst mal da Tauchen, wo es sonst eigentlich kein Deutscher tut und sich nur Belgier tummeln, irgendwas muss ja auch an diesen Plätzen dran sein, es kann ja nicht sein, dass eine komplette Tauchnation verdreht ist.

Es fing damit an, dass wir von einem erfahrenen belgischen Taucher eine Einführung ins Tauchen bei Gezeiten bekommen haben, kurz vor Niedrigwasser rein, nur ein paar Plätze sind bei jedem Wasserstand zu betauchen. Na ja, dann Tauchen wir eben mal nach der Uhr....

Einstieg eine halbe Stunde vor Niedrigwasser, vorher ca 250 m über unzählige Austernschalen bis an die Riffkante und dann nach der vorgeschlagenen Route getaucht.
Wahnsinn!!!!!!
Wir sind bei sehr guter Sicht, 6 - 10m, in ein Meer von Weichkorallen gefallen, überall wimmelte es von Taschenkrebsen, Hummern und Aalmüttern. bei ca 20m haben wir den Querweg eingeschlagen, konnten aber noch bis gut 30m sehen, dass der Bewuchs keineswegs aufhörte. Die Fauna ist sehr wechselhaft über das Jahr und je nach Saison kommen Sepien, Meerkatzen und Seehasen, der belgische Taucher berichtete sogar von kleinen Delfinen die im Sommer dort gesehen wurden.
Das ist überhaupt nicht mit dem Grevelinger Meer zu vergleichen, dort ist durch die geschlossenen Tiedetore die Fauna eher einseitig und langweilig.
Auch das Tauchen an sich ist nicht wirklich mit irgendeiner Taucherei zu vergleichen die ich bisher erlebt habe. Für diese Tauchgänge ist eine ordentliche Vorbereitung Pflicht!
Man sollte Tiedentabellen lesen können, aufgrund der je nach Rifflage sehr unterschiedlichen Strömungen ist eine Buddyleine quasi Pflicht, da in diesen Strömungen auch die Sichtverhältnisse kurzfristig schon mal bescheiden werden können. Dafür gibt es dort alles, was das Herz des erfahrenen Tauchers höher schlagen läßt:
- wunderschöne und über das Jahr sehr abwechslungsreiche Unterwasserwelt
- im April schon 13 Grad warmes Wasser
- Tiefen bis zu 50m, also auch für Tekkis mit wechselnden Gasen ein Paradies
- eine echte Herausforderung bei der man mal wieder alles gelernte vor dem TG durchgehen sollte und nicht wie im heimischen Baggersee mehr oder weniger routinemässig einfach drauflos Tauchen

Aber: der Mai ist kein Tauchmonat, da dann Algenblüte ist und die Sicht auf nahezu Null geht.