Offener BriefKommentar zu einem Bericht über Malt ...
Offener Brief
Kommentar zu einem Bericht über Malta/St.Andrew´s in Aquanaut Nov./Dez.2006
´Abschuss – Malta, das Land der Freizeitjäger´
Sehr geehrte Redaktion von Aquanaut!
In der Novemberausgabe veröffentlichen Sie einen Bericht über Malta und den dortigen Jagdfrevel.
Dem Artikel stimme ich insoweit zu, dass auf Malta, ähnlich wie auch in Italien, zur Zugvogelzeit alles an Vögeln gejagt wird, was vor die Flinte kommt, teilweise mit üblen Methoden. Es ist auch richtig, dass mit ABC-Ausrüstung, also ohne Atemgerät, harpuniert werden darf. Ich finde das auch übel und abscheulich und denke, das sollte, gerade im Rahmen der EU, abgeschafft werden.
Was das aber mit den bekannten Tauchbasen zu tun haben soll ist mir schleierhaft . Seit fast 10 Jahren bin ich jedes Jahr zum Tauchen auf Gozo und zwar bei St. Andrew´s Dive Cove in Xlendi. Sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer. Ich habe dort noch nie eine Harpune oder gar ein Gewehr gesehen. Das ist totaler Schwachsinn. Das Personal, fast ausschließlich Diveguides sind aus aller Herren Länder und gehen nach dem Tauchen mit den Gästen in die umliegenden Kneipen aber nicht auf die Jagd. Während des Tauchens wird seitens der Tauchguides stets sehr viel Wert auf korrektes Verhalten, „don´t touch anything“ gelegt. Oder glauben Sie, dass ein CMAS-Taucher oder wir vom DLRG Harpunieren tolerieren und stillhalten würden?
Versuchen Sie doch mal bei St. Andrew´s oder Moby´s im Laden eine Harpune zu kaufen. Ich glaube, Sie haben mehr Erfolg, wenn Sie in Viktoria Fisch auf dem Markt kaufen.
Das mit dem Personalmangel in den Tauchbasen ist ein Witz. In der Vor- und Nachsaison sind naturgemäß weniger Gäste da, ergo auch weniger Personal. Die sind nämlich Saisonkräfte, aber teilweise oft viele Jahre bei der gleichen Basis. Sozusagen auch Zugvögel, die jedes Jahr wiederkommen. Jetzt schießen halt Sie wie wild darauf los. Auch höchst übel.
Die penetranten Donnersalven, vor allem im Frühsommer, von denen Sie schreiben, das weiß jeder, der Malta kennt, sind Böllerschüsse anlässlich der Patronatsfeiern, die jedes Wochenende in einem anderen Dorf statt finden. Die fangen schon Donnerstags oder Freitags an wie die Blöden zu böllern. Bis zum krönenden Abschluß, dem Feuerwerk am Samstag oder Sonntag. Und jeder will das andere Dorf übertrumpfen. Das ist katholische Folklore.
Was die Inhaber der Tauchbasen in ihrer Freizeit machen, ob sie auf die Jagd gehen oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis. Joe und Diana von St. Andrew´s fahren mit Sicherheit nach Hause, Marc von Mobies hängt in einer der Promenadenbars ab und Marc von St. Andrew´s macht in Familie.
Ihr Artikel ist für mich eine billige Sensationsschreibe und hat mit der Realität, was die Tauchbasen anbelangt überhaupt nichts zu tun. Journalismus ist etwas anderes. Sie hätten mehr geleistet, wenn Sie sauber über die frevelhafte Vogeljagd recherchiert hätten und hier die Tatsachen beschrieben hätten. Zum Beispiel über die vielen winzigen Vogelkäfig mit Singvögeln vor ganz vielen Haustüren, die als Lockvögel in die Gegend gehängt werden, um ihre freien Kollegen anzulocken.
Den engagierten Tauchbasen leisten Sie zudem einen Bärendienst indem Sie diese verleumden und verunglimpfen. Das ist geschäftsschädigend.
Ich freue mich schon wieder auf meinen nächsten Gozo-Trip im nächsten Mai, auch wenn ich mich dann immer wieder über die vielen leeren Patronenhülsen in der Prärie ärgere.
