Gestern war der erste Tauchgang in diesem Jahr an ...
Gestern war der erste Tauchgang in diesem Jahr angesagt. Es ging nach Brüssel in das neue Indoor Tauchbecken mit einer Tiefe von 35 Metern.
Die Rahmenbedingung:
Von außen ein unscheinbares Gebäude mit einem - wie sich nachher klar herausstellt - begrenztem Parkplatzangebot. Der Eingang führt direkt in einen verrauchten, düsteren Cafe Bereich, der einem eine Stunde nach Eröffnung schon schlimmes erahnen lässt. An der Kasse - natürlich alles nur in französischer oder flämischer Sprache - muss jeder Taucher sein Brevet, seinen Personalausweis und einen Nachweis einer Tauchversicherung beibringen. Das beliebte AquaMed Kärtchen alleine reicht z.B. nicht aus, hier wird auch noch der Zahlungsnachweis verlangt. Der Preisnachlass für DAN Mitglieder und die freundliche Möglichkeit für 3 € eine Tagesversicherung abzuschliessen (bei DAN?) lässt einen dann schon stutzig werden - Schikane oder einfach nur große Vorsicht?
Nach dieser Prozedur und mindestens 18 € ärmer wird einem eine Zeit zugewiesen zu der man sich wieder einfinden soll. Bis dahin kann man - wenn man einen Platz ergattert - einen Blick durch ein Fenster in das Tauchbecken werfen oder im Cafe noch etwas Rauch schnuppern. Ausserdem kann man die Enttäuschung verdauen, dass man ausser seinem geliebten Lungenautomaten (sofern er an einen Computer angeschlossen ist), der Maske und dem Schnorchel nichts, also insbesondere auch keine Kamera, mit ins Becken nehmen darf. Die erforderliche Ausrüstung wird einem - im Preis immerhin inklusive - gestellt.
Der Einstieg:
Pünktlich zur vereinbarten Zeit versammelt sich eine verdächtig große Gruppe am Eingang und wird durch einen Guide über eine Treppe zu den Umkleiden geführt. Im nu ist die Umkleide gefüllt und wer Glück hat kann für zwei Euro Pfand auch einen Spind ergattern. Alles zusammen hat es bislang den Eindruck einen gewöhnlichen Schwimmbads. Weitere Treppen hinauf und schon steht man nach einem Fußbad und einer Namensprüfung im Bad.
An den Wänden stehen Kisten mit dem benötigten Equipment (Jackets, SChwimmbadflossen, Lungenautomaten, Flaschen und bei Bedarf auch Masken), das aber erst nach einer Instruktion durch den Guide gesammelt und zusammengebaut werden darf. Die Instruktion erfolgt ausschließlich in Französisch und Niederländisch. Englisch und Deutsch kann der Guide nicht und verweist auf eine Tafel in der die wichtigsten Punkte in englischer Sprache festgehalten sind. Noch immer darf das Gerödel nicht zusammengestellt werden - erst einmal heisst es Schnorcheln, bzw. Schwimmen gehen. Dies dient wohl zum einen dazu das Becken kennenzulernen, hauptsächlich wohl mehr dazu, dass die vorhergehende Gruppe, die dann aus dem Wasser gekommen ist, das Equipment bei dem begenzten Platzangebot ablegen und wegräumen kann.
Immerhin hat das Wasser eine Temperatur von 33 °C und es kann dann endlich auch losgehen. Equipment zusammenbauen und hinein.
Das Becken ist wie bei gewöhnlichen Schwimmbädern gefliest, also eher langweilig. Nach dem vorgeschriebenen Einstieg über die Treppe befindet man sich in einem flachen Bereich, der dann auf drei Ebenen hinab geht: In der Mitte ca. 5 Meter, rechts ca. 8 Meter und links geht es auf bis zu 35 Metern Tiefe. Der mittlere Block ist dabei das Dach eines durchtauchbaren Segments in dem auch zwei Räume zum Auftauchen in einer Luftblase enthalten sind.
