Alle Jahre wieder
Alle Jahre wieder zieht es mich mit Familie im Sommer auf die Insel
Formentera, um neben einem entspannten Urlaub über Wasser mir die
Welt unterwasser anzusehen. Anbei ein paar Inselimpressionen und natürlich
auf Photos von der Unterwasserwelt rund um Formentera.
Die Insel liegt südlich von Ibiza und ist die kleinste der vier
bewohnten Insel der Balearen.
Die längste Strasse der Insel hat ca. 17 KM Länge und führt
vom Hafen La Savina bis zum Faro de La Mola. Wer dort auf der Insel ausgedehnte
Ausflüge durchführen möchte, ist mit einem motorisierten
Untersatz gut beraten.
In 1997 habe ich bereits die Basis La Mola hier beschrieben,
dem ist nicht viel zuzufügen, Stefan und Claudia haben viel investiert
(neue Boote, PTGs, Lungen-Automaten Kompressoren, etc.) Die Basis ist noch
genauso gemütlich wie damals und die Tauchplätze haben ihre Qualität
behalten, oder sind sogar besser geworden.
Leider ziehen in Spanien die Preise deutlich an, Preissteigerungen von
bis zu 30 % p.a. konnte ich im Urlaub feststellen (vor allem Getränke
und Fischgerichte), die Preise an der Tauchbasis sind dagegen recht stabil
geblieben.
Getaucht wird zB mit der Tauchbasis La Mola am gleichnamigen RIU-Hotel
am Mitjorn-Strand. Getaucht wird auch an den Riffen und Steilabfällen in der Mitjorn-Bucht,
an der Steilküste der La Mola, Es Calo bis hin zur Punta Prima.
Alle Tauchgänge sind in der Regel Bootstauchgänge mit Tauchtiefen
bis zu maximal 36 mtr. Die Fauna und Flora im Meer rund um Formentera sind
ziemlich intakt, so dass Schiffsbegegnungen mit Delfinen, Walen und anderem
Grossgetier nicht ausgeschlossen sind. Die Basis hat knapp 30 Tauchspots
im Angebot, für jeden Tacher ist also etwas dabei.
Der Landtauchplatz der Basis La Mola ist ein 2 mal 89Stufen-Tauchspot, direkt
an der Clubanlage Punta Prima und eignet sich hervorragend für Nachtauchgänge.
Von der Anlage bis hin zum Wasser sind es halt lediglich 89 Stufen hinunter!
Man wird aber mit Höhlen, Sepias, Knurrhähnn und Rochen ausreichend
entschädigt.
Die Insel ist im August fest in italienischer Hand und die drei weiteren
Tauchbasen der Insel sind voll und ganz auf die "Touristas de la Italia"
eingestellt.
Je nach Wetter, Wind und Welle wird entweder vom Mitjornstrand aus getaucht
oder aber auch vom Hafen Es Calo aus:
Die Basis ist gut ausgestattet, es stehen drei Schlauchboote zur Verfügung-
( jeder packt beim Wassern oder Landfallen der Boote mit an!) - und der
"Tauchbus" holt tauchwillige Gäste auch von deren Unterkunft
ab. Die Crew ist nett, kompetent und immer zu einem Spässchen aufgelegt.
Kleinere Reparaturen, z.B. Dichtungswechsel oder Anzugreparaturen, werden
gern durchgeführt oder aber auch fachmännisch begleitet. Aus
kleinen Löchern im Neopren werden halt schnell, wenn man es so lässt,
grössere!
El Jefe Stefan kontrolliert bei der Anmeldung Brevet und ärztliches
Attest, der Abschluss einer Unfallversicherung kann vor Ort durchgeführt
werden, falls keine eigene besteht..
Àusfahrten finden mehrmals täglich statt, in der Saison
gibt es keinen Ruhetag. Platz zur Verstauung der Ausrüstung ist genügend
da, Tanks (Stahl/Alu) und Blei sind ebenfalls genügend vorhanden.