Schöne Grüße
Franz Hild
Kommentar zu einem Bericht über Malta/St.Andrew´s in Aquanaut Nov./Dez.2006
´Abschuss – Malta, das Land der Freizeitjäger´
Sehr geehrte Redaktion von Aquanaut!
In der Novemberausgabe veröffentlichen Sie einen Bericht über Malta und den dortigen Jagdfrevel.
Dem Artikel stimme ich insoweit zu, dass auf Malta, ähnlich wie auch in Italien, zur Zugvogelzeit alles an Vögeln gejagt wird, was vor die Flinte kommt, teilweise mit üblen Methoden. Es ist auch richtig, dass mit ABC-Ausrüstung, also ohne Atemgerät, harpuniert werden darf. Ich finde das auch übel und abscheulich und denke, das sollte, gerade im Rahmen der EU, abgeschafft werden.
Was das aber mit den bekannten Tauchbasen zu tun haben soll ist mir schleierhaft . Seit fast 10 Jahren bin ich jedes Jahr zum Tauchen auf Gozo und zwar bei St. Andrew´s Dive Cove in Xlendi. Sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer. Ich habe dort noch nie eine Harpune oder gar ein Gewehr gesehen. Das ist totaler Schwachsinn. Das Personal, fast ausschließlich Diveguides sind aus aller Herren Länder und gehen nach dem Tauchen mit den Gästen in die umliegenden Kneipen aber nicht auf die Jagd. Während des Tauchens wird seitens der Tauchguides stets sehr viel Wert auf korrektes Verhalten, „don´t touch anything“ gelegt. Oder glauben Sie, dass ein CMAS-Taucher oder wir vom DLRG Harpunieren tolerieren und stillhalten würden?
Versuchen Sie doch mal bei St. Andrew´s oder Moby´s im Laden eine Harpune zu kaufen. Ich glaube, Sie haben mehr Erfolg, wenn Sie in Viktoria Fisch auf dem Markt kaufen.
Das mit dem Personalmangel in den Tauchbasen ist ein Witz. In der Vor- und Nachsaison sind naturgemäß weniger Gäste da, ergo auch weniger Personal. Die sind nämlich Saisonkräfte, aber teilweise oft viele Jahre bei der gleichen Basis. Sozusagen auch Zugvögel, die jedes Jahr wiederkommen. Jetzt schießen halt Sie wie wild darauf los. Auch höchst übel.
Die penetranten Donnersalven, vor allem im Frühsommer, von denen Sie schreiben, das weiß jeder, der Malta kennt, sind Böllerschüsse anlässlich der Patronatsfeiern, die jedes Wochenende in einem anderen Dorf statt finden. Die fangen schon Donnerstags oder Freitags an wie die Blöden zu böllern. Bis zum krönenden Abschluß, dem Feuerwerk am Samstag oder Sonntag. Und jeder will das andere Dorf übertrumpfen. Das ist katholische Folklore.
Was die Inhaber der Tauchbasen in ihrer Freizeit machen, ob sie auf die Jagd gehen oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis. Joe und Diana von St. Andrew´s fahren mit Sicherheit nach Hause, Marc von Mobies hängt in einer der Promenadenbars ab und Marc von St. Andrew´s macht in Familie.
Ihr Artikel ist für mich eine billige Sensationsschreibe und hat mit der Realität, was die Tauchbasen anbelangt überhaupt nichts zu tun. Journalismus ist etwas anderes. Sie hätten mehr geleistet, wenn Sie sauber über die frevelhafte Vogeljagd recherchiert hätten und hier die Tatsachen beschrieben hätten. Zum Beispiel über die vielen winzigen Vogelkäfig mit Singvögeln vor ganz vielen Haustüren, die als Lockvögel in die Gegend gehängt werden, um ihre freien Kollegen anzulocken.
Den engagierten Tauchbasen leisten Sie zudem einen Bärendienst indem Sie diese verleumden und verunglimpfen. Das ist geschäftsschädigend.
Ich freue mich schon wieder auf meinen nächsten Gozo-Trip im nächsten Mai, auch wenn ich mich dann immer wieder über die vielen leeren Patronenhülsen in der Prärie ärgere.
Schöne Grüße
Franz Hild