Bei nun ca. 30 Tauchern im Wasser wird es eng. Die erfahrenen begeben sich direkt an den Abstieg in den Abyss - sie wissen warum, während die anderen erst die flachen Bereich erkunden und dann langsam in die Tiefe gehen. Die Röhre in die Tiefe ist sehr schmal für die Zahl an Tauchern und durch die zahlreichen Luftblasen ist eine Sicht kaum gegeben. Immer wieder stösst man mit seinen Flossen auf andere Taucher oder wird selber getroffen.
In der Mitte steht ein Guide, der sicherstellt, dass immer nur Zweier- und Dreierteams gemeinsam in die Dunkelheit hinabsteigen. Unterhalb seiner Position wird die Sicht auch besser, denn viele Taucher sind noch nicht bis hierher vorgedrungen. Unten angekommen beginnt die Langeweile, denn zu sehen gibt es hier nichts. Also nach einigen Minuten wieder aufsteigen, sich auf einen Sockel setzen. Nun werden die nachfolgenden Taucher am Abstieg vom Guide gehindert, die Zeit ist langsam um. Also hinauf auf fünf Meter zum Sicherheitsstop.
Das Ergebnis:
35 m Tiefe, 33 °C Wassertemperatur, 33 Minuten Tauchzeit, 21 € ärmer und eine Erfahrung und einen Tauchgang reicher.
Das Urteil:
Von einem Tauchgang im nemo 33 sollte man sich nicht zu viel erhoffen. Die Tiefe ist gegeben, aber das war es auch schon. Das Becken ist kantig und langweilig. Die Gruppen definitiv zu groß und das Flair erinnert an eine Massenabfertigung. Wer Probleme mit der Tiefe oder grundsätzlich dem Abstieg hat, der sollte sich dieses Vergnügen schenken, denn Zeit hat man hier nicht (viele wurden auf halber Strecke wieder nach oben geschickt, da die Zeit rum war) und Ruhe (bei 30 Tauchern in einem Turm mit ca. 7 m Durchmessern) gab es auch nicht. Durch die Woche soll es besser sein...
Die Rahmenbedingung:
Von außen ein unscheinbares Gebäude mit einem - wie sich nachher klar herausstellt - begrenztem Parkplatzangebot. Der Eingang führt direkt in einen verrauchten, düsteren Cafe Bereich, der einem eine Stunde nach Eröffnung schon schlimmes erahnen lässt. An der Kasse - natürlich alles nur in französischer oder flämischer Sprache - muss jeder Taucher sein Brevet, seinen Personalausweis und einen Nachweis einer Tauchversicherung beibringen. Das beliebte AquaMed Kärtchen alleine reicht z.B. nicht aus, hier wird auch noch der Zahlungsnachweis verlangt. Der Preisnachlass für DAN Mitglieder und die freundliche Möglichkeit für 3 € eine Tagesversicherung abzuschliessen (bei DAN?) lässt einen dann schon stutzig werden - Schikane oder einfach nur große Vorsicht?
Nach dieser Prozedur und mindestens 18 € ärmer wird einem eine Zeit zugewiesen zu der man sich wieder einfinden soll. Bis dahin kann man - wenn man einen Platz ergattert - einen Blick durch ein Fenster in das Tauchbecken werfen oder im Cafe noch etwas Rauch schnuppern. Ausserdem kann man die Enttäuschung verdauen, dass man ausser seinem geliebten Lungenautomaten (sofern er an einen Computer angeschlossen ist), der Maske und dem Schnorchel nichts, also insbesondere auch keine Kamera, mit ins Becken nehmen darf. Die erforderliche Ausrüstung wird einem - im Preis immerhin inklusive - gestellt.
