Reisebericht Philippinen vom 04.07. bis 24.07.99 ...
Reisebericht Philippinen vom 04.07. bis 24.07.99
Gebucht hatten wir bei Johanna Hoidis vom Kontiki Reisebüro in
Paderborn (Kontiki@t-online.de).
Nach Flug mit Cathay Pacific, die nur zögerlich das angegebene
Taucherfreigepäck von 30kg pro Person in Frankfurt akzeptierte (unbedingt
Buchungsbestätigung vom Reisebüro mitnehmen!), starteten wir
pünktlich am 04.07.. Nach dreitätigem Zwischenstopp in Hongkong
landeten wir am 08.07. auf Cebu.
Wir, das sind meine Frau Iris, damals noch CMAS** und ca. 320 Tauchgänge,
und ich, damals CMAS** und 200 Tauchgänge.
Basisleiter Kalle Epp vom Savedra&Great White Dive Center Moalboal
holte uns persönlich vom Flughafen ab und brachte uns in 3 Stunden
nach Moalboal bzw. an die Panagsama-Beach, die an der Küste vor Moalboal
liegt. Dort wurden wir direkt am Meer in den Savedra-Bungalows untergebracht.
Das Zimmer verfügte über Aircon, Kühlschrank und eine Terasse
zum Meer hin, sauber und gepflegt, nur ein Schrank fehlt. Leben aus dem
Koffer, aber da man außer Badehose, Shorts und T-Shirt nichts braucht,
ist das auch nicht weiter schlimm. Die Tauchbasis liegt gerade nebenan,
Entfernung Tür zu Tür ca. 10m. Ungefähr genauso weit liegt
der Einstieg zum Boot. So nahe an der Basis und so nahe am Boot wohnten
wir bisher selbst am Roten Meer und auf den Malediven noch nicht!
Der Ort besteht aus einer Doppelreihe Hütten mit Restaurants unterschiedlicher
Aufmachung, sehr einfach, sehr ursprünglich, sehr preiswert und fast
immer mit sehr leckerem Essen. Empfehlenswert auf alle Fälle "Hanna´s",
"Last filling Station", und Stammkneipe "Bulldog" gleich
neben der Tauchbasis. Ein Besuch wert ist auch das "Kuckucksnest",
besonders wenn Inhaber Raimund zur Cola-Rum einlädt und eigenwillige
Landestips mit seinem besonderen Humor verbindet.
Die Basis: Die Padi ***** IDC Savedra-Tauchbasis verfügt über
komplette Leihausrüstungen, Nitrox-Füllstation, Schulungsraum
und ein komplettes Kursangebot. TL Ralf Ahrens besitzt auch eine CMAS-TL-Lizenz
nach Barakuda und nahm uns beiden während des Urlaubes auch CMAS***
ab. Außerdem absolvierten wir noch einen Nitrox-Kurs nach Padi, was
sich wegen des Tauchplatzes "Sunken Island" (s. u.) lohnt. Die
Ausfahrten fanden mit dem typischen Bootstyp statt, es passen ca. 15 Taucher
aufs Boot, zu unserer Zeit (absolute low season) war das Boot nie voll.
Das Boot legt je nach Ebbe oder Flut direkt am Strand an, die Ausfahrten
sind in der Regel nur 10 Minuten, so daß man sich schon in der Basis
anzieht. Jackets und Flaschen werden von der Mannschaft auf das Boot getragen,
man hat es völlig easy. Alle Tauchgänge sind begleitet! Kalle
Epp und sein Team waren immer hilfsbereit und engagiert, alles klappt,
alles läuft wie versprochen, alle kümmern sich, einfach gut.
Wenn man jemand noch besonders hervorheben will, dann vielleicht Lindy
Stewart, die uns auf unseren Tauchgängen begleitete. Sie ist der gute
Geist der Basis und versorgt alle auch mit Kaffee und Tee vor und nach
dem Tauchen.
Die Tauchplätze: Das Hausriff beeindruckt als Steilwand und ist
nett bewachsen.. Immer auch einen Nachttauchgang wert. Pescador Island:
Die 10 Bootsminuten entfernte kleine Insel ragt wie ein Turm vom ca. 500
m tiefen Meeresgrund auf. Als Steilwand ist es sehr schön bewachsen,
bietet Nischen und kleiner Überhänge, viel Kleinfischschwärme.
Auch zeigte sich mal ein Weisspitzen-Riffhai. Ansonsten sind die Großfische
wie allgemein auf den Philippen wegen der intensiven Fischerei sehr rar,
dafür ist der Bewuchs und das Kleinfischpanorama umso schöner,
schöner als zum Beispiel auf Kandooma Fushi auf den Malediven. Sunken
Island: Ca. 30 Minuten mit dem Boot südwärts, mittlerweile doch
mit einer Boje markiert. Ein Hügel, der aus dem tiefen Meeresgrund
bis auf 25m unter den Meeresspiegel hochragt und nach allen Seiten hin
sanft abfällt. Ein klassischer Rechtecktauchgang auf ca. 30 bis 33
m, tiefer wird es uninteressant. Viele Kleinfischwärme, eine Armada
von Rotfeuerfischen, die in der Strömung jagen, 40cm lange Nacktschnecken
und mehrere Anglerfische bieten Spaß für mehrere Tauchgänge.
