Sharm el Sheikh, Werner Lau Diving Center / Sinai Divers, Naama Bay (Inaktiv)

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Werner Lau zum DrittenDieser Urlaub sollte ganz i ...

Werner Lau zum Dritten

Dieser Urlaub sollte ganz im Zeichen des Tauchens stehen. Keine Familie, die Zeit für sich in Anspruch nimmt und keine Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten des Sinai standen auf dem Programm. 14 Tage Urlaub minus 2 Tage für An- und Abreise ergaben 12 Tauchtage, die ich vorhatte intensiv zu nutzen. Nachdem ich erfolgreich am Flughafen in SSH den (regulären) Taxipreis ausgehandelt hatte, erwartete mich 2 Stunden später im Hotel ein Anruf aus der Tauchbasis. Die Abholzeit für den nächsten Morgen kannte ich schon aus Deutschland. Nach einem kurzen Plausch wurde mir mitgeteilt, dass ich doch 15 Minuten länger schlafen könne als avisiert. Statt 7:15 Uhr also doch erst um 7:30 Uhr. Also fast Mittag für hiesige Verhältnisse. Das klappte schon mal vorzüglich.

Am nächsten Morgen konnte man seine Uhr nach dem Eintreffen des Shuttle-Bus stellen. Auf die Minute fuhr er vor. Ich samt Gerödel hinein und ab ging die wilde Fahrt Richtung diverser anderer Hotels. Eines muss man dem Team in SSH ja bescheinigen. Im Laufe der Jahre haben sie es geschafft ihre Kunden so zu dressieren, dass diese sich nicht wagen würden auch nur 3 Minuten zu spät zu kommen. Aber wer will auch die zornigen Blicke der Mittaucher, die in der morgendlichen Hitze des Süd-Sinai braten, auf sich ziehen? Niemand.

In der Basis herrschte für Ende Mai schon reges Gewusel. Gut, das kannte ich schon. Nachdem der Papierkram erledigt und meine Ausrüstung in der Kiste verstaut war, erfuhr ich meine Bootszuteilung. Dann ging es auch schon zur Marina. Und da war es. Dieses Gefühl, dass du jetzt Urlaub hast. Als Binnenländer (ohne direkten Anschluss zum Meer) kenne ich das nur von der See. Gut, man sieht, wo immer man am Sinai taucht, immer Land. Aber diese „ozeanischen Gefühle“ sind immer wieder da, egal wie oft ich am Meer bin.

Den ersten Tag tauchten wir „Fiddle Garden“ und „Tower“. Jetzt keine atemberaubenden Tauchplätze. Aber man wurde nass. Was mich unmittelbar zu den Briefings der Tauchguides bringt. Es ist schon amüsant mitzuerleben, wie sowohl dem ortskundigen als auch dem ortsunkundigen Taucher jede einzelne zu erwartende Koralle oder Korallenformation im Detail erklärt wird. Die zufällige Begegnung mit einer Schildkröte, einem ( in Zahlen 1) Hai oder gar einem Manta, geschweige denn einem Walhai gerät in diesen Breiten zur Sensation. Wenn dieses „Ereignis“ dann unter günstigen Umständen sogar noch von einem Taucher fotografiert wird ist das Grund genug von einem außergewöhnlichen Tauchgang zu sprechen.

Und das ist es auch. Warum?

Weil es angesichts dieser Masse von Tauchern, die tagein tagaus mehr oder weniger gut tariert durch die Riffe pflügen, schon erstaunlich ist, dass überhaupt noch ein Fisch nennenswerter Größe gesichtet wird. Also hat man sich darauf spezialisiert den Leuten ein X für ein U vorzugaukeln.

Liebe Taucher,

danke dafür, dass ihr es nicht auf euch nehmt und eure Tauchgänge abseits des Massentourismus plant. Mein besonderer Dank gilt dem „Ägyptischen Fremdenverkehrsamt“, das es in genialer Weise verstanden hat speziell dem europäischen Taucher zu suggerieren, dass Ägypten das „Taucherland der Verheissung“ ist. Die Marketing-Abteilung hat durch die geschickte Platzierung von TV-Spots in den entsprechenden Ländern ganze Arbeit geleistet. Dank auch an die diversen Tauchbasen vor Ort, die mit immer neuen Dumping-Angeboten auch den ungeschicktesten Taucher, der eine komplette Ausrüstung von euch zur Verfügung gestellt bekommt, auf’s Boot holen.

In den nächste Jahren werden wir es, bei gemeinsamer Anstrengung, vielleicht auch noch schaffen die zur Zeit noch führenden Destinationen am Mittelmeer von der Spitze der Übernachtungszahlen zu verdrängen. Mallorca muss innerhalb der nächsten Dekade den Platz an uns abtreten. Ein erster Schritt ist mit El Gouna getan. Schwarzmalerei?

Nein. Denn was man, wie ich, in 12 Tagen unter Wasser am Sinai zu sehen bekommt habe ich an weniger frequentierten Tauchplätzen in der Welt schon im Hafenbecken gesehen. Zum Glück liegen diese aber nicht in unmittelbarer Reichweite europäischer Flughäfen.

