Lausitzer Steinbrüche, Dresden Bischheim-Häßlich

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RobsterSSI-AOWD51 TGs

Wir waren vom 17. bis 19.9. in Bischheim-Häßlich, ...

Wir waren vom 17. bis 19.9. in Bischheim-Häßlich, um den dortigen Steinbrüchen mal wieder einen Besuch abzustatten. Ich habe erst überlegt, hier für jenen Steinbruchsee ein eigenes Kapitel anzulegen, aber dann wird´s in der Übersicht wieder zu unübersichtlich. Also umfaßt dieser Bericht 3 Seen und ist deshalb etwas umfangreicher.

Los ging´s am Samstag mit der ´Luise´. Rechtzeitiges Erscheinen sichert taucherfreien Seen dachten wir und machten uns rechtzeitig auf den Weg. Tatsächlich hatten wir die kleine Wiese vor dem Einstieg für uns und konnten uns in Ruhe fertig machen.

Nachdem wir letztes Jahr über Wasser zur gegenüberliegenden Wand gepaddelt und von dort aus an der linken Seite zurückgetaucht sind, wollten wir uns diesmal am Einstieg links halten.
Leider waren die Sichtweiten in diesem Jahr nicht so berauschend wie in 2003, was wohl die verschiedensten Gründe haben mag. Nach Auskunft der Jungs von der TBLS sind meist ab 15m und tiefer wieder bessere Weiten zu erwarten, aber da bei 8m die Sprungschicht war und die Temperatur von 18° auf 12° zurückging, haben wir das nicht angetestet. Tatsächlich war der Bereich bis gut 7m am besten, was in der ´Luise´ auch ok ist, da es nicht wie ein reiner Steinbruch anmutet, sondern netten Sandboden hat, auf ca. 6m ein Bootsrumpf liegt und hier auch Fische zu sehen sind.

Also nach gut 20m entlangdümpeln an der linken Wand einmal quer über den See zur anderen Seite. Das gab Zeit für das ein odere andere UW-Foto, bevor wir an der rechten Wand (immer vom Einstieg) auf die ersten Steinblöcke stießen. Dies ist der eindeutig interessantere Bereich, da hier auch eine recht große Waldlandschaft, UW-Pflanzen und eben Fische zu sehen sind. Also an der Wand zurück zum Einstieg (geradezu in ca. 3m Tiefe ist auch eine Plattform) und den 1. TG zu Ende gebracht. Inzwischen hatte sich das Wasser auch gefüllt, denn auch die örtlichen Tauchclubs nutzen die ´Luise´ gern für Ausbildungszwecke.

Den geplanten TG am Nachmittag ließen wir sausen und richteten uns gleich auf den Nacht-TG ein. Der ging in der ´Luise´ vom Einstieg praktisch geradeaus bis zum Bootsrumpf und dann nach rechts zur Wand. In 3-6m Tiefe tobt denn hier auch das Leben, auch wenn uns mancher Fisch auf grund der geringen Sichtweite bestimmt entgangen ist. Außer den üblichen Barschen gab es noch 2 Aale zusehen und einige recht große Schleie. Alles in allem ein schön entspannter Nacht-TG, für den die ´Luise´ wirklich gut geeignet ist. Beim Rausgehen erfaßte unser Licht auch noch einen Krebs im Uferbereich, und das soll ja wohl immer ein ganz guter Indikator für die Wasserqualität sein.

Für den Sonntag hatten wir uns einen TG in der ´Prelle´ vorgenommen. Dieser ´gehört´ nicht primar zur TBLS, sondern wird vom TC ´Orca´ aus Dresden ´verwaltet´. Nichtsdestotrotz kann man die Tauchkarten bei der TBLS erwerben und gibt diese dann vor Ort ab.

