Ypsylon Tourist Resort, Beruwela

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Ypsylon Guesthouse und Tauchschule,Beruwela

Reisezeit April 2012, 8 TG

Jetzt ist es zwar schon ein gutes halbes Jahr her, dass ich mit Ypsylon tauchen war, aber da im Mai an der Ostküste Sri Lankas eh die Regenzeit anfing und es erst jetzt mit dem Tauchen wieder los gehen wird, denke ich mir, dass es nicht zu spät ist, einen relativ aktuellen Bericht zu verfassen, da sich in der Zwischenzeit kaum etwas verändert haben kann.

Ypsylon ist eine kleine, sehr familiäre, persönliche Tauchschule. Man wird freundlich aufgenommen, gut über den Ablauf informiert und die Atmosphäre ist sowohl in der Basis als auch auf dem Boot sehr gut. Die Guides scheinen Spaß an ihrem Job zu haben und es ist einfach lustig auf dem Boot. So weit so gut.

Das Leihequipment sah gut aus und von den anderen Tauchern kamen auch keine Beschwerden (ich war die einzige, die ihr eigenes Equipment dabei hatte). Ich fand auch, dass für so eine kleine Tauchschule sehr viel Leihequipment zur Verfügung stand, so dass wohl ein breites Angebot an verschieden Größen da sein sollte.

Die Tauchplätze
(gehen NICHT in die Bewertung ein! Sri Lanka hat (wenigstens an dieser Stelle) keine typischen Korallenriffe. Wer hier so etwas wie auf den Malediven erwartet (was auf Grund der geografischen Nähe ja auch nicht überraschen würde), ist hier falsch)
sind in 20 bis 30 Minuten mit dem gemütlichen Boot (kein Luxus) erreichbar. Die, die ich betaucht habe, bestanden eigentlich immer aus großen Unterwasserfelsen mit spärlichem Korallenbewuchs in ca. 20 -25 m. Es gibt einige Swim-throughs und Tunnel oder auch Canyons. Macht alles schon Spaß, man sollte aber schon tarieren können.

Die Guides haben ein ziemlich gutes Auge und finden auch das ein oder andere Kleinzeug wie Nacktschnecken, Seenadeln oder Leierfische. Was ich, neben dem „Unterwasser-spielplatz“ aber am schönsten fand, waren die riesigen Füselier-, Schnapper- und Barrakuda-Schwärme, die zum einen eindrucksvoll waren und zum anderen in anderen Teilen der Welt leider so selten geworden sind. Leider war die Sicht zu meiner Zeit (kurz vor der Regenzeit) nicht so doll, bei besserer Sicht muss es ein noch fantastischerer Anblick sein.

Kurz: Die Tauchplätze um Beruwela herum sind nett, nicht mehr und nicht weniger. Für einen reinen Tauchurlaub gibt es natürlich wesentlich spannenderes oder besseres, was die lange Anreise auch rechtfertigt. Wenn man aber sowieso in Sri Lanka ist, dieses wunderschöne Land mit seinen tollen Menschen kennen lernen und zwischendurch einfach auch mal tauchen möchte, sind sie es sicherlich wert ins Wasser zu gehen bzw. das Geld auszugeben (da habe ich auch schon ganz andere Sachen erlebt).

Kritik
Aufgrund der Topographie der Tauchplätze sind wir fast jedes Mal (vor allem beim Wiederholungstauchgang) an die Nullzeitgrenze oder darüber hinaus gekommen. Ärgerlich war dabei, dass die Guides etwas verärgert darauf reagierten, auf der anderen Seite ihre Profile nicht anpassten, so dass man am nächsten Tauchtag wieder genau das gleiche Problem hatte. Zudem wurde auf die Ansage, dass man an die NZG kommt, nicht reagiert. Später wurde nur gesagt, wir wären ausgebildete Taucher und erwachsene Menschen und wären für uns selbst verantwortlich. Stimmt, aber was nutzt das, wenn der Guide bei klaren Ansagen nicht reagiert? Heißt „eigenverantwortlich“ jeder verschwindet einfach, wenn es ihm gerade passt? Tauchen wir also doch nicht in der Gruppe? Oder machen wir jetzt doch Deko-TG? Kein Problem, solange man weiß, was man tut.

Was mich stört ist nicht der Fakt, dass ich Dekotauchgänge gemacht habe oder fast gemacht habe, sondern eher die Art und Weise, wie damit umgegangen worden ist. Wenn ich dann noch berücksichtige, dass ich außer einem Engländer, der einmal mein Buddy war, keinen anderen Gast getroffen habe, der wesentlich mehr als 20 TG hatte, halte ich die Einstellung für sehr bedenklich. Es war auch nicht so, dass die Guides auf die Kritik schroff oder patzig reagierten, es waren eher die fadenscheiningen, total unsinnigen Gegenargumente, die mich störten.

Ein weiterer Punkt war, dass ich bei vielen anderen Tauchern beobachten konnte, dass sie völlig überbleit ins Wasser geschickt wurden.
Ich bin niemand, der unbedingt ein Minimum an Blei propagiert und denke, jeder sollte sich einfach wohl fühlen.
Gerade Anfänger brauchen den Rat von erfahrenen Leuten, zumal wenn der letzte Tauchgang eine Weile her ist und in anderen Gewässern statt gefunden hat. Außerdem ist jeder Körper anders.
Was ich aber dort beobachten konnte, war wirklich mehr als das Sicherheitskilo, um einem plötzlichen Abfliegen entgegenzuwirken, oder das Wohlfühlkilo beim Safety-Stop. Wenn Taucher senkrecht im Wasser stehen mit jeder Menge Luft im Jacket und trotzdem noch wie wild strampeln müssen, stimmt was nicht. Und dann erwarte ich von einem Guide oder sogar Instructor, dass er doch einschreitet oder sie von vornherein anders berät.
Zumal in einem Fall die Kundin gerade ihren AOWD in dieser Tauchschule bei einem der Guides absolviert hatte. Ich frage mich, was die in dem Kurs gemacht haben. Peak Performance Bouyancy sicherlich nicht.

Es fällt mir schwer, die Tauchschule zu bewerten. Auf der einen Seite stimmten da einige Sachen nicht und könnten besser bemacht werden. Auf der anderen Seite habe ich schon Läden erlebt, die viel, viel unprofessioneller gearbeitet haben. Eigentlich würde ich ihnen aufgrund der Nichteinhaltung der TG-Planung und des Bleiproblems nur 3 Flossen geben, wegen des doch großen Wohlfühlfaktors, der netten Atmosphäre und des – soweit ich das beurteilen konnte – guten Equipments, werden es dann doch 4.

Ich würde, wenn ich wieder in der Gegend bin, durchaus wieder mit ihnen tauchen gehen. Allerdings würde ich Freunden, die gerade erst anfangen und z.B. noch keinen eigenen Computer haben, eher abraten. Über die Qualität der Kurse kann ich nichts sagen.
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