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Dieter Zimmer195627CMAS* und AOW437 TGs

Tauchbericht: Dominikanische Republik, Juan Dolio ...

Tauchbericht: Dominikanische Republik, Juan Dolio, Divecenter Neptuno, 2004
Reisetermin: 08. – 27. 12. 2004
Ort: Juan Dolio, Südküste der DOM REP, zwischen Punta Cana (3 h), Boca Chica (0.5 h) und Santo Domingo (1 h), nächster Flughafen: Santo Domingo oder La Romana. Von einem Ort kann man bei Juan Dolio nicht wirklich sprechen, es gibt paar all-inclusive Hotels und in der Straße dahinter gibt es 2-3 kleine Bars und Souvenirläden, das war’s. Die nächsten richtigen Ortschaften sind Boca Chica oder San Pedro, beide jeweils ca. 30 min (Bus, Auto) entfernt. Karibisches Meer
Hotel: Barcelo Talanquera*** (all inclusive). Sehr schöne pepflegte Anlage in einem tropischen Garten, mit Bungalows (mit je 4 Appartments) und 2 größeren Gebäuden, 3 Bars, 3 Restaurants, ein weiteres französiches Restaurant ist „for cash“ only, Disco, Verleih von Schnorchelausrüstung und Kanus durch Neptuno, kleiner Fitnessraum, Spa und Massage „for cash“. Leider waren insbesondere die Bungalows renovierungsbedürftig. Im Gebäude am Strand kann man nur die Zimmer in der 2. Etage mit Meerblick empfehlen, da alle anderen durch die Disco bis morgens 02 Uhr beschallt werden. Hotel-Management, Rezeption und Service in den Restaurants waren leider mangelhaft. In den Restaurants wurden die Tische ewig nicht abgeräumt und für neue Gäste eingedeckt, etc. An den Wochenenden kommen vormittags bis zu 500 einheimische Tagestouristen, die Strand und Pool belagern und entsprechend viel Müll (Trinkbecher, Essensreste) hinterlassen. Beim Mittagessen war das Personal mit Essen-Nachschub und Service völlig überfordert. Besser also man macht am Wochenende selber einen Ausflug, z.b. nach Santo Domingo (in das Colonial Quarter) oder an die schönen weißen Strände von Boca Chica.
Der Strand ist künstlich angelegt, d.h. es wurde gelber grobkörniger Sand aufgeschüttet, da die Küste in Juan Dolio eigentlich steinig ist. Das Wasser ist bis zum vorgelagerten Riff sehr flach, jede Menge Seeigel, leider auch Flaschen und Glasbruch, Badeschuhe sind ein Muß. Die in Schwimmdistanz erreichbaren Riffteile sind alle tot und total versandet (Auswirkungen der Hurricans?), paar Fische können Schnorchler dennoch sehen. Teils findet man an wilden Strandabschnitten ohne Hotels große Bäume, die Überbleibsel vom letzten Hurrican sind.
Das Essen war in 2 Restaurants Buffet-Form, wobei die Wiederholungen häufig waren und die Qualität *** entsprach. Es gibt noch ein ebenfalls inclusives italienisches Reatsurant mit Bedienung und italienischer Musik, in dem so was wie „Stil“ versucht wurde, das Essen war jedoch nicht besser als vom Buffet, die Pizzen mit süßem Teig und viel Käse aber kaum Belag eher was zum Abgewöhnen (da es nix kostet, kann man danach unverärgert doch noch an’s Buffet gehen).
Tauchbasis: Neptuno, deutsche Leitung, Lage am Strand des Hotels Barcelo Capella, die Tauchbasis hat aber am Strand weiterer Hotels Hütten mit Personal zwecks Kundenaquisition und Verleih von Schnorchelausrüstung und Kanus, shuttle-service zur Tauchbasis. Sehr gut geführte PADI-5-Star Basis, Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
3 geräumige Boote mit Vertiefungen für die Pressluftflaschen (12 L Alu). Die Preise sind für karibische Verhältnisse etwas hoch: Einzel-TG 30 USD, ab 10 TG 25 USD. Sinnvoll sind die beiden Tauchpakete (6er 295 USD, 8er 415 USD), die mindestens 2 Ganztagesexkursionen mit je 2 TG enthalten. Es wird bis maximal 70 Minuten getaucht (falls die Luft reicht), bei U.S. geführten Tauchbasen in der Karibik ist häufig nach 45 Minuten Feierabend befohlen.
Tauchplätze: Karibik-typisch, d.h. schöne Riffe mit vielen Weichkorallen (Fächer, Schwämme), wenig bzw. kein Großfisch (Stachelrochen ausgenommen), ähnlich wie z.B. Kuba. Wer Maßstäbe vom Roten Meer oder den Malediven anlegt, wird enttäuscht sein!
