Nabucco Island Resort (Tauchplatz)

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Reisebericht über Nabucco Island Urlaub vom 18.05 ...

Reisebericht über Nabucco Island Urlaub vom 18.05. - 31.05.2002

"Willkommen im Paradies", steht im Prospekt und auf einer großen Holztafel am Jetty. Doch im Nachhinein muß man sagen: Das Paradies hat mehr oder weniger große Kratzer.

Aber von Anfang an:
Bei unserer Ankunft in Balikpapan vom Gepäck keine Spur, dadurch kam schon etwas Zorn auf, aber es war momentan nicht zu ändern. Der Agent von Extra Tour war sehr nett und hilfsbereit, drängte aber aufgrund des Weiterflugs nach Berau darauf, uns dort das Nötigste zu besorgen. In Berau angekommen, wurde uns mitgeteilt, daß die Geschäfte am Samstag geschlossen sind, was der Extra Tour Agent bestimmt gewußt hat. (Hauptsache die Leute sind erstmal in Berau!) Jetzt hieß es plötzlich: Auf Nabucco kann man auch alles kaufen. Also rein ins Speedboot und auf nach Nabucco, aber nicht in ca 2 Std. wie beschrieben, sondern in 3 Std. ( Bei der Heimfahrt dauerte es fast 4 Std., da es bei der Abfahrt um 4:15 Uhr noch dunkel ist). Auf der Insel wurden wir von Walter, Steffi und Beo Bonnie mit kühlen Kokosnuß-Drinks empfangen. Auf das fehlende Gepäck angesprochen, kam von Walter nur die beiläufige Bemerkung: Das ist hier schon öfter vorgekommen, aber es kommt bestimmt nach und inzwischen könnten wir ja im Inselshop einkaufen. Nach Belegung des Bungalows also ab in den Shop zum Großeinkauf. Doch welche Überraschung: Von Zahnpasta, Zahnbürste, Tempo, oder anderen Dingen keine Spur. T-Shirt, Badehose, Badeanzug, Sonnenschutz-mittel waren zwar erhältlich, jedoch nicht -wie groß angekündigt- in allen gängigen Größen.

Nun zum drumherum:
Thema Bungalow:
Die Bungi‘s sind soweit in Ordnung, bis auf ein paar Kleinigkeiten. Der Kleiderschrank ist etwas sehr klein geraten, es gibt auch keine Fächer, wo man Unterwäsche, Badeklamotten etc. verstauen könnte. Er steht einsam und verlassen in einem Extrazimmer zwischen Schlaf-/Aufenthaltsraum (nur 1 Stühlchen) + Bad. Es gibt weder Kleiderhaken noch Ablagen noch sonstige Einrichtungsgegenstände. Für 2 (3) Personen gibt es nur 1 Zahnputzglas. Nimmt man ein Glas aus der Bar mit, ist es nach dem nächsten Saubermachen wieder weg. Auf jeden Fall wäre ein Kühlschrank angebracht, denn wer trinkt schon gerne den ganzen Tag warmes Wasser.

Thema Süßwasser:
Laut Aussage von Walter, seines Zeichens Chef von Extra Tour, Federsee, Nabucco u.s.w, ist Wasser da, wenn man den Hahn aufdreht. Man sollte nur nicht zu verschwenderisch damit umgehen, was man auch versteht. Das Problem ist nur, wenn du nach dem Tauchen duschen willst, mußt du zwischen den Wassertropfen hin und her springen, um naß zu werden. Nachdem ich mich beschwerte und darauf hoffte, daß sich etwas ändert, wurde das Wasser sogar ganz abgestellt und wir durften ungeduscht zum Essen gehen. Später erfuhren wir, daß angeblich der Filter verstopft gewesen ist. Nur, in den darauffolgenden Tagen wurde es auch nicht viel besser.

