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Eindrücke von unserer 14tägigen Reise a ...

Eindrücke von unserer 14tägigen Reise auf die kolumbianische
Insel San Andres Ende Oktober 2000.

Die Insel liegt ca. 2 Flugstunden von Bogota entfernt in der Westkaribik.
Sie ist etwa 18km lang und 4km breit. Die 55000 Bewohner sprechen vorwiegend
Spanisch. Englisch wird größtenteils aber auch verstanden. Es
herrscht ein tropisches Klima mit einem Jahresmittelwert von 28 Grad. Zeitweise
gibt es kurze wolkenbruchartige Niederschläge. Von den teilweise bürgerkriegsähnlichen
Zuständen auf dem Festland, ist hier absolut nichts zu spüren.
Die auf der Insel lebenden Menschen sind in aller Regel freundlich und
hilfsbereit. Auto-und Motorradvermietungen findet man vorallem im Zentrum.
Eine preisgünstige Alternative ist allerdings der Bus. Für umgerechnet
1,-Mark einmal um die Insel. Ein-und Aussteigen ist immer und überall
möglich, einfach ein Handzeichen geben. Ein weiterer Vorteil, man
kommt so mit den Einheimischen schnell in Kontakt. Grundsätzlich sollte
man keine europäischen Maßstäbe anlegen. Die Uhren gehen
hier doch wesentlich "gemütlicher" als zu Hause.

Unser Flug erfolgte mit der kolumbianischen AVIANCA über Puerto
Rico(ca.1Stunde Aufenthalt im Transitraum)nach Bogota. Nach Ankunft mußte
zu dem Teil des Airports gewechselt werden, von wo aus die Inlandsflüge
abgehen. Kann bei verspäteter Ankunft ganz schön knapp werden.
Nach einer Gesamtzeit von 16 Stunden sind wir dann doch ein bißchen
gestreßt angekommen. Bevor wir das Flughafengebäude verlassen
konnten,wurde unser Gepäck erst einmal auf das Gründlichste untersucht(mußte
zum Teil ausgepackt werden). Mit dem Taxi ging es in einer 10minütigen
Fahrt zum Decameron Aquarium, unserem Hotel. Der Fahrer hat die Seenlandschaft
auf den Straßen(Wolkenbruch kurz vor Ankunft)so geschickt umfahren,daß
wir bei Ankunft im Hotel kaum nasse Füße hatten. Als wir kurze
Zeit später das Zimmer beziehen wollten, mußten wir feststellen,daß
man es mit dem Hotelnamen(Aquarium)sehr ernst nahm. Das flächendeckend
im Raum stehende Wasser war allerdings ohne jegliche Fauna und Flora,sowie
max. nur 2cm tief (reicht nicht mal zum Schnorcheln). Nach einer fast 1
stündigen, doch recht erfolgreichen Trockenlegung,konnten wir auch
schon ins Bett. Keine 5 Minuten in der Waagerechten,lud man uns,akustisch
gesehen in die genau gegenüberliegende Disko ein. Die restliche Zeit
bis Tagesanbruch verging somit wie im Fluge, zumal durch einen erneuten
Wolkenbruch die Morgenflut ziemlich heftig einsetzte. Meine Intervention
bei der sehr attraktiven und netten Hotelchefin war ein voller Erfolg.
Wir bekammen ein,mit tollem Meerblick sehr ruhig gelegenes Zimmer. Außerdem
bestand die Möglichkeit eines Hotelwechsels innerhalb der Decameron-Gruppe(4
Anlagen auf der Insel). Das waren dann auch die einzigsten nennenswerten
Problemchen während unseres Aufenthaltes. Das Personal war stets bemüht,daß
Ihnen Mögliche zu tun, um den Wünschen der Gäste nachzukommen.

Die Anlage besteht aus 3 geschossigen Rundtürmen,die ins Meer
gebaut sind. Weiterhin gibt es 3Restaurants,Bar,Süß-und Meerwasserpool,sowie
eine Ausleihstation für Wassersportgeräte(Kajak,Surfbretter).
Dem Hotel angeschlossen ist auch eine Tauchbasis. Da ich bei dieser nicht
getaucht bin, möchte ich über deren Qualität kein Urteil
abgeben. Verbunden ist der gesamte Komplex durch Holzstege,unter denen
jede Menge Fische Schutz suchen. Das Highlight ist ein Barracudaschwarm
im Meerwasserpool und einige,unter Korallenblöcken lebende Langusten(hinter
Fischrestaurant). Damit ist die Anlage für nichttauchende,aber schnorchelnde
Familienmitglieder bestens geeignet.

