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Als wir uns Anfang Februar super-kurzfristig f&uu ...

Als wir uns Anfang Februar super-kurzfristig für einen kleinen

Malediven-Abstecher entschieden haben, war weit und breit nichts mehr zu

finden, entweder kein Flug oder keine freie Insel... Naja, über einen

bisher von mir erfolgreich vermiedenen Billig-Anbieter (NUR gut dass es

noch andere gibt gabs dann noch Restplätze auf Bandos. Mit etwas

gemischten Gefühlen ging es dann bereits 24 Stunden später vom

Franfurt International in die Lüfte, non-stop nach Male, was gut 9

Stunden brauchte. Als Malediven-Erfahrene (siehe Baros ´97) kamen wir relativ

relaxed aus dem Airportgebäude und begaben uns an den ´Bandos´-Schalter.

Den gibts, im Gegensatz zu den meisten anderen Inseln, aufgrund des hohen

Gästeaufkommens tatsächlich. Dort mußten wir erstmal ein

halbes Stündchen abwarten, bis die restlichen Gäste, insgesamt

etwa 30, durch die Alkoholkontrolle kamen. Mit einer Speed-Fähre gings

dann in knapp 20 Minuten auf die Insel. Bandos ist eins der ältesten

Resorts auf den Malediven (gegründet 73), eins der größeren

(480 Betten) und eins der moderneren (www.bandos.com; eMail-Service für

die Gäste: Senden 1$, Empfang kostenlos, klappt auch gut). Allerdings:

Es ist auch eins der preisgünstigeren, vor allem scheinen die Billiganbieter

dort ihre ´Glücksreisen´-Kontingente abzuladen. Der Preis im Februar

(Maledivische Hochsaison) liegt bei etwa 2.300,- DM für 14 Tage Halbpension.

Ob´s nun daran liegt oder andere Gründe dazukommen, es kann leicht

passieren daß man am Strand zwischen die Fronten ´lustiger´ Italiener

und ´ausgelassenen´ Östereichern gerät, da hilft nur noch eins:

Abtauchen. Aber dafür war ich ja auch gekommen Ein Wort noch zur

Küche und zum sonstigen Service: Das Essen ist Spitze, wirklich wahr,

sowas sucht man auf den Malediven sonst vergebens. Wir hatten, nicht zuletzt

aufgrund der letzten Erfahrungen Vollpension gebucht und hatten nun 3 üppige

Buffets täglich, ich kanns keinem empfehlen, außer er leidet

an Unterernährung. Kleine Snacks zum Mittag sind zwischen 5 und 10

$ zu bekommen, sodaß sich der Aufschlag für VP (300 DM) nicht

rechnet. Aber gut war´s allemal. Das weitere Angebot auf der Insel ist

vielfältig, Details entnehme man aus der o.g. Webseite, hier nur ein

paar Stichworte: Surfen, Segeln (Kat), Beachvolleyball, Massage, Fitness,

Federball, Squash, Snooker, Sauna, 3 Restaurants, 4 Bars, Fotolabor, Druckkammer,

Krankenstation. Es ist immer ein Druckmediziner und ein Allgemeinmediziner

vor Ort. Zum Wesentlichen: Tauchen! Die Basis ist neu gebaut, ist unter

deutschsprachiger Leitung (Wolli) und hat mehrere Tauchlehrer. Es sind

eine ganze Menge Sprachen und Nationalitäten vertreten, die Gäste

und damit zwangsläufig auch die Tauchlehrer sprechen in der Hauptsache

italienisch, deutsch, englisch und japanisch. Leihausrüstungen stehen

in großer Stückzahl zur Verfügung. Gefüllte Flaschen

können rund um die Uhr genommen werden, man muß sich nur ins

Hausriffbuch eintragen. Es finden täglich 2 Ausfahrten statt und mehrmals

die Woche zusätzlich Ganztagesfahrten. Die Boote werden nicht überfüllt,

es wird dann ein zweites oder drittes genommen! Geführte Hausrifftauchgänge

und Nachttauchgänge gibts bei Bedarf, im Zweifelsfall fragen. Die

Nacht-TGs am Hausriff waren die bislang eindrucksvollsten Tgs überhaupt

für mich! Es gibt dort eine kleine Höhle, in der verbergen sich

tagsüber Riesenlangusten, die kommen nachts raus und dann schläft

dort jede Nacht eine Schildkröte drin... traumhaft. Die Preise sind

moderat, jedenfalls im maledivischen Vergleich. Das schöne ist die

Preisgestaltung: Man taucht einfach drauflos, und am Ende wird dann geschaut

wieviel das war und wie man das am günstigsten berechnen kann. Ich

hatte z.B. einige Tage mit zwei, einige mit einer Ausfahrt, einige Nacht-

und einige Hausrifftauchgänge. Das wurde dann quasi zu Zweiergruppen

zusammengezogen und dann als 7 Tage non-Limit berechnet, was mir gegenüber

einer Einzelabrechnung 100$ gespart hat. Überhaupt zeigte man sich

großzügig, was ich auf den Malediven nicht erwartet hätte,

so stellte man mir zweimal kostenlos einen Atemregler zur Verfügung,

weil mein Oktopus mal wieder abblies, und die Lampen für einen ´privaten´

Nachttauchgang hat man auch nicht berechnet. Fazit: für Taucher eine

Spitzeninsel, der Nichttaucher kann je nach Neigung auch voll auf seine

Kosten kommen. 4 Flossen.





Noch ein Wort zum Thema Korallensterben: Als ich 1997 zum ersten Mal

auf die Malediven kam, war mir davon noch nichts zu Ohren gekommen. Ich

fand damals die Unterwasserwelt unbeschreiblich beeindruckend und berauschend

schön. Heute weiß ich, daß es mir damals hätte nicht

gefallen dürfen, weil alle Korallen tot waren. Inzwischen hat es sich

etwas erholt (meine ganz persönliche Ansicht sowie die Ansicht vieler

mit-Taucher dort), aber oberhalb von 10,15m sind die meisten Korallen tot.

Ich will dieses tragische Thema nicht bagatellisieren, die Auswirkungen

auf das gesamte Ökosystem dort sind weder erforscht noch zu übersehen,

aber der Panikmache der Journallie, immerhin wenige Jahre später losgetreten,

kann ich mich nicht anschließen. Nochmals: Die ganze Tragödie

fand bereits 1996 statt! Ich für meinen Teil hatte nach den vielfältigen

Berichten schon das schlimmste befürchtet, doch als ich kurz nach

der Ankunft ins Wasser hüpfte und ´wie immer´ von hunderten bunter

Fische ´begrüßt´ wurde, war ich ziemlich erleichtert. Die Unterwasserwelt

ist nach wie vor ein absoluter Traum und immer wieder eine Reise wert.