Thema Essen:
Die erste Woche war wirklich sehr gut, wobei die sogenannten frisch gepreßten Fruchtsäfte zum Frühstück nur aus pürierten Melonen bestanden, der Rest kam aus der Tüte. Abendessen gab es als 5-gängiges Menü. „Nachschub ist kein Problem, es ist genügend vorhanden“, so Walter. Realität ist aber, daß man sehr oft vom netten (aber ohne englische Sprachkenntnisse) Personal den Standardsatz: „Sorry, is finished“ hören mußte. Die zweite Woche war nicht mehr so gut. Es liegt nahe, daß sich negative Kritik schwer auf die Laune des Küchenchefs (Walter) auswirkt und man gar kein netter Tauchurlauber mehr ist. Auch kann es passieren, daß euch Bonnie (der Beo) ins Frühstück scheißt, wie es uns passiert ist. Obwohl er, laut Walter, zu den Essenszeiten eingesperrt sein soll. Lustig ist das aber nur, wenn es einen nicht selbst betrifft.

Thema Tauchen:
Laut Prospekt hat die Basis 15 Vollequipments in allen gängigen Größen. Das können wir nicht bestätigen. Wie bereits erwähnt, hatten wir 3 Tage lang kein Gepäck. Also mußten wir uns für den Checkdive die Klamotten ausleihen. Laut Walter ist das überhaupt kein Problem, da alle Größen vorhanden sind. Fakt ist aber, daß es bei den Jackets (1xGr. XL, 1x Gr. L) erhebliche Probleme gab.
Der Leihpreis für die Ausstattung ohne Schnorchel betrug 23US$ pro Nase und Tag. Über die Organisation kann man nur soviel sagen: sie war grottenschlecht. So etwas haben wir weder auf den Malediven noch in Ägypten erlebt. Die Fahrten zu denTauchplätzen wurden- wenn sie überhaupt auf der Tafel angeschrieben waren- aus unerfindlichen Gründen kurzfristig geändert, oder man mußte 5 Minuten vor Abfahrt noch schnell das Boot wechseln. Außerdem sind die beiden Boote viel zu klein, dafür aber mit 2x 85 PS-Motoren ausgerüstet!!! Ich frage mich, was Walter macht, wenn die Insel ausgebucht ist und alle zum Tauchen wollen? Vielleicht hat er auch Boote in allen gängigen Größen! Ha, ha!! Meiner Meinung nach ist das sogenannte Tauchbecken für die Ausrüstung eine Frechheit. Die Ausmaße des Holzbottichs sind ca.60x60x80cm, das heißt, wenn einer seine Sachen spülte, konnten die anderen inzwischen Däumchen drehen. Im Trockenraum durften scheinbar nur die Anzüge aufgehängt werden. Hatte man sein Jacket aufgehängt, war es auf alle Fälle am nächsten Morgen auf dem Boden.

Thema Tauchplätze:
Mantabeobachtung bei Sangalakki ist kein täglicher „Um-die-Ecke-Tauchgang“ wie im Prospekt angedeutet (50 Boots- Minuten), sondern wird aus Kostengründen (hohe Spritkosten) nur einmal pro Woche als Tagestour angeboten, da die Fahrzeit 1:15 – 1:30 Stunden minimum beträgt. Abschließend läßt sich sagen: Wir waren an 11 Tauchplätzen, aber von Weltklasse würden wir nicht gerade reden. Malediven und Ägypten haben mindestens genau so viel zu bieten. Positives läßt sich nur über die Tauchguides sagen, die sich bemühten, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen.

Fazit:
Mit negativer Kritik muß man sehr vorsichtig umgehen, sonst ist man schnell „unten durch“. Walter und Steffi nicht alles glauben, was sie einem so erzählen, es könnte nicht immer der Wahrheit entsprechen. Wie wir inzwischen erfahren haben, wurde nach unserer Abfahrt den dort Verbliebenen erklärt, wir hätten bei der Abreise das Wasser in der Dusche laufen lassen. Darum gäbe es jetzt kein Süßwasser mehr. Hand aufs Herz, laßt ihr auch den Wasserhahn offen, wenn ihr abreist? Für uns ist Nabucco keine Reise mehr wert. Man sollte es sich gut überlegen, ob sich die lange Anreise und die noch viel längere Heimreise (über 40 Std. auf den Beinen) lohnt.

Dieter und Angelika
25.06.02