Kein wie auch immer geschulter Tauchguide, keine noch so gründlich durchgesetzte Schutzmaßnahme am Riff und kein von Menschenhand subventioniertes Programm kann eine einmal aufgescheuchte Population an den Ort ihres Ursprungs zurückbringen, solange es diese Art von Tauch-Tourismus gibt.

Werner Lau ist da mit federführend. Nicht umsonst hat man in diesem Jahr den „TAUCHEN-Award“ in der Kategorie „Indischer Ozean“ gewonnen.

Siehe hier: http://www.tauchen.de/index_dyn.php?we_objectID=6441&pid=0

Der Ausbildungs- und Sicherheitsstandard der Basis ist auch mit ausschlaggebend dafür, dass immer mehr Taucher an die Tür klopfen und ihren Teil der faszinierenden Unterwasserwelt kennenlernen möchten.

Aber spätestens wenn mir jemand erzählt, dass der Sinai rund um SSH und Dahab das Nonplusultra an Tauchdestinationen darstellt, muss ich an meine gute Erziehung denken und weiter aufmerksam (tun) sein, um meinen Gesprächspartner nicht zu brüskieren. Aber zu richtiger Form laufe ich erst auf, wenn ich jemandem begegne, der die Orte kennt, die ein Ägypten-Taucher als „Fischsuppe“ bezeichnen würde. Natürlich kann ich nicht anders als Leute, die „nicht schnell genug in den Anzug und ins Wasser kommen“, mit meinem Lieblingsthema zuzutexten.

Die 5 Tage in SSH waren wie immer kurzweilig und viel zu schnell vorbei. Seit ich in Ägypten tauche war es erst das dritte Mal, dass wir „Jackson Outside“ getaucht sind. Irgendwie komisch ist nur, dass jedes Mal andere Tauchguides vor Ort sind, denen man sich erst tauchtechnisch vorstellen muss.

Dieses Jahr fielen mir besonders drei Guides ins Auge.

Erstens Olivier, der so selbstlos ist, dass er es einem Deutschen nicht zumuten wollte seinen Namen korrekt französisch auszusprechen und sich stattdessen kurzerhand als „Oliver“ vorstellte. Drei falsche Anreden später hatte ich mitbekommen, wie er wirklich heisst. Olivier, ich grüße Dich – TRÈS CHIC“.

Zweitens Andrea, die auch nach 2 Jahren (hatte ich doch richtig gehört, dass Du 2 Jahre nicht zu Hause warst, oder Andrea?) nicht müde wird dem geneigten AOWD-Kandidat noch einmal die Regel bei der Berechnung der Stickstoffsättigung im Körpergewebe zu erklären. Und das nachdem sie 3 Tauchgänge hinter sich hat. Bei solchen Gelegenheiten fällt mir dann immer wieder ein, warum ich nicht Tauchlehrer werden wollte. Aber es ist genau diese Art Mensch, die die Welt, nicht nur für’s Tauchen, braucht. Hallo Andrea, irgendein Flieger geht auch für Dich auf Reisen.

Drittens „my special friend from Denmark“ with the „asian smile“, who never visited Korea. Es gibt Leute, die einem im Gedächtnis bleiben. Dieser Däne macht den Eindruck eines Weltenbummlers, dem keine Grenzen gesetzt sind. Seine Pläne für die Zukunft? Offen. Interessiert an allem Neuen, auch was das Tauchen angeht. Bevor ich SSH verließ musste er mir versprechen, dass er dahin geht, wo mein Taucherherz begraben liegt. Wo das ist? In den Top Ten der Tauchplätze dieser Welt heisst es dazu:

Located off the northwest tip of the island of New Guinea, Raja Ampat (the Four Kings) is a vast archipelago comprising over 1500 small islands and cays. According to Conservation International, marine surveys suggest that the marine life diversity around the Raja Ampat islands is the highest recorded on Earth. The staggering abundance of marine life is due in part to its incredibly low human population density.

In etwa:

Gelegen an der nordwestlichen Spitze der Insel Neuguinea, ist Raja Ampat (die vier Könige) ein riesiger Archipel, der mehr als 1500 kleine Inseln und Riffe umfasst. Angaben von Conservation International deuten darauf hin, dass die marine Vielfalt an Meereslebewesen rund um die Raja Ampat Inseln die höchste auf der Erde ist. Die Fülle des marinen Lebens erklärt sich zum Teil aufgrund seiner unglaublich niedrigen Bevölkerungsdichte.

Und weiter:

Erst kürzlich haben Wissenschafter in der Region Raja Ampat/ West-Papua in einem Gebiet von der Größe zweier Fußballfelder mehr als 6x(!) so viele Korallenarten gezählt wie in der gesamten Karibik. Welcome to Indonesia...!

Gut, da kann nicht jeder hin. Denn im Gegensatz zu Ägypten muss man entweder in einem wirklich scheisse teuren Tauchresort buchen ( Woche ab 3000 Euro bei eigener Anreise) oder sein eigenes Gerödel incl. Boot, Kompressor, Flaschen, Blei etc. dabei haben. Da ist es natürlich gut, wenn man seine indonesische Familie in der Nähe hat, die einem bei der Logistik behilflich ist.

Genau dahin geht es im August. Vielleicht treffe ich euch da.

Bilder und Videos zum Urlaub gibt’s hier:

http://www.adventure-indonesia.de/pics/main.php?g2_itemId=6292

Olaf


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