Getaucht bin ich bei Werner,dem Besitzer der einzigen deutschen Tauchbasis
auf San Andres(5min Fußweg vom Hotel). Es ist eine kleine Basis,Werner
als Tauchguide,seine Sekretärin und der Kaptain. Dadurch herrscht
eine sehr entspannte und familiere Atmosphäre. Der teilweise an anderen
Tauchbasen und-plätzen vorherrschende "Massenauflauf" fehlt hier völlig.
Die basiseigene Ausrüstung war in Ordnung und zum Teil neuwertig.
Flaschen sind nicht vorhanden. Diese wurden von einer anderen,unter Vertrag
stehenden Basis stets pünklich und gut gefühlt direkt ins Boot
geliefert. Kein Flaschenschleppen bei tropischen Temperaturen. Das Reinigen
der Ausrüstung nach dem Tauchen wurde von der Crew erledigt. Getaucht
wird grundsätzlich mit Computer,den es bei Bedarf kostenlos auszuleihen
gab(gilt so weit vorhanden auch für Anzüge). Bei der Wahl der
Tauchplätze waren die Wünsche der Gruppe maßgebend. 2 zusammenhängende
Boots-TG am Tag sind die Regel. Das umgebaute Fischerboot liegt gegenüber
der Basis am Strand(60m).

Treffpunkt war täglich 9Uhr in der Basis und gegen 14Uhr waren
wir wieder zurück. Der Transfer von weiter entfernten Hotels erfolgte
mit Taxen und wurde von Werner organisiert. Das Maximum im Boot waren mal
10 Taucher. Die einzelnen Gruppen setzten sich entsprechend ihrer Qualifikation
und Erfahrung zusammen. Damit war nach einem ausführlichen Briefing
selbstständiges Tauchen an den einzelnen Plätzen problemlos möglich.
Es waren alles Drift-TG ohne zeitliche Begrenzung. Die karibische Unterwasserfauna
und-flora präsentierte sich in einem weitestgehend intakten Zustand.
Die Pausen zwischen den TG verbrachten wir entweder auf Johnny Cay,einer
vorgelagerten Badeinsel mit Imbißständen oder in einem Strandrestaurant.
Soweit ich mich entsinne gibt es ca.30 Tauchplätze. Einige die mir
in besonderer Erinnerung geblieben sind.

-Nirwana

 gut erhaltenes Wrack eines Fischkutters,danach schöne Korallenwand,2Ammenhaie

-Diamond

 in sich zusammengefallenes Wrack eines Frachters,Standort meherer
großer Barracudas

-Blue Wall

 bei 42m Grotte mit eingestürzter Decke,Ammenhai

-Los Cables

 Ammenhaie,Skorpionfisch,Drachenkopf,Putzerstation

-La Paguera

 gut bewachsene Steilwand,in 15m Entfernung 3m Hammerhai (Glücksfall)

-Pyramiden

 max. 9m tief,Korallenblöcke auf Sandgrund,viel Fisch(Drachenköpfe,
Skorpionfisch, Muränen, Blaupunkt-und Stachelrochen)

Der Tauchtag fand dann auf der Basis bei einem Fläschchen Deko-Bier
und etwas Taucherlatein sein Ende.

Auch außerhalb der Taucherei bekommt man bei Werner einen wirklich
guten Service geboten. Egal ob gute Tips,kaputte Brille,Zahnschmerzen oder
sonst ein Problem, er hilft weiter. Die von Ihm organisierte und begleitete
Inselrundfahrt führte uns in die touristisch weniger bekannten Ecken
der Insel. Gleichzeitig konnten wir so einen tieferen Einblick in das tägliche
Leben der Bewohner bekommen. Am letzten Tag gab es für alle, die in
den vergangenen 14 Tagen bei Ihm getaucht sind, noch ein leckeres Abschiedsessen.
So fand ein erholsamer und interessanter 2wöchiger Urlaub auf San
Andres einen schönen Abschluß.
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