Milford SoundObwohl der Milford Sound eine der ab ...
Milford Sound
Obwohl der Milford Sound eine der abgelegensten Touristenattraktionen Neuseelands ist, ist er auch eine der meistbesuchten. Der 22 km lange Fjord liegt auf der Südinsel Neuseelands inmitten des Fiordlands, welches mit seinen Fjorden und Bergen wie eine Mischung aus Norwegen und der Schweiz aussieht. Eine einzige Straße führt zum Milford Sound, ab Queenstown braucht man fünf, ab Te Anau immer noch zweieinhalb Stunden mit dem Bus. Der Weg lohnt sich, denn der Blick, der sich dem Benutzer bietet, ist fantastisch. Störend sind nur die Millionen Sandflies, kleine fiese Fliegen, die einen in ganzen Armeen anfallen und bei lebendigem Leibe auffressen. Auch sollte man kein gutes Wetter erwarten, denn im Schnitt fallen am Milford Sound über sechs Meter Regen pro Jahr.
Nicht nur über, auch unter Wasser hat der Milford Sound einiges zu bieten. Er ist Heimat eines der seltensten Pinguine der Welt, des Fiordland Crested Penguins, auch Tawaki genannt. Folgerichtig heißt der einzige Tauchoperator, mit dem man im Milford Sound auf Tauchstation gehen kann, Tawaki Dive. Es ist ein kleines, von Te Anau aus operierendes Unternehmen. Pro Trip werden lediglich vier Taucher plus Guide mitgenommen, so daß man den Milford Sound praktisch für sich hat, mal abgesehen von den Ausflugsdampfern, die die Überwassertouristen durch die Gegend schaukeln.
Der Trip beginnt eigentlich früh morgens in Te Anau, da ich aber schon am Tag vorher angereist bin, kann ich "ausschlafen" und treffe die Gruppe erst gegen 7.45 Uhr direkt am Milford Sound. Dick anziehen ist angesagt, denn das Wasser hat nur eine Temperatur von 14 Grad Celsius, so daß ein 7 mm-Neo plus Oberteil mit Haube absolut notwendig ist. Beweglich wie ein Marshmallow Man kriechen wir so ins Boot, aber nach der Rolle rückwärts ins Wasser und kurzem Eingewöhnungsfrieren geht es dann ganz gut. Als erstes denkt man mal, man ist besoffen. Über dem Salzwasser des Fjordes liegt eine Schicht Süßwasser, welches über die zahlreichen Wasserfälle der umliegenden Berge in den Fjord gelangt. Je nach Heftigkeit der vorausgegangen Regenfälle kann die Süßwasserschicht zwischen wenigen Zentimetern und 4 m dick sein. An der Übergangsstelle zwischen Salz- und Süßwasser verschwimmt alles vor den Augen des Tauchers, als hätte man eine viel zu starke Brille auf. Man kann selbst die Anzeigen auf der Konsole nicht mehr lesen. Sobald man sich komplett in der Salzwasserschicht befindet, hat man wieder freie Sicht.
Und die ist auch vonnöten, denn es gibt einiges zu sehen. Schwarze Korallen, die lustigerweise weiß aussehen, wachsen an den steil abfallenden Felswänden. Große Miesmuscheln findet man ebenso wie Schlangen-, Haar- und Seesterne, Rote Korallen, Zylinderrosen, mächtige Langusten, Seeigel, Teleskopfische und Seebarsche. Schaut man genau hin, kann man auch die ein oder andere Seespinne entdecken. Auch Dogfishes, eine kleine Haiart, bekommen wir zu Gesicht. Manchmal kommen auch Blauhaie in den Fjord, aber das Glück, diese zu sehen, haben wir leider nicht. Dafür schwimmt nach dem ersten Tauchgang der schon angesprochene Fiordland Crested Penguin eine zeitlang neben unserem Boot her, so daß wir einen guten Blick auf ihn werfen können.
Getaucht wird zweimal in Tiefen um maximal 20 m für leider nur eine halbe Stunde pro Tauchgang. Nach dem zweiten Tauchgang bleibt man noch drei Stunden am Sound und sitzt bei ein paar Tassen heissem Tee und mit warmem Pudelmützchen über den Ohren (die Teletubbies sind nichts dagegen) zusammen, bevor man Milford verläßt. Das konservative Tauchen hat seinen Grund. Zum einen ist das Wasser ziemlich kalt, zum anderen führt der Rückweg durch den längsten ungeteerten Strassentunnel der Welt, den Homer Tunnel. Wahrscheinlich haben die Kiwis den Teer einfach weggelassen, um irgendeinen Rekord zu brechen, denn der Tunnel ist nur 1,2 km lang, was die lange Bauzeit von 20 Jahren zufriedenstellend erklärt. Mit Teer hätte es wohl 40 Jahre gedauert. Jedenfalls liegt der Tunnel auf knapp 1000 m Höhe und da sowohl Kaltwassertauchgänge als auch Höhe das Auftreten von Deko-Krankheiten begünstigen, läßt der Operator hier besondere Vorsicht walten.
Fazit: Der Trip hat mir sehr gut gefallen. Es ist kein reiner Tauchtrip sondern ein Naturerlebnis insgesamt. Guide Dave weiß nicht nur viel über die Meeresfauna sondern auch über das Leben über Wasser zu erzählen.