(20 Pers.) Auf Wunsch gibt es einen XXL-Tank mit 12/15 ltr und zum Abschluss
des Tauchtages steht ein Kühlschrank mit Dekobier zur Verfügung.
Die Ausrüstung kann komplett in der Basis gelagert werden. Lampen
solltet ihr allerdings aus Platzgründen in Eurer Unterkunft laden.
Jahreszeitbedingt kommen riesige Barracudaschwärme in die Tauchgebiete
in Ufernähe, die es lohnt, zu beobachten.
Mir ist aufgefallen, dass die Barracudas halt immer zu der Zeit
der juvenilen und damit kobaltblauen Mönchsfischschwärme in grösseren
Gruppen auftauchen. Der grösste Barracuda-Schwarm hatte heuer geschätzt
knapp 600 Tiere.
Ansonsten sind Brassenschwärme und Goldstriemenschwärme je
nach Tauchplatz regelmässig anzutreffen. Wer gute Augen hat, wird
neben den Schleimfischen auch die eine oder andere Nachtschnecke oder Bärenkrebs
entdecken
Wer im Stadion taucht, sollte sich den alten Galeonen-Anker nicht entgehen
lasse, er liegt ca. 20 mtr. vom Stadion entfernt in einer kleinen Sandmulde,
die ringsherum von Seegras umwuchert ist.
Zackenbarsche und Muränen sind im Mittelmeer in kapitalen Grössen
leider, u.a. verursacht durch die "Sport"-Harpunierer, sehr selten
geworden.
Um so mehr freut es mich, mal solche kapitalen Brocken zu schiessen.
Natürlich mit ww 22 mm, Blitz, Blende 8 und 100 ASA. Dieses dann aber
in respektablen Tiefen ab ca. 20 Meter, die ein durchschnittlicher Schnorchler
nicht mehr schafft.
Die ausgedehnten Seegraswiesen bieten Jungfischen genügend Rückzugsraum
vor Ihren Fressfeinden und für einige Fische sind die Seegraswiesen
reinste vegetarische Feinschmeckerlokalitäten.
Es gibt auch im Mittelmeer "Seeanemonen", nur heissen sie
hier Wachsrosen, und anstelle von Clownsfischen werden die Wachsrosen von
millimetergrossen durchsichtigen Garnelen umschwärmt.
Das Wrack der Rio Mandeo ist immer noch an Ort und Stelle, ist aber
durch die Schleppnetzfischer arg mitgenommen, trotzdem aber einen TG wert.
Ich bin jedes Jahr immer wieder begeistert von der Artenvielfalt uw,
den angenehmen Wassertemperaturen von über 24 Grad im Sommer, den
lauschigen Nächten mit Sternschnuppen, netten Leuten am Strand und
den Bars (ein Muss: Strandbar Pirata Bus) und dem mediterranem Flair.
Und natürlich darf das Inselgetränk Hierbas, ein Kräuterlikör,
hier nicht fehlen,der einen über die tauchfreien Abende und den letzten
tauchfreien Tag vor Abflug rettet. Er hilft einfach gegen alles: Fernweh,
Heimweh, Zahnweh, Bauchweh,Schneeweh,.....
Leider ist die Insel, wie viele Destinationen im August, völlig
überlaufen. Es ist dann laut, teuer, und in den Restaurants muss man
schon mal ne Stunde auf einen Tisch warten. Deswegen, die beste Reisezeit
ist Mai-Juli oder September-Oktober, dann aber für abends die Pullover
nicht vergessen, es wird windig und kalt! Und: es könnte regnen!,
wir hatten innerhalb von 4 Zeit-Std ca. 160 ltr/qm Regen! Das füllt
die Zisterne und Mülltonnen werden zu Schiffen im Meer. Hasta proximo
ano in illa de Formentera! - In diesem Sinne! - Maritime Grüsse -
Jochen