Auf Grund der längeren Nullzeit ist hier auch das Nitrox mit ca. 32%
O2 interessant. Weitere schöne Tauchplätze liegen an der Küste
entlang.
Nach einer sehr schönen Woche verließen wir Moalboal in Richtung
Panglao/Bohol. Wir hatten vorab 2 Tage Bootsafari gebucht, da außer
uns niemand sonst diesen Trip gebucht hatte, waren wir mit Kalle Epp alleine
unterwegs. Dies ist ideal, wenn man wie wir je eine Woche Bohol und Moalboal
verbinden will. Ohne Safari verliert man einen ganzen Urlaubstag mit dem
Transfer per Auto und Fähre!! So tuckerten wir ganz entspannt, begünstigt
durch eine spiegelglatte See und Sonnenschein, um Cebus Südspitze
herum. Dort wurde für Abendessen und Übernachtung in einem sehr
netten Resort eingecheckt. Auch dort genossen wir wieder alleine Abendessen
und Sonnenuntergang direkt am Meer. Die Tauchgänge auf der Tour fanden
nochmals auf Sunken Island, auf Sumilon Island und auf Balicasag statt.
Balicasag wird auch regelmäßig von der Alona Beach/Panglao angefahren.
Am Alona beach checkten wir im Alona Kew Resort ein und tauchten bei Savedra&Great
White Alona Beach. Die Alona Beach liegt an der Südostseite von Panglao,
einer kleinen Bohol vorgelagerten Insel. Der 800m lange weiße, palmengesäumte
Strand läßt Südseeträume wahr werden, leider hatten
wir mit den Ausläufern eines Sturmes auf Luzon zu kämpfen, der
uns Wind, Wellen und bedeckten Himmel bescherte, dem das Strandleben teilweise
zum Opfer fiel. Praktisch alle Unterkünfte und Basen liegen entlang
des Strandes. Das Alona Kew ist ein größeres Hotel mit einzelnen
Cottages, die Zimmer verschiedener Ausstattung bieten. Man sollte auf alle
Fälle mit Klimaanlage buchen. Unsere Zimmer war sehr gerämig
und ca. 50m vom Strand entfernt, zur Tauchbasis sind es ca. 150m. Auch
in der 2., zum Kontiki-Club von Manfred Langer gehörenden Basis (auf
Mactan Island) wurden wir nett aufgenommen. Basischef Patrick Ritter ist
übrigens abends auch im "Planet Diver" als Coktailmixer
und Barmann aufzufinden. Die Ausstattung und der Ablauf der Tauchgänge
entsprechen etwa dem unter Moalboal aufgeführten Details, allerdings
sind meistens die Ausfahrten weiter, so daß oft Tagesfahrten mit
2 Tauchgängen auf dem Programm stehen. Tauchplätze: Balicasag:
kleinere Insel, ca. 40 Bootsminuten von Alona Beach entfernt, mehrere Spots
wie Divers heaven, Black forrest, teils Steilwand, teils auf 60-70m auslaufend,
schön bewachsen, v. a. Divers heaven unbedingt sehenswert. Sumilon
Island: Etwas größere Insel, rundrum betauchbar, sehr vielfältig.
Sogar ein Manta kam vorbeigeflogen. Hausriff: entlang der Alona Beach zieht
sich ein Hausriff, das auf ca. 20-30m abfällt. Auch für Überraschungen
gut, so hatten wir einen Tauchgang, bei dem zwar die Sicht auf Grund hohen
Seeganges nur 10m betrug, dafür waren plötzlich jede Menge Fischschwärme
unterwegs. Außerdem viele weitere Spots in der näheren Umgebung,
die wir auf Grund unseres nurmehr 5tägigen Aufenthaltes nicht alle
betauchen konnten.
Alona Beach Panglao
Abendstimmung von der Terasse unseres Bungalows
Basis Savedra + Great White am Alona Beach
Die Savedra Bungalows vom Boot aus.
Die Tauchbasis
Die Savedra II in Moalboal mein Einladen
Fazit: Sehr empfehlenswerter Tauchurlaub. Die Riffe sind trotz intensiven
Fischens sehr schön bewachsen, wir hatten einen Manta, einen riesigen
Barrakudaschwarm, Makrelenschwärme, super Korallenbewuchs mit nur
geringen Anzeichen von Coral bleaching usw. So muß es am Ras Muhammed
vor 25 Jahren ausgesehen haben. Der Bewuchs und das Kleinfischpanorama
waren beispielsweise wesentlich schöner als wir es im Vorjahr auf
Kandooma Fushi/Malediven erlebt hatten. Dafür sind die Aussichten
auf Großfisch eher gering. Die Inseln bieten im Gegensatz zu den
Malediven auch über Wasser vielfältige Möglichkeiten, Canyoning,
Mountainbiking, Reiten usw., Dschungeltrips, Kontakte mit Einheimischen
(und Europäischen Aussteigern). Die Menschen sind trotz großer
Armut sehr freundlich und zuvorkommend. Nachteil ist die lange Anreise!
Wir waren zuvor noch nicht in Asien. Gebucht hatten wir beim Kontiki Travel
Paderborn (Kontiki@t-online.de) von Johanna Hoidis, die uns auf Grund ihrer
genauen Kenntnisse sehr kompetent und individuell beriet. Alle Buchungen
klappten einwandfrei, alles funktionierte, eine echte Empfehlung. Preiswert
war es außerdem....