Infos: Tawaki-Dive, http://nzsouth.co.nz/tawakidive/
Obwohl der Milford Sound eine der abgelegensten Touristenattraktionen Neuseelands ist, ist er auch eine der meistbesuchten. Der 22 km lange Fjord liegt auf der Südinsel Neuseelands inmitten des Fiordlands, welches mit seinen Fjorden und Bergen wie eine Mischung aus Norwegen und der Schweiz aussieht. Eine einzige Straße führt zum Milford Sound, ab Queenstown braucht man fünf, ab Te Anau immer noch zweieinhalb Stunden mit dem Bus. Der Weg lohnt sich, denn der Blick, der sich dem Benutzer bietet, ist fantastisch. Störend sind nur die Millionen Sandflies, kleine fiese Fliegen, die einen in ganzen Armeen anfallen und bei lebendigem Leibe auffressen. Auch sollte man kein gutes Wetter erwarten, denn im Schnitt fallen am Milford Sound über sechs Meter Regen pro Jahr.
Nicht nur über, auch unter Wasser hat der Milford Sound einiges zu bieten. Er ist Heimat eines der seltensten Pinguine der Welt, des Fiordland Crested Penguins, auch Tawaki genannt. Folgerichtig heißt der einzige Tauchoperator, mit dem man im Milford Sound auf Tauchstation gehen kann, Tawaki Dive. Es ist ein kleines, von Te Anau aus operierendes Unternehmen. Pro Trip werden lediglich vier Taucher plus Guide mitgenommen, so daß man den Milford Sound praktisch für sich hat, mal abgesehen von den Ausflugsdampfern, die die Überwassertouristen durch die Gegend schaukeln.
Der Trip beginnt eigentlich früh morgens in Te Anau, da ich aber schon am Tag vorher angereist bin, kann ich "ausschlafen" und treffe die Gruppe erst gegen 7.45 Uhr direkt am Milford Sound. Dick anziehen ist angesagt, denn das Wasser hat nur eine Temperatur von 14 Grad Celsius, so daß ein 7 mm-Neo plus Oberteil mit Haube absolut notwendig ist. Beweglich wie ein Marshmallow Man kriechen wir so ins Boot, aber nach der Rolle rückwärts ins Wasser und kurzem Eingewöhnungsfrieren geht es dann ganz gut. Als erstes denkt man mal, man ist besoffen. Über dem Salzwasser des Fjordes liegt eine Schicht Süßwasser, welches über die zahlreichen Wasserfälle der umliegenden Berge in den Fjord gelangt. Je nach Heftigkeit der vorausgegangen Regenfälle kann die Süßwasserschicht zwischen wenigen Zentimetern und 4 m dick sein. An der Übergangsstelle zwischen Salz- und Süßwasser verschwimmt alles vor den Augen des Tauchers, als hätte man eine viel zu starke Brille auf. Man kann selbst die Anzeigen auf der Konsole nicht mehr lesen. Sobald man sich komplett in der Salzwasserschicht befindet, hat man wieder freie Sicht.
Und die ist auch vonnöten, denn es gibt einiges zu sehen. Schwarze Korallen, die lustigerweise weiß aussehen, wachsen an den steil abfallenden Felswänden. Große Miesmuscheln findet man ebenso wie Schlangen-, Haar- und Seesterne, Rote Korallen, Zylinderrosen, mächtige Langusten, Seeigel, Teleskopfische und Seebarsche. Schaut man genau hin, kann man auch die ein oder andere Seespinne entdecken. Auch Dogfishes, eine kleine Haiart, bekommen wir zu Gesicht. Manchmal kommen auch Blauhaie in den Fjord, aber das Glück, diese zu sehen, haben wir leider nicht. Dafür schwimmt nach dem ersten Tauchgang der schon angesprochene Fiordland Crested Penguin eine zeitlang neben unserem Boot her, so daß wir einen guten Blick auf ihn werfen können.
Getaucht wird zweimal in Tiefen um maximal 20 m für leider nur eine halbe Stunde pro Tauchgang. Nach dem zweiten Tauchgang bleibt man noch drei Stunden am Sound und sitzt bei ein paar Tassen heissem Tee und mit warmem Pudelmützchen über den Ohren (die Teletubbies sind nichts dagegen) zusammen, bevor man Milford verläßt. Das konservative Tauchen hat seinen Grund. Zum einen ist das Wasser ziemlich kalt, zum anderen führt der Rückweg durch den längsten ungeteerten Strassentunnel der Welt, den Homer Tunnel. Wahrscheinlich haben die Kiwis den Teer einfach weggelassen, um irgendeinen Rekord zu brechen, denn der Tunnel ist nur 1,2 km lang, was die lange Bauzeit von 20 Jahren zufriedenstellend erklärt. Mit Teer hätte es wohl 40 Jahre gedauert. Jedenfalls liegt der Tunnel auf knapp 1000 m Höhe und da sowohl Kaltwassertauchgänge als auch Höhe das Auftreten von Deko-Krankheiten begünstigen, läßt der Operator hier besondere Vorsicht walten.
Fazit: Der Trip hat mir sehr gut gefallen. Es ist kein reiner Tauchtrip sondern ein Naturerlebnis insgesamt. Guide Dave weiß nicht nur viel über die Meeresfauna sondern auch über das Leben über Wasser zu erzählen.
Infos: Tawaki-Dive, http://nzsouth.co.nz/tawakidive/