Auffällig war der generelle Mangel an Fisch, den auch andere Taucher in den 2 Wochen vor meiner Ankunft beobachtet hatten. Entweder Pech gehabt, falsche Reisezeit, oder alles leergefischt. Es wird leider harpuniert (Einheimische und Gäste).
Tauch-Highlights: 1) für mich der absolute Hit war die Tinia-Höhle nahe Santo Domingo (Ganztagestrip mit MiniBus mit 2 TG in der Höhle), es handelt sich um ein Höhlensystem mit überwiegend glasklarem Süßwasser, der Boden besteht bis auf eine Stelle aus Stein, sodaß kein aufgewirbeltes Sediment die Sicht trübt. Der Einstieg erfolgt von einem Privatgrundstück über eine rostige Wendeltreppe die zu einer großen Grotte führt. Man taucht in derselben Grotte auch wieder auf und dann fallen Sonnenstrahlen ein und das Wasser erscheint in wunderbarem blau, traumhaft! Es werden maximal 6 Tauchgäste mitgenommen plus 2 Guides (einer als erster der andere als letzter Taucher der Gruppe). Es könnten bequem 2 Taucher nebeneinander tauchen, jedoch wird generell in vorher festgelegter Reihenfolge hintereinander getaucht. Das Ganze erschien mir sicher und durchdacht, also auch für Höhlen-Neulinge gut machbar. Man kommt nach beiden TG mit mindestens 150 Bar aus dem Wasser. Im gesamten betauchten Teil des Höhlensystems ist ein Strick mit (teilweise) Pfeilen gespannt, die in Richtung Eingang weisen. Es werden 2 TG mit etwa je ca. 30 min. Dauer gemacht: TG-Nr. 1 (max. ca. 10 m) nur in Süßwasser, wobei in 3 luftgefüllten Räumen mit reichlich Stalagtiten und Stalagmiten und teils sogar Versteinerungen von Tieren in den Wänden aufgetaucht wird, die Luft kann geatmet werden, die guides geben Erklärungen zur Höhle. TG-Nr. 2 (max. ca. 16 m) man taucht zunächst ein aus TG-1 schon bekanntes Stück in Süßwasser und biegt dann in einen Seitenhöhle ab, in die Salzwasser aus dem in ca.1 km Entfernung gelegenen Meer einströmt, an der Vermischungsstelle kann man durch die Schlierenbildung nur Licht und grobe Konturen sehen (auch Computer etc. sind nicht ablesbar!), was „gewöhnungsbedürftig“ ist, da kann der Puls schon mal schneller gehen, der ganze Spuk dauert aber nur vielleicht 5 Minuten, danach ist die Sicht wieder klar. 2) Wrack „Tanya 5“, 1996 versenkt, mit dem Boot innerhalb 15 min erreichbar, das gut erhaltene Wrack steht aufrecht auf Grund, tiefster Punkt Schiffsschraube auf 34 m, kaum Strömung.
3) Isla Catalina, (Ganztagestrip mit MiniBus und Boot, nahe Bayahibe), 2 TG: einmal „Wall“ maximale Tiefe ca. 35 m, tiefer geht’s nur mit dem Spaten, getaucht wird entlang einer sehr schön bewachsenen wand und auf dem in ca. 16 m tiefe gelegenen Riffdach, danach ist Picknicck am Strand der Insel, wo sich auch Taucher von anderen Tauchbasen einfinden. Der 2. TG findet nur auf dem sehr schönen Riffdach in max 13 m Tiefe statt. Zu sehen sind Stachelrochen und vielleicht auch mal ein Barracuda (bei meinen beiden TG war er wohl in Pause). Die anderen TG sind „ Na ja“, nenneswert sind allenfalls noch die beiden kleineren Wracks „La Limon“ und „Hickory“ ( 1986 und 1989 versenkt) vor „La Caleta“, Tiefe ca. 20-22 m, die in 2 TG betaucht werden (Ganztagestrip mit Minibus Richtung Santo Domingo). Weitere und angeblich bessere Tauchplätze gibt es im Norden der DOM REP im Atlantik, z.B. in „Las Terrenas“ auf der Halbinsel Samana, die durch Traumstrände besticht. Auf der vorgelagerten unbewohnten Koralleninsel Cayo Levantado wurde angeblich der berühmte Bacardi Werbespot gedreht.
FAZIT: Ort und Hotel: einmal reicht, muß ich nicht noch mal haben; Tauchbasis: sehr gut, Tauchen: im Meer karibik-typisch und kaum Fisch, die Süßwasserhöhlen waren jedoch ein echtes Highlight.