Der Platz oberhalb des Steinbruches ist super eingerichtet mit überdachten Sitzbänken inkl. Tischen, Mülltonnen und einem Bungalow mit Kompressor. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick über den Steinbruch und kann später am Vormittag den Weg der Taucher an den zahlreichen Luftblasen bestens verfolgen. Uns bot sich die ´Prelle´ noch recht unberührt, und so machten wir uns schnell ins Wasser.
Dahin geht es über eine gut ausbaute Treppe. Der Einstieg im Wasser ist dann terassenartig bis ca. 2m, dann gehts abwärts. Man erreicht schnell eine Boje, die in ca. 9m Tiefe befestigt ist.
Unser Ziel war ein Kajütboot, was vor einiger Zeit versenkt wurde und in 22-28m Tiefe liegt. Wir wurden ob der schlechten Sichtverhältnisse auch in der ´Prelle´ gut von den Jungs in der TBLS instruiert. Unser Weg führte uns vom Ende der Boje rechte Schulter die Wand abwärts. Die Sicht verschlechterte sich zusehends von anfänglich 4m auf fast 0 im Bereich zwischen 12 und 18m. Einzige Orientierung war die Wand und die Lampe vom Vordermann. In gut 18m Tiefe ´klarte´ es dann auf und man hatte eine fantastische Sicht, soweit der Lampenstrahl reicht. Schnell war das Boot dann zur linken entdeckt. Der Körper ist noch gut erhalten, wenngleich das Innenleben fehlt. Ringsherum liegen die üblichen Steinblöcke, aber einen langen Aufenthalt hatten wir bei einer Temperatur von 6°C eh nicht geplant. Also wurde das Boot unrundet, alles ausgeleuchtet und dann wieder hoch zu Licht und Wärme. Die restliche Luft verbrauchten wir dann, als wir entlang der Steilwand zum Einstieg zurück sind. Die ´Prelle´ eignet sich also für einen tieferen TG, aber auch, um sie in Tiefen zwischen 5 und 8m zu umrunden.

Den Abschluß bildete ein TG am Sonntag nachmittag in der ´Großen Aktie´. Die Gruppe vor uns räumte gerade zusammen, und so hatten wir gut Platz. Der ist nämlich etwas begrenzt, aber von hier oben hat man wieder einen guten Überblick über den Kessel.

Angerödelt geht es dann über eine Metallstiege zum Einstieg, wo man vorher schon Maske, Flossen und evtl. Kleinkram deponieren kann. Es empfiehlt sich, den Einstieg springend zu absolvieren. Je nach Wasserstand sprechen wir dabei von einer Höhe von 1-1,5m. Dem Ausstieg dient hier ein Seil, mit dessen Hilfe man sich erst auf einen kleinen Vorsprung zieht, um dann ganz rauszukrabbeln. Die Jungs von der TBLS haben auch hier versucht, Abhilfe zu schaffen, indem sie eine Leiter bis ins Wasser installiert haben. Leider ist diese etwas kurz geraten, so daß man sich schon ordentlich anstrengen muß.
Aber vor der Arbeit kommt das Vergnügen, und so wollten wir erst mal den See umrunden. Dies konnten wir im letzten Jahr in einer Tiefe von gut 10m prima machen und hatten dabei zumeist beste Sicht auf den Grund und die ganzen Gerätschaften, die noch so rumliegen. Nicht aber in diesem Jahr. Auch hier war die Sicht bescheiden, und nach der Sprungschicht bei gut 6m ging die Temperatur auch auf gut 10° runter. Da wollten wir dann auch nicht weiter runter gehen. Also in 6-8m Tiefe immer an der Wand lang. Und wäre es nicht irgendwie blöd gewesen, hätten wir den TG wohl nach einer Viertelstunde abgebrochen. Es war echt trostlos, einzige Abwechslung boten lediglich die gespenstisch anmutenden Bäume, die vom Grund heraufragten. Also auch diesen TG zu ende gebracht und wieder raus. Das lustigste war denn auch der oben beschriebene Ausstieg.

Alles in allem ein erholsames und gut genutztes Wochenende, auch wenn die Sichtweiten nicht so passabel waren. Aber da gehört ja immer ein wenig Glück dazu, und so werden wir wohl auch nächstes Jahr wieder in die Lausitz fahren, um uns die ollen Steine anzugucken.

Genaue Infos zu den Gewässern erhaltet ihr auf der Homepage von der TBLS (bitte googeln) oder bei 200bar.de

Grüße an Steffen und Samson

Rob