Der Einstieg:
Pünktlich zur vereinbarten Zeit versammelt sich eine verdächtig große Gruppe am Eingang und wird durch einen Guide über eine Treppe zu den Umkleiden geführt. Im nu ist die Umkleide gefüllt und wer Glück hat kann für zwei Euro Pfand auch einen Spind ergattern. Alles zusammen hat es bislang den Eindruck einen gewöhnlichen Schwimmbads. Weitere Treppen hinauf und schon steht man nach einem Fußbad und einer Namensprüfung im Bad.
An den Wänden stehen Kisten mit dem benötigten Equipment (Jackets, SChwimmbadflossen, Lungenautomaten, Flaschen und bei Bedarf auch Masken), das aber erst nach einer Instruktion durch den Guide gesammelt und zusammengebaut werden darf. Die Instruktion erfolgt ausschließlich in Französisch und Niederländisch. Englisch und Deutsch kann der Guide nicht und verweist auf eine Tafel in der die wichtigsten Punkte in englischer Sprache festgehalten sind. Noch immer darf das Gerödel nicht zusammengestellt werden - erst einmal heisst es Schnorcheln, bzw. Schwimmen gehen. Dies dient wohl zum einen dazu das Becken kennenzulernen, hauptsächlich wohl mehr dazu, dass die vorhergehende Gruppe, die dann aus dem Wasser gekommen ist, das Equipment bei dem begenzten Platzangebot ablegen und wegräumen kann.
Immerhin hat das Wasser eine Temperatur von 33 °C und es kann dann endlich auch losgehen. Equipment zusammenbauen und hinein.
Das Becken ist wie bei gewöhnlichen Schwimmbädern gefliest, also eher langweilig. Nach dem vorgeschriebenen Einstieg über die Treppe befindet man sich in einem flachen Bereich, der dann auf drei Ebenen hinab geht: In der Mitte ca. 5 Meter, rechts ca. 8 Meter und links geht es auf bis zu 35 Metern Tiefe. Der mittlere Block ist dabei das Dach eines durchtauchbaren Segments in dem auch zwei Räume zum Auftauchen in einer Luftblase enthalten sind.
Bei nun ca. 30 Tauchern im Wasser wird es eng. Die erfahrenen begeben sich direkt an den Abstieg in den Abyss - sie wissen warum, während die anderen erst die flachen Bereich erkunden und dann langsam in die Tiefe gehen. Die Röhre in die Tiefe ist sehr schmal für die Zahl an Tauchern und durch die zahlreichen Luftblasen ist eine Sicht kaum gegeben. Immer wieder stösst man mit seinen Flossen auf andere Taucher oder wird selber getroffen.
In der Mitte steht ein Guide, der sicherstellt, dass immer nur Zweier- und Dreierteams gemeinsam in die Dunkelheit hinabsteigen. Unterhalb seiner Position wird die Sicht auch besser, denn viele Taucher sind noch nicht bis hierher vorgedrungen. Unten angekommen beginnt die Langeweile, denn zu sehen gibt es hier nichts. Also nach einigen Minuten wieder aufsteigen, sich auf einen Sockel setzen. Nun werden die nachfolgenden Taucher am Abstieg vom Guide gehindert, die Zeit ist langsam um. Also hinauf auf fünf Meter zum Sicherheitsstop.
Das Ergebnis:
35 m Tiefe, 33 °C Wassertemperatur, 33 Minuten Tauchzeit, 21 € ärmer und eine Erfahrung und einen Tauchgang reicher.
Das Urteil:
Von einem Tauchgang im nemo 33 sollte man sich nicht zu viel erhoffen. Die Tiefe ist gegeben, aber das war es auch schon. Das Becken ist kantig und langweilig. Die Gruppen definitiv zu groß und das Flair erinnert an eine Massenabfertigung. Wer Probleme mit der Tiefe oder grundsätzlich dem Abstieg hat, der sollte sich dieses Vergnügen schenken, denn Zeit hat man hier nicht (viele wurden auf halber Strecke wieder nach oben geschickt, da die Zeit rum war) und Ruhe (bei 30 Tauchern in einem Turm mit ca. 7 m Durchmessern) gab es auch nicht. Durch die Woche soll es besser sein...