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NORDIC-DIVE Eine andere Wracktour

Eine Idee ist im November 2006 in Offersøy entstanden. Wir, das sind Mitglieder im Norway-Team-Frank, wollten an einem U-Boot tauchen. Olli hatte vorab recherchiert und im November 2006 sahen wir uns in Harstad und Kilbotn um. Hier im Norden von Norwegen war bereits tiefster Winter und es war unmöglich, zu akzeptablen Preisen jemand zu finden, der uns zu „U-711“ und der „Black Watch“ bringen konnte, bzw. wollte. So beschlossen wir, viele Informationen zu sammeln und dann doch andere Wracks zu betauchen. Wie gesagt es war Winter, d.h. Schnee, Eis, Schneeverwehungen. Das „D/S Karmøy“, der dt. Zerstörer „Herrmann Künne“ und die „JU 52“ waren interessante Tauchziele. Jedoch haben wir die „Expedition U-711“ auf den Sommer 2007 vertagt.

Während der Messe in Düsseldorf „boot 2007“ stellten wir unsere Expedition vor und konnten auf reges Interesse stoßen.

Nun galt es, alles vorzubereiten, um dann endlich im Juni 2007 den Weg nach Kilbotn anzutreten. Die Tauchgenehmigung lag vor, denn ohne diese ist es verboten, an den Wracks in Kilbotn zu tauchen. Ein geeignetes Basisschiff war gechartert und die „Sjøblomsten“ sollte uns den geeigneten Platz bieten.

Ein Teilnehmer war mit dem Flieger von Frankfurt über Oslo nach Evenes unterwegs. Dank der gefallenen Flugpreise, waren 310,00 € nicht teuer. Immerhin kostete diese Strecke 2004 noch über 700,00€. Ein Teilnehmer kam mit PKW zu mir nach Høvåg Hyttegrend/Kristiansand, wo wir dann gemeinsam die 1700km bis nach Offersøy fahren mussten. Endlich im Basisstandort Offersøy angekommen, wurde die Ausrüstung zusammengestellt und die ersten Tauchgänge am „D/S Karmøy“ und dem Hurtigrutenschiff durchgeführt. Anhand von Details, einem Besuch im Hurtigrutenmuseum, sind wir der Meinung, es handelt sich um das ehemalige Hurtigrutenschiff „Harald Jarl“ oder „Haakon Adalstein“.
Für die Teilnehmer waren es nicht die ersten TG’s in Norwegen, jedoch die ersten in dieser nördlichen Region. Beeindruckend, so die Aussagen.
Endlich ging es nach Harstad, wo wir an Bord von „Sjøblomsten“ gingen. Schnell waren die Kojen verteilt, der Tag besprochen, Sauerstoff verladen und es konnte losgehen. Eine weitere 4er Gruppe vom Bodensee wurde unterwegs noch eingesammelt und dann machten wir an der schon vorab gesetzten Boje über „U-711“ fest. Eine Überraschung hatte ich noch parat. Durch die Voraborganisation, konnte ich einen Spezialisten gewinnen, der mit seinem ROV uns das U-Boot vorab auf dem Monitor zeigte. Alle waren begeistert und nun ganz gespannt, was in Wirklichkeit dort unten in 50m wartete.

Die erste Gruppe hatte die Aufgabe, dass Ankerseil ein wenig zu versetzen und wenn möglich am Turm zu befestigen. Für die folgenden TG’s war es somit einfacher, von der Mitte in die eine oder andere Richtung zu tauchen. Immerhin standen Dekozeiten an und das bei Wassertemperaturen von 4 Grad in 50m und auf den Dekostufen von 8 Grad. Wir folgen dem Bojenseil und tauchen hinab in die Tiefe. Bei 40m kommt ein Schwarm großer Pollack vorbei. Immer noch nichts zu sehen. Bei 45m sind endlich die ersten Konturen zu erkennen. Sichtweiten von 5-7m lassen uns nur Umrisse erahnen. So beschränkte ich meine TG’s im Turmbereich. Kompasshalterung, Periskop und das halboffene Turmluk, sind gut zuerkennen

Nachmittags fuhren wir zur „Black Watch“. Wieder gab es ein perfektes Briefing von Kenner vieler Wracks dieser Region. Was erwartet uns? Abtauchen am Bojenseil bis 18m. Wir sehen die „Black Watch“ auf Backbord liegen, im hinteren Bereich stark durch Bombentreffer zerstört. Der Bereich der Brücke scheint ausgebrannt und das Gerippe der einzelnen Decks ist gut zu erkennen. U.a. findet man Bücher, Zeitungen, außerhalb steht einsam eine Badewanne am Meeresgrund. Viel 2cm Flakmuni sind noch vorhandnen und diese sollte mit Vorsicht betrachtet werden.. Da viele dt. Marinesoldaten beim Fliegerangriff gestorben sind, ist ein reintauchen verboten. Mit Respekt sollte hier getaucht werden. Man erzählte uns, dass durch die gewaltige Explosion Stahlteile und mehr bis auf die Berge geflogen sein.

Am letzten Tag mit der „Sjøblomsten“ sollte es in die Bucht von Gratangen gehen. Es standen 2 Tauchgänge an der „Dronning Maud“ auf dem Programm. Hinab zum Heck auf 30m. Wir umrunden das gesamte Schiff und sind über den guten Erhaltungszustand erstaunt. Die „Dronning Maud“ steht als typisches Donald Duck Wrack am Meeresgrund.


Fazit:
Es war eine neue, interessante Fahrt, mit vielen, neuen Wracks in dieser Region. Harstad und Offersøy liegen 3 Stunden von Narvik entfernt. Somit kann nun auch ein weiteres, lohnendes Tauchgebiet angeboten werden und durch die gesenkten Flugkosten, ist diese Nordregion von Norwegen ein lohnendes Tauchdomizil, Sommer wie Winter.

Für Oktober 2007 wird eine weitere Tour geplant. Solltest du Interesse haben, so schreibe einfach eine Mail.


Frank / NTF


Fjordblick


viel Platz


die Unterkunft


Deck


Turm